Foto aus Wikipedia, Urheber: Clemensfranz
Schachbrettsteine mit ihren meist schwarzen und weißen Schachbrettfelder sind ein seltener Bauschmuck an mittelalterlichen spätromanischen und frühgotischen Feldsteinkirchen. Sie wurden bevorzugt im Eingangsbereich oder an Mauerecken gut sichtbar angebracht.
Vermutungen zu diesen Steinen gibt verschiedene, eine Erklärung wäre das Wappen der Askanier oder der Zisterzienser, da die Kirchen in ihrem Machtbereich entstanden und vermutlich aus diesem Grunde entsprechen gekennzeichnet waren. Die Kirchen stammen aus der Zeit der Osterweiterung in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts, als das Gebiet von den aus dem Westen kommenden Askaniern in Besitz genommen und christianisiert wurde.
Eine andere Deutung bezieht sich auf eine Legende: Der Teufel spielte Schach mit dem Herrn um den Bau der Kirchen und die armen Seelen, als er verlor, bekam das Schachbrett zur Erinnerung seinen Platz beim Bau der Kirche in Form dieser Steine. Schwarz und weiß steht für Leben und Tod, Anfang und Ende.
Eine weitere These kommt zu dem Schluss, es könnte sich um Zunftzeichen der Maurer, Zimmerleute und Steinmetze handeln, welche tätig wurden.
Die Steine sind anscheinend keine Schmuckelemente, dazu ist der Ort der Anbringung ungeeignet.
Weiterhin gibt es Steine mit Rhombenmuster, welche dem Damebrett des Mittelalters entsprechen, aber auch Zacken- Linien- und Kreuzmuster, wie das Jerusalemer Kreuz der Templer.
Anzutreffen sind die Steine vor allem an Kirchen beispielsweise in der Uckermark: Dobberzin, Gerswalde bei Templin, Schmargendorf bei Angermünde, Schönemark, Serwest bei Angermünde, Weselitz bei Prenzlau, heute Gemeinde Uckerfelde,
der Niederlausitz: Frankena bei Doberlug-Kirchhain, Werenzhain bei Doberlug-Kirchhain, Pritzen heute Gemeinde Altdöbern,
zwischen Spree- und Havelgebiet: Herzberg (Rietz-Neuendorf), in Neuendorf im Sande, heute Gemeinde Steinhöfel bei Fürstenwalde, Stradow (Spremberg).
Ebenso rechts der Oder in Radów, Gosław, Dolsko, Godków, Lubiechów Górny, Kowalów und sogar in Nordjütland.
In Märkisch Oderland finden wir diese unter anderem an Feldsteinkirchen in Hönow, Grunow, Mallnow, Ihlow, Friedersdorf und von den Templern in Tempelberg.
Was bin ich froh, dass dich die allgemeine Bloglust, die anscheinend zur Zeit um sich greift, und auch mich schon erwischt hat, noch nicht angesteckt hat! 😀
Und weil ich sogar wusste, was eine Feldsteinkirche ist, weil du sie ja schon ein paar Mal im Steinreich erwähnt hast, hatte ich jetzt zusätzlich noch ein Erfolgserlebnis – besser kann doch ein Tag nicht anfangen, oder? 😉
Liebe Grüße
Renate
Hallo Helga,
das ist ja witzig und hat mich erstmal komplett irritiert. Ich dachte, dieses Foto hatte sie doch eben erst. Und ich musste überlegen. Dann fiel mir aber ein, dass ich ein von den Farben ganz ähnliches Bild vor ein paar Tagen in einem anderen Blog gesehen habe. Kennst du Jörg und sein Bilderbuch? Schau mal hier: (sind tatsächlich nur die Farben)
http://www.die-muellerei.de/fotolog/2010/nov/21.html
Lieben Gruß
Elke