Wer von Euch hätte erkannt, was Helmut dem Steinreich gestiftet hat?
Ich jedenfalls nicht – wieder eine Bildungslücke geschlossen.
Steinreichen Dank 🙂
Foto ©Helmut
Als Ruhbank oder Gruhe bezeichnet man eine ein- oder mehrgliedrige steinerne Bank, die speziell der Rast von Lastenträgern diente.
Verbreitung
Diese Bänke wurden in Zeiten, in denen man schwere Lasten noch auf dem Kopf und auf dem Rücken beförderte, aufgestellt. Wichtig war, dass die Benutzer ihre Rückenkörbe (Krätten) nach der Rast selbstständig wieder aufnehmen konnten, deshalb hatte jede Ruhbank einen besonders hohen Teil, auf dem diese Lasten abgestellt werden konnten. Bei der mehrgliedrigen, abgestuften Version dienten die niedrigen Teile zum Sitzen. Üblicherweise hatte jede Ruhbank eine Sitzbank, wobei oftmals nur die Abstellmöglichkeit für die Rückenkörbe aus Stein ausgeführt war und die Sitzbank aus Holz, so dass heute oftmals nur noch der steinerne Teil erhalten ist.
Ruhbänke befanden sich meist an Stellen, die sich zur Rast anboten, wie z. B. vor, während oder nach einem Auf- oder Abstieg, auf halber Strecke von Verbindungsstraßen, an Wegkreuzungen, oder an exponierten Stellen, die einen Ausblick über die weitere Wegstrecke boten. Die Standorte waren häufig bei schattenspendenden Baumgruppen gewählt. Auf älteren Karten sind solche Bänke oft mit dem Kürzel Rhb. eingezeichnet.
Besonders verbreitet waren solche Bänke früher im Nordelsass, in der Pfalz, im Kraichgau und im Neckarland. Etliche von ihnen sind bis heute erhalten geblieben, teilweise wurden sie in den letzten Jahren sogar aufwändig restauriert. Sie dienen heute jedoch nur noch als Kulturdenkmal und nicht mehr dem praktischen Zweck. In Stuttgart erinnert darüber hinaus die Haltestellen-Bezeichnung Ruhbank Fernsehturm bis heute an eine solche Einrichtung, Details dazu siehe im Hauptartikel zur Haltestelle Ruhbank im Stadtbahnnetz Stuttgart. Auch sie liegt an exponierter Stelle in Gipfellage auf dem sogenannten Hohen Bopser und ist zudem Kreuzung mehrerer Verkehrswege.
Bezeichnungen
Lokal gibt es eine Reihe von örtlich unterschiedlichen Bezeichnungen für diese Bänke. Begriffe wie Gruobbank, Gruabets, Grue, Gruobe, Gruge, Krugbank oder Krugstatt leiten sich laut Fischers Schwäbischem Wörterbuch von dem Begriff Geruhbank ab. In der Südpfalz und dem Nordelsass werden diese Steinbänke auch als Napoleonsbänke bezeichnet.
Schaut Euch den Wikipediaartikel dazu an, da gibt es noch ein paar hübsche Exemplare!
Über die Verbreitung der Bänke im Nordelsass und der Pfalz war mir bisher nichts bekannt. Inzwischen habe ich in einem Nachbarort (bei den Schwaben) auch eine Krugstatt entdeckt. Heimatkunde war in der Schule ein sehr interessantes Fach für mich. Auch heute bereitet mir die „Entdeckungsreise“ durch die Heimat mit der Digi viel Spaß.
Herzliche Grüße nach GAP
Helmut
Hallo Helga,
so eine „Bank“ habe ich auch schon mal gesehen und mich gefragt, was das ist. Danke für die Info!
Liebe Grüße
Katinka
Hallo liebe Helga 🙂
ja ..ich hätt’s erkannt (komme ja auch ganz grob aus der Gegend 😉 ) und mir fiel sofort die Maulbronner Ruhbank ein. Eventuell existiert davon sogar noch ein Foto irgendwo auf der Festplatte bei uns (wenn das nicht noch auf dem alten Rechner war ..)
danke dir für die ausführlichen Infos dazu – hab grad mal bei Wiki geschaut 🙂
Habt Ihr immer noch Schnee?
ganz liebe Grüsse an dich 🙂
Ocean
Hallo Helga und Helmut,
ich hätte das Motiv jetzt nicht benennen und erklären können, aber ich bilde mir ein, so etwas schonmal gesehen zu haben. Aber vielleicht war es auch nur eine Abbildung. Sehr interessant jedenfalls.
Lieben Gruß
Elke
Liebe Helga,
Bänke mag ich auch sehr gerne, hab leider nur kaum Zeit mich darauf auszuruhen.
Liebe Grüße und ich hoffe, es geht Dir gut!
Helga
Ja wieder etwas dazugelernt! Die Gruge die ich kenn wird ein bisserl anders geschrieben *gg*
Aber Geruhbank hört sich doch toll an. SChad dass es solche Begriffe im heutigen Sprachgebrauch nicht mehr gibt!
Herzliche Grüße
KErstin
Hatte außer mir bei „Lastenträger“ sonst noch wer Esel im Sinn oder bin ich die einzige? Wie ruht der da aus?? 😯
Ok, ich hab’s eh verstanden – schöner Stein, das!!
nochmal Huggels, Eveline