Schlehdorn

Auf diese Steinfrucht hat mich Vinni erst mit der Nase drauf stossen müssen. Dass es auch bei uns Schlehen gibt, ist bisher an mir vorbeigegangen. 😳 Meine Kollegin hat mir aber schon einen Standort benannt, den ich demnächst beäugen werde.
Herzlichen Dank an Vinni für das phantastische Schlehenfoto 🙂

Schlehen
Foto © Vinni

Der Schlehdorn (Prunus spinosa), auch Schlehendorn, Schlehe, Heckendorn oder Schwarzdorn genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Prunus, der zur Tribus der Steinobstgewächse (Amygdaleae) innerhalb der Familie der Rosengewächse (Rosaceae) gehört.

Verbreitung und Standort
Die Heimat des Schlehdorns erstreckt sich über Europa, Vorderasien bis zum Kaukasus und Nordafrika. In Nordamerika gilt er als eingebürgert. Im hohen Norden und auf Island sind keine Bestände belegt. Er vermehrt sich durch Aussaat und durch Wurzelausschläge.

Der Schlehdorn bevorzugt sonnige Standorte an Weg- und Waldrändern und felsigen Hängen oder in Gebüschen, bei eher kalkhaltigen, oft auch steinigen Böden. Als Heckenpflanze ist er weit verbreitet. Man findet ihn häufig in Gesellschaft von Wacholder, Berberitze, Haselnuss, Wildrosen und Weißdornarten. Auf den Dünen an der Ostsee ist er insbesondere mit Weiden vergesellschaftet. Der Schlehdorn besiedelt geeignete Standorte von der Ebene bis in Höhenlagen von 1400 m.

Man ordnet ihn dem eurasischen Florenelement zu. Zahlreiche Funde von Schlehenkernen in neolithischen Feuchtbodensiedlungen zeigen, dass er spätestens während der Jungsteinzeit nach Mitteleuropa eingewandert ist. Im Pfahlbaudorf Sipplingen am Bodensee (Schicht 11, dendrochronologisch um 3300 v. Chr. datiert) gibt es durchlochte Schlehenkerne, die offenbar als Kette getragen wurden.

In vielen Landschaften findet sich zu einem hohen Anteil zwischen reinen Schlehen deren Bastard mit der Kriechen-Pflaume oder Haferpflaume, einer heute seltenen, alten Kultursorte der Pflaume. Dieser Bastard (Prunus x fruticans) ist schwierig von der echten Schlehe zu unterscheiden. Teilweise wurde er in früheren Zeiten kultiviert oder zumindest in den Hecken gefördert, weil die Früchte nicht so sauer sind wie die der reinen Schlehe.

Brauchtum
Die Schlehe zählte früher zu den Pflanzen, mit deren Hilfe sich Ernte und Wetter vorhersagen ließen. So wurden die Tage, die zwischen dem Erblühen der Schlehe und dem 23. April – dem Georgi-Tag – lagen, gezählt, um den genauen Erntetermin der Getreideernte um den Jakobi-Tag zu bestimmen. Ein gehäuftes Auftreten von Schlehen bedeutete einen besonders strengen Winter, so der Volksglaube.

Dem dornenreichen Gehölz wurde auch eine starke Schutzwirkung gegen Hexen zugeschrieben. Deshalb wurden Weiden und Höfe oftmals mit Schlehen umpflanzt.

Zahlreiche Legenden befassen sich mit dem frühblühenden, auffällig reinweißen Blütenschmuck der Schlehe. In Posen wird berichtet, dass der Kreuzdorn der Schlehe unterstellte, ihre Zweige für die Dornenkrone Jesu bereitgestellt zu haben. Um die Unschuld der Schlehe zu offenbaren, schüttete Gott des Nachts unzählige weiße Blüten über dem Strauch aus.

Namensherkunft
Der Name der Schlehe ist wohl auf die Farbe ihrer Frucht zurückzuführen und leitet sich von dem indogermanischen Wort (S)li ab. Dieses hatte die Bedeutung „bläulich“. Man findet diese ursprüngliche Bedeutung auch als Silbe im Pflaumenschnaps Slivovitz wieder. Im Althochdeutschen wurde die Schlehe als sleha, im Neuhochdeutschen als slehe bezeichnet. Der Schlehe nah verwandt und ähnlich, nur ein wenig größer und weniger sauer, ist die in alten Bauerngärten erhalten gebliebene Kriechen-Pflaume sowie die sehr schlehenähnliche Zibarte.

Der Schlehdorn gilt als Stammform der Kulturpflaume.

Quelle Text: Wikipedia dort viele weitere Informationen

5 Gedanken zu „Schlehdorn

  1. Elke

    Auf dem Foto kann man die Früchte ohne Größenvergleich kaum von Pflaumen unterscheiden. Bei uns wachsen an den Feldrändern und an den Bächen viele Schlehen.
    Lieben Gruß
    Elke

    Antworten
  2. Quizzy

    Ich hab zwar noch nie Schlehen gesehen, aber meine Oma hat in ihrem Egerländer Dialekt immer diesen Witz erzählt:
    Fragt der Bub seine Mutter: „Muoda, hom d’Schleja Boina?“
    Die Mutter erwidert: „Dummer Bou! D’Schleja hom doch koina Boina!“
    Da meint der Bub achselzuckend: „Dann hou i an Rouskäfa neigfressa!“ 🙂

    Liebe Grüße
    Renate

    Antworten

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