Foto aus Wikipedia, Urheber: Doris Antony
Feldsteinmauer
Der Begriff Feldstein bezeichnet in der Architektur und dem Bauwesen einen Naturwerkstein und Baustoff; selten wird er auch als Synonym zu Lesestein benutzt.
Feldsteine sind Lesesteine und untergeordnet auch im Tagebau (Steingruben) gewonnene Geschiebe aus eiszeitlichen Lockergesteinen Nordostdeutschlands. Feldsteine als Lesesteine sind auf Wiesen, Weiden und Äckern liegende Steine und Blöcke, die abgelesen und an den Feldrändern gesammelt oder auch abgefahren werden. In Norddeutschland sind sie durch den glazialen Transport meist gut gerundet und lassen sich in der Regel nicht schichten, sondern wurden in Feldsteinhaufen und -wällen gesammelt. In den Regionen, die mit eiszeitlichen Lockergesteinen bedeckt sind, sind die Feldsteine die einzigen Festgesteine. Sie dienten in diesen Regionen häufig als Baumaterial.
Herkunft der Feldsteine
Die Feldsteine sind Geschiebe, die von den eiszeitlichen Gletschern aus Skandinavien heran transportiert wurden und beim Abschmelzen der Gletscher abgelagert wurden. Durch den glazialen Transport sie sind meist gut gerundet. Der Anteil an metamorphen und magmatischen Gesteinen ist entsprechend dem Anstehenden im skandinavischen Ursprungsgebiet meist sehr hoch; Sedimentgesteine sind daher sehr untergeordnet vertreten. Durch Verwitterung, Erosion und durch bodenmechanische Vorgänge, aber auch durch die Bodenbearbeitung wurden und werden sie an die Erdoberfläche gebracht.
Sie sind in den eiszeitlichen Lockergesteinen jedoch nicht gleichmäßig verteilt. Man findet Feldsteine zum Beispiel häufig auf Grundmoränen oder Endmoränen. Vor der Kolonisation dieser Gebiete Nordostdeutschlands (Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt) im 12. und 13. Jahrhundert waren viele Gegenden buchstäblich von Feldsteinen übersät, die bei der Urbarmachung beseitigt werden mussten.
Feldsteine als Baumaterial
In Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und der ehemaligen Neumark (heute Polen) wurden Feldsteine insbesondere im 12. bis 15. Jahrhundert zum Bau der Feldsteinkirchen verwendet. Die Schauseite wurde anfangs zu Quadern geschlagen. Bei späteren Bauten wurden meist nur noch gespaltene Feldsteine verwendet. Auch zum Bau der mittelalterlichen Städte wurden großen Mengen an Feldsteinen benötigt (Mauern, Häuser, Straßen).
Im 19. und noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden Feldsteine im großen Stil zum Bau der Chausseen verwendet. In der Uckermark wurden dazu Feldsteine sogar aus den Moränen in sog. Steingruben abgebaut.
Im 19. Jahrhundert wurden Feldsteine in Brandenburg auch zum Bau von Häusern verwendet, allerdings nicht zu Quadern geschlagen, sondern nur noch ein- oder zweimal gespalten und die Außenflächen der Mauern dann verzwickelt, d.h. die Lücken zwischen den Steinen mit Gesteinssplittern ausgefüllt.
Naturschutz und Naturdenkmal
Feldsteinhaufen gelten als seltene beziehungsweise wertvolle Lebensräume und sind daher in Brandenburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen naturschutzrechtlich geschützt, da sie ein bedeutender Lebensraum für Reptilien, Insekten und Pflanzen sind. Oftmals entwickelt sich aus einem Feldsteinhaufen auch ein kleines Gehölz oder Gebüsch.
Hach; da bubbert mein Ex*Bauer*herz.
Natursteinwände begleiten meine gesamte Kindheit .
Und wenn ich mich so recht erinnere, unser olles Haus , die Häuser der Umgebung, der Weinkeller … sämtliche Treppen und Flußschutzwälle, der Kirchenwall, unsere Kirche … alles aus dem Zeugs. … und so vermisse ich irgendwie das Thüringer Endmoränengebiet erwähnt ..mmm.
Hach …. Natursteinwände sind schon was Feines, vom tollen Raumklima das diese im Sommer und Winter regulieren ganz zu schweigen.
… ja … 😀 sorry, wenn ich jetzt ins Schwärmen geraten bin. 😀
😳
Ich bin hier in einer Gegend aufgewachsen, die sehr steinig ist. Jahr für Jahr muß man die Äcker von Steinen befreien die aus dem Boden „wachsen“. Dementsprechend gibts hier auch viele viele dieser Feldsteine … und viele Sammelstellen dafür. Selbst die Stadt Göttingen verwendet die Steine sehr vielfältig.
Mein Vater hat sie ständig verbaut und Mauern damit gebaut. Diese Leidenschaft habe ich geerbt und auch schon so einige „Kunstwerke“ damit geschaffen.
Und noch eine Erfahrung habe ich damit gemacht: ich mußte mal eine Steckdose in eine Wand haben. Die Betonung liegt auf „in“, ansonsten wärs viel einfacher gewesen. So habe ich mit Hammer und Meißel über Stunden hinweg und schweißgebadet ein Loch in solch eine Feldsteinmauer gehauen. Ich glaube, das würde ich niemals wieder tun. Aber schön ists geworden …
In der Gegend, wo ich gross wurde, benutzte man auch Naturstein aus den umliegenden Steinbrüchen. Unser Haus ist mit sogenanntem Blaustein gebaut, ähnlich gehauen, wie der o.g. Feldstein.
glg Brigida
Irgendwie ist das ja auch Kunst oder eine große handwerkliche Fertigkeit, wenn man Mauern aus so unterschiedlichen Feldsteinen fast nahtlos zusammenfügt.
Lieben Gruß
Elke
Da möcht ich dann auch mal hin – Kathy besuchen 😆
Fahr mer zamm!! 🙂
Huggels, Eveline
*LOL*
…wenn ich nicht grad in France bin … kommt!