Foto aus Wikipedia, Quelle: Privatbesitz der Familie Klipstein
Anna Dorothea Editha Klipstein (* 13. November 1880 in Kiel; † 27. Mai 1953 in Laubach) war eine deutsche Schriftstellerin und Journalistin.
Editha Klipstein, geb. Blaß, war das zweite Kind von drei Töchtern des Gräzisten Friedrich W. Blaß und seiner Ehefrau Anna Blaß, geb. Schulz. Die Familie zog 1892 nach Halle an der Saale. Durch die berufliche Stellung des Vaters − er war einer der führenden Gräzisten − kamen die Kinder bereits früh mit internationalen Gelehrten in Kontakt. Außerdem unternahm der Vater mit seinen Kindern weite Reisen. Auf einer 1899 unternommenen Reise nach England entstand als erstes erhaltenes literarisches Zeugnis der neunzehnjährigen Editha ein Reisetagebuch.
Noch lag ihr Interesse jedoch in der Malerei. Bereits als Jugendliche erhielt sie Zeichenunterricht, 1901 ging sie nach Berlin. Dort studierte sie zunächst bei ihrer Tante Sabine Lepsius Malerei und dann bei Lovis Corinth. Im Salon ihrer Tante machte sie während der sogenannten „Stefan-George-Abende“ Bekanntschaft mit Stefan George, Friedrich Gundolf, Karl Wolfskehl, Gertrud Kantorowicz und anderen Mitgliedern des George-Kreises.
Im Jahr 1905 ging die Studentin nach Paris, wo sie ihr Studium beim Maler Claudio Castelucho an der Académie de la Grande Chaumière fortsetzte. Die folgenden Jahre waren von Reisen geprägt, insbesondere nach Spanien. 1908 lernte sie in Madrid den Maler Felix Klipstein kennen. Am 17. März 1909 heirateten Editha Blaß und Felix Klipstein in Halle. Das Ehepaar ging zuerst nach Segovia, zog jedoch bereits Ende 1909 nach Laubach, der Heimatstadt des Ehemannes.
Nach der Heirat wandte sich Klipstein von der Malerei ab und der feuilletonistischen Schriftstellerei zu. Im Jahr 1914 wurde Christian als einziges Kind des Ehepaares geboren. Nach dem Beginn des Ersten Weltkrieges im August 1914 beschreibt Editha Klipstein in ihren Tagebüchern neben den politischen Entwicklungen vor allem auch den Kriegsalltag. Trotz des Krieges unternahm sie etliche Reisen. Im Jahr 1915 lernte sie in München den Dichter Rainer Maria Rilke kennen.
Im Jahr 1918 kam es infolge einer Ehe zu dritt (Ménage-à-trois) mit ihrer Freundin Ilse Erdmann († 1924 Suizid) zu einer Ehekrise; Klipstein verbrachte einige Monate bei Freunden in Worms. Hier entstanden vermutlich erste Arbeiten zu den Romanen Anna Linde und Der Zuschauer. Im Jahr 1931 erschien Klipsteins Artikel Begegnung mit Rilke in der Neuen Schweizer Rundschau.
Klipsteins Essays machen einen Großteil ihrer Veröffentlichungen aus. Sie schreibt für die Feuilletons verschiedener Zeitungen und Zeitschriften, insbesondere für die Frankfurter Zeitung. In ihren kulturhistorischen Essays nahm Klipstein Stellung zu weltanschaulichen und ästhetischen Fragen sowie zu Vertretern und Werken der Weltliteratur, beispielsweise zum Schriftsteller Marcel Proust (Betrachtungen über Proust), zu Flauberts Madame Bovary (Aus Flauberts Werkstatt) sowie zu Goethes Bekenntnissen einer schönen Seele.
Im Sommer 1935 war Editha Klipstein bei ihrer Freundin Gertrud Kantorowicz in der Schweiz, wo sie mit jüdischen Exilantenkreisen zusammentraf. Hier beendete sie ihren Roman Anna Linde, der im Oktober 1935 im neugegründeten Henry Goverts Verlag als erstes Buch erschien. Der Erfolg ihres Debüts führte zu neuen Eheproblemen. Nach Felix Klipsteins Tod 1941 begann eine literarisch produktive Zeit.
Editha Klipstein − ihr Nachlass befindet sich im Archiv der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg in Frankfurt am Main − hatte Kontakte zu den Künstlern ihrer Zeit wie Stefan George, Friedrich Gundolf, Lovis Corinth, Rainer Maria Rilke, James Pitcairn-Knowles, Käthe Kollwitz, Le Corbusier und Regina Ullmann.
Quelle Text: Wikipedia dort auch weitere Informationen
Es gibt keine „melange à trois“, jedoch eine „ménage à trois“, in die E.K. et al verwickelt waren (siehe entsprechenden Abschnitt in ihrer Vita). Es wäre zweckdienlich, das zu korrigieren, um der Lächerlichkeit zu entgehen!
Vielen Dank für den Hinweis; der Artikel wurde korrigiert. 🙂