Burg Stein (Sachsen)

Der stillen Renate haben wir diese wunderbare Burg-Schloss-Anlage zu verdanken!
Herzlichen steinreichen Dank 🙂

Burg Stein
Foto aus Wikipedia, Urheber: Caulobacter subvibrioides
Burg und Schloss Stein, SĂŒdansicht

Die Burg Stein (auch: Burg und Schloss Stein) befindet sich sĂŒdöstlich von Zwickau im Hartensteiner Ortsteil Stein auf dem felsigen Ufer der Zwickauer Mulde.

Lage
Gleich oberhalb der Burg befindet sich ein Wehr in der Mulde. Der aufgestaute Fluss trieb eine MĂŒhle mit vier großen WasserrĂ€dern an. Der Mahlzwang ging im Jahre 1788 von einer Ă€lteren an diese MĂŒhle ĂŒber. Aufgrund des bestehenden Mahlzwanges fĂŒhrten mehrere MĂŒhlwege nach Stein. 1912 begann am gegenĂŒber liegenden Muldenufer der Bau des Schlosses Wolfsbrunn. Die Ruine der Isenburg befindet sich nur zwei Kilometer flussaufwĂ€rts.

Geschichte
Die Besiedelung des Erzgebirges begann im 12./13. Jahrhundert vor allem entlang der FlusslĂ€ufe. FlussĂŒbergĂ€nge und Niederlassungen wurden durch befestigte Anlagen gedeckt. Auch entlang der Zwickauer Mulde wurden zahlreiche Burgen errichtet.

Bauliche Anlagen
Mit dem Bau der Burg wurde wahrscheinlich um das Jahr 1200 auf einem Fels aus Hornblende direkt am jenseitigen MuldensĂŒdufer begonnen. Dieser Ă€lteste Teil bildet heute die Oberburg, bestehend aus rundem Bergfried, Palas und Wehrmauern. Die Architektur trĂ€gt noch romanische ZĂŒge. Die Befestigungsanlage diente wahrscheinlich auch als Vorburg zur damals noch nicht zum Schloss umgebauten Burg Hartenstein.

Die ĂŒbrigen Bauteile sind jĂŒnger. Der spitze Rundturm im SĂŒdwesten entstand möglicherweise im 14. Jahrhundert, die anderen Teile der Niederburg am Ende des 15. Jahrhunderts. Der Bergfried der Oberburg wurde im 16. Jahrhundert durch einen Aufbau ergĂ€nzt.

An der Burg befand sich frĂŒher eine Furt, spĂ€ter eine FĂ€hre und verschiedene hölzerne und steinerne BrĂŒcken, die in alten Abbildungen zum Teil ĂŒberdacht dargestellt werden. Bis in das Jahr 1924 wurde noch BrĂŒckenzoll erhoben. Eine neuzeitliche StahlbogenbrĂŒcke wurde 1945 durch die SS gesprengt, seit 1950 steht an dieser Stelle eine BetonbrĂŒcke. VorlĂ€ufer der alten Burg Stein befinden sich am nördlichen Steilufer der Zwickauer Mulde ĂŒber dem Bahnhof.

Nordwestlich der Burg liegen die Reste einer weitern recht gut erkennbaren Befestigung mit runder Erhöhung (Durchmesser ca. 30m), innerem Graben (10m bis 12m breit, 2m tief), Wall (ca. 5m bis 8m breit) und Außengraben. Am Steilhang nach SĂŒdsĂŒdwest fĂŒhren die GrĂ€ben nicht in gleicher Tiefe und Breite durch. Die Anlage wurde mehrheitlich als TurmhĂŒgelburg und VorgĂ€ngeranlage von Burg Stein und zum Teil „Ur-Stein“ genannt. Neuere Forschung erbrachten jedoch, dass es sich um die Reste einer mittelalterlichen Belagerungsstelle handelt.

LehenstrÀger
Im Jahre 1233 wird die Burg erstmals urkundlich erwĂ€hnt, sie steht unter der Hoheit der Markgrafschaft Meißen. Ritter Heidenreich von GrĂŒnhain (Heidenricus miles de lapide, wobei lapide fĂŒr Felsenburg steht) ist der erste bekannte Besitzer und Angehöriger eines niederen Rittergeschlechts. Fronpflichtig waren die Bauerndörfer Langenbach und Wildbach.
Die Burgherren des 14. Jahrhunderts waren als Raubritter berĂŒchtigt, namentlich ein Conradus de lapide wird in einer Urkunde aus dem Jahre 1320 zahlreicher Untaten bezichtigt. Ab 1406 waren die Schönburger und deren Vasallen mit der Burg belehnt. Die wohl bekannteste Geschichte rankt sich um Kunz von Kaufungen und den SĂ€chsischen Prinzenraub im Jahre 1455: Kunz wird als verdienstvoller und gerechter Ritter beschrieben. Von seinem Herrn, KurfĂŒrst Friedrich dem SanftmĂŒtigen fĂŒhlte er sich jedoch ungerecht behandelt und sann auf Wiedergutmachung. Daraufhin entfĂŒhrte er die Söhne des KurfĂŒrsten, die Prinzen Ernst und Albrecht mit Hilfe zweier Komplizen. Prinz Ernst wurde in der nahe gelegenen und hiernach benannten Prinzenhöhle versteckt.
Kunz wurde gefasst und am 14. Juli 1455 in Freiberg enthauptet.

1525 – zur Zeit des Bauernkrieges – wurde die Burg von ihren Fronbauern belagert. Die Bauern nutzten die Abwesenheit ihres Fronherrn Ernst II. von Schönburg. Als dieser jedoch mit seiner Streitmacht von der Schlacht bei Frankenhausen zurĂŒckkehrte, fand die Belagerung ein jĂ€hes Ende. Die Bauern wurden hart bestraft, viele hingerichtet.

1732 zerstörte ein Großbrand die Niederburg, welche teilweise wieder aufgebaut und 1846 renoviert wurde.

JĂŒngere Geschichte
Die Burg befand sich bis zur Enteignung im Rahmen der sogenannten sozialistischen Bodenreform 1945 im Besitz der Adelsfamilie der FĂŒrsten von Schönburg. Seit 1954 beherbergt sie ein Burg- und Heimatmuseum. Im neueren Teil der Niederburg wurde ein Erholungsheim eingerichtet.

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde die Burg mit den umliegenden WÀldern reprivatisiert. Sie ist jedoch teilweise öffentlich zugÀnglich und beherbergt noch immer ein Museum.

Die Schönburger waren mehr als ein halbes Jahrtausend in Hartenstein. Grund genug fĂŒr Alfred Prinz von Schönburg-Hartenstein den großvĂ€terlichen Besitz im Jahr 1996 von der Stadt Hartenstein zurĂŒckzukaufen. Es ist dem großen Engagement von Prinz und Prinzessin von Schönburg-Hartenstein zu verdanken, dass in den letzten Jahren zahlreiche Restaurierungsarbeiten durchgefĂŒhrt wurden und dadurch die Burg zu neuem Leben erweckt.

Quelle Text: Wikipedia

3 Gedanken zu „Burg Stein (Sachsen)

  1. Sonnenwanderin

    Hallo liebe Helga,

    was fĂŒr ein schöner Stein, ich liebe Burgen, und hier bei mir in der Gegend gibt es auch viele schöne davon.

    WĂŒnsche dir eine angenehme und schöne Woche und alles Liebe.

    Herzlichst,
    die Wanderin

    Antworten
  2. Elke (Mainzauber)

    Hallo Helga,
    diese Burganlage gefÀllt mir, sieht auch gut erhalten aus. Der Begriff des Mahlzwanges ist mir auch ganz neu, noch nie zuvor gehört.
    Liebe GrĂŒĂŸe und eine gute Woche wĂŒnsche ich dir
    Elke

    Antworten

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