Hermann Josef hat mir eine Steingeschichte geschickt – vielen lieben Dank 🙂
© helga-ingo.de
Was sind die großen Kieselsteine in meinem Leben?
Die Geschichte vom französischen Professor
Eines Tages wurde ein alter Professor der französischen nationalen Schule für Verwaltung (ENA) gebeten, für eine Gruppe von etwa 15 Chefs großer nordamerikanischer Unternehmen eine Vorlesung über sinnvolle Zeitplanung zu halten. Dieser Kurs war einer von fünf Stationen ihres eintägigen Lehrgangs. Der Professor hatte daher nur eine Stunde Zeit sein Wissen zu vermitteln.
Zuerst betrachtete der Professor in aller Ruhe einen nach dem anderen dieser Elitetruppe, sie waren bereit alles, was der Fachmann ihnen beibringen wollte, gewissenhaft zu notieren. Danach verkündete der Professor: Wir werden ein kleines Experiment durchführen.
Er zog einen großen Glaskrug unter seinem Pult hervor und stellte ihn vorsichtig vor sich hin. Dann holte er etwa ein Dutzend Kieselsteine, etwa so groß wie Tennisbälle, hervor und legte sie sorgfältig einen nach dem anderen in den großen Krug. Als der Krug bis an den Rand voll war und kein weiterer Kieselstein mehr darin Platz hatte, blickte er langsam auf und fragte seine Schüler: „Ist der Krug voll?“ – Und alle antworteten: „Ja!“
Er wartete ein paar Sekunden ab und fragte seine Schüler: „Wirklich?“ Dann verschwand er erneut unter dem Tisch und holte einen mit Kies gefüllten Becher hervor. Sorgfältig verteilte er den Kies über die großen Kieselsteine und rührte dann leicht um. Der Kies verteilte sich zwischen den großen Kieselsteinen bis auf den Boden des Kruges. Der Professor blickte erneut auf und fragte sein Publikum: „Ist dieser Krug voll?“ Dieses Mal begannen seine schlauen Schüler seine Darbietung zu verstehen. Einer von ihnen antwortete: „Wahrscheinlich nicht.“
„Gut“, antwortete der Professor. Er verschwand wieder unter seinem Pult und diesmal holte er einen Eimer Sand hervor. Vorsichtig kippte er den Sand in den Krug. Der Sand füllte die Räume zwischen den großen Kieselsteinen und dem Kies aus. Wieder fragte er: „Ist das Gefäß jetzt voll?“ Dieses Mal antworteten seine Schüler, ohne zu zögern im Chor: „Nein!“
Gut, sagte der Professor. Und als hätten seine wunderbaren Schüler nur darauf gewartet, nahm er die Wasserkanne, die unter seinem Pult stand, und füllte den Krug bis an den Rand. Dann blickte er auf und fragte: „Was können wir Wichtiges aus diesem Experiment lernen?“
Der Kühnste unter seinen Schülern – nicht dumm – dachte an das Thema der Vorlesung und antwortete: „Daraus lernen wir, dass selbst wenn wir denken, dass unser Zeitplan schon bis zum Rand voll ist, wenn wir es wirklich wollen, immer noch einen Termin oder andere Dinge einschieben können.“
„Nein“ antwortete der Professor, „darum geht es nicht. Was wir wirklich aus diesem Experiment lernen können ist folgendes: Wenn man die großen Kieselsteine nicht als erstes in den Krug legt, werden sie später niemals alle hineinpassen.“ Es folgte ein Moment des Schweigens. Jedem wurde bewusst, wie sehr der Professor recht hatte.
Dann fragte er: „Was sind in eurem Leben die großen Kieselsteine: Eure Gesundheit, eure Familie, eure Freunde, die Realisierung eurer Träume, das zu tun, was euch Spaß macht, dazulernen, eine Sache verteidigen, Entspannung, sich Zeit nehmen oder etwas ganz anderes. Wirklich wichtig ist, dass man die großen Kieselsteine in seinem Leben an die erste Stelle setzt. Wenn nicht, läuft man Gefahr es nicht zu meistern, sein Leben.
Wenn man zuallererst auf Kleinigkeiten achtet, den Kies, den Sand, verbringt man sein Leben mit Kleinigkeiten und hat nicht mehr genug Zeit für die wichtigen Dinge. Deshalb vergesst nicht euch selbst die Frage zu stellen – Was sind die großen Kieselsteine in meinem Leben? Dann legt diese zuerst in den Krug.“
Mit einem freundlichen Wink verabschiedete sich der alte Professor von seinem Publikum und verließ langsam den Saal.
Quelle: unbekannt
Hallo Helga,
tolle und nachdenkliche Geschichte.
Herzliche Grüße aus Baden
Helmut
Erinnert mich an mein Bauingenieursstudium.*lol* wo wir Gesteine in ihren Größen bestimmen mussten, per Rüttelsieb.
Mein größter Kieselstein im Krug bin ich! da kanns noch so um mich drumherum rieseln.
Manchmal schaufel ich aber auch ein paar Steinchen wieder raus, die einfach nicht reinpassen wollen in ihrer Form und immer an mir anecken oder mich sogar schleifen wollen, um für sone wunderschönen harmonischen Schmeichler, wie dort oben auf dem Bild, Platz zu machen. 😀
… mit dieser wunderschönen Geschichte im Sinn gehe ich jetzt ins Bett.
Liebe Grüße
Kathy
Danke für diese tolle Geschichte! Werde sie mir zukünftig oft in Erinnerung rufen…
Liebe Grüße aus Obereglfing
von Anja
Ich liebe Kieselsteine….und die Geschichte finde ich sehr schön. Sie hat mich nachdenklich gemacht.
Liebe Grüße
Jutta
Das ist ein schönes Gleichnis, das ich vor langer Zeit schonmal gehört habe, aber ich weiß nicht mehr wann und vom wem. War sicher in einem Seminar. Jedenfalls ist mir die Geschichte als solche im Gedächtnis geblieben, aber es ist schön, sie hier wieder aktiviert zu sehen. Man vergisst die Dinge zu schnell wieder.
Herzliche Grüße
Elke
Einfach lieben Dank – ich glaube, die braucht jeden Tag Raum um bewusst zu sein.
Ich grüsse Dich herzlichst.
Hermann Josef
Ich kenne die Geschichte, aber sie regt immer wieder zum Nachdenken an, denn manchmal ist man geneigt das Wesentliche aus den Augen zu verlieren.
Gruß an Anja aus Obereglfing 😉 Gleich um die Ecke!
Und ganz liebe Grüße an Dich liebe Helga
Drück Dich!
Das ist wirklich eine sehr schöne und nachdenklich machende Geschichte!