Sisimiut

Sisimiut
Foto aus Wikipedia, Urheber: Algkalv (Iliveq, a prehistoric Inuit stone grave near Sisimiut Airport.)

Sisimiut (dänisch Holsteinsborg) ist mit einer Bevölkerungszahl von 5344 (2007) die zweitgrößte Stadt Grönlands.

Geografie
Sisimiut liegt an der Westküste Grönlands. Etwa 100 Kilometer nördlich des Polarkreises liegt es auf halbem Weg zwischen den bevölkerungsreichen und reichen Gebieten um Nuuk und die Disko-Bucht. Insgesamt lebt in der Region Nuuk, Disko-Bucht, Sisimiut und Upernavik mehr als die Hälfte der grönländischen Bevölkerung.

Die Stadt liegt wie die meisten Städte Grönlands auf einer dem Inlandeis vorgelagerten Halbinsel. Dahinter thront der Hausberg der Stadt, der Nasaasaaq, der mit 784 Metern Höhe als Riegel zwischen der Stadt und dem Rest der Halbinsel liegt.

Die Stadt ist Endpunkt (häufigere Gehrichtung) oder Anfangspunkt des in der Trekkingszene bekannten Arctic Circle Trails. Dieser durchmisst in Ost-West-Richtung auf 180 Kilometern den eisfreien grönländische Küstenstreifen an der Stelle seiner größte Breite zwischen Sisimiut und Kangerlussuaq mit seinem internationalen Flughafen.

Geschichte
Die ältesten Spuren von Besiedlung gehen auf das Jahr 2500 v. Chr. zurück und stammen von den Inuit der Saqqaq-Kultur. Der Siedlungsort war für sie ideal, da es Wale, Rentiere und Robben gab und immer noch gibt. Moschusochsen hingegen wurden erst in den 1980er-Jahren eingeführt. Obwohl die Gegend einen perfekten Lebensraum für diese Tiere bietet, verhinderten die unüberwindbaren Gletscher zwischen Qaanaaq und Upernavik, dass die aus dem arktischem Kanada einwandernden Tiere auch die Westküste (also auch Sisimiut) besiedeln konnten.

Das alles und die auch im Winter eisfreie See um Sisimiut lockte schon im 15. Jahrhundert Walfänger aus Schottland, Deutschland, Holland und Dänemark nach Sisimiut. Die Europäer in Sisimiut betrieben regen Handel mit den Inuit und tauschten europäische Artikel wie Messer, Perlen, Nadeln und Zwirn gegen Waren der Inuit, wie zum Beispiel Robbenfleisch, Fett, oder Felle.

1724 kamen Dänen nach Sisimiut und versuchten, dort eine Handelsstation aufzubauen, was ihnen jedoch wegen der aufgebrachten holländischen Walfänger nicht gelang. Diese hatten Angst, Geld zu verlieren, und brannten sogar zweimal die ganze Handelsstation ab.

Erst 1764 gelang es den Dänen, Sisimiut unter dem dänischen Namen Holsteinborg zu gründen, der bis Ende der 1970er-Jahre gebräuchlich war. Sisimiut wurde zu einer Walfängerstadt und die Bevölkerung wuchs rasch, bis 1801 die Pocken ausbrachen. Die Epidemie tötete 400 Menschen.

Doch die Stadt erholte sich schnell und wuchs das ganze 19. Jahrhundert hindurch rapide. Anfang des 20. Jahrhunderts begann man mit der Umstellung von Walfang auf Fischerei und Fischverarbeitung.

Als man in den 1960er-Jahren begann, Grönländer aus den kleinen Dörfern in die Städte umzusiedeln, wuchs Sisimiut auf seine heutige Größe (5200 Einwohner). Im Zuge dieser Entwicklung wurde das Stadtbild immer stärker von großen Plattenbauten geprägt. Heute versucht man, diese Plattenbauten in gutem Zustand zu erhalten, und streicht sie immer wieder farbenfroh.

Lange Zeit war Sisimiut Hauptort der gleichnamigen Gemeinde, zu der noch die Siedlungen Itilleq, Kangerlussuaq (dän.: Søndre Strømfjord, Internationaler Flughafen) und Sarfannguit gehörten. Durch Zusammenlegung mit der Gemeinde Maniitsoq wurde am 1. Januar 2009 die Großkommune Qeqqata gegründet.

Quelle Text: Wikipedia – dort weitere Informationen

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