Foto aus Wikipedia, Urheber: Axel Hindemith
Der Siebenmännerstein oder „Spartanerstein“ ist ein Kreuzstein an der Aegidienkirche in Hannover, der sieben betende Männer darstellt. Er soll an die Sage von „Hannovers Spartanern“ erinnern, die 1480 bei einem Angriff auf den Döhrener Turm samt dem Turm verbrannt worden sein sollen. Der Siebenmännerstein zählte früher zu den sieben Wahrzeichen Hannovers, die jeder wandernde Handwerksbursche kennen musste.
Sage und Kritik
Die Stadtsage von „Hannovers Spartanern“, die sich um diesen Stein rankt, bezieht sich auf die sieben Verteidiger des Döhrener Turms, eines Wartturms der Hannoverschen Landwehr im Süden der Stadt. Bei einem Überfall des Welfenherzogs Heinrich von Wolfenbüttel auf die Stadt 1486 sollen die Wächter im Turm „zu Tode geschmaucht“ worden sein. Dabei errichteten die Angreifer Scheiterhaufen rund um den Turm und brannten ihn samt seiner Besatzung nieder.
So stellt es der hannoversche Schriftsteller Wilhelm Blumenhagen in seiner Erzählung „Hannovers Spartaner“ (um 1820) ausführlich dar, die einer historischen Überprüfung nicht standhält. Bei dieser Zuschreibung besteht das Problem mit der Jahreszahl MCCCCLXXX (1480) auf dem Stein, denn Heinrichs Überfall geschah im Jahre 1486. Deshalb lässt sich wohl „dese dot“ (dieser Tod) nicht auf den Tod der „Spartaner“, sondern auf den Jesu Christi (bei der Kreuzigung) beziehen.
Beschreibung
Der Siebenmännerstein am südlichen Strebepfeiler des Chors der Ruine der Aegidienkirche ist seiner Form nach ein „Medaillonkreuzstein“ (Zankl, S. 114). Er zeigt im oberen Teil, dem Medaillon, die Kreuzigung, darunter das Kleeblatt, das Wappenemblem der Stadt Hannover und im unteren Feld sieben kniende, betende, nach oben hin – zur Kreuzigungsgruppe – schauende Männer. Über diesen ist die Inschrift zu lesen:
gi. rikn. un. arm/en. lat. iu. dese. dot/erbarme: MCCCCLXXX
(„Ihr Reichen und Armen, lasst euch diesen Tod erbarmen. 1480“)
Der Stein war ursprünglich an der Außenwand der alten Marienkapelle vor dem Aegidientor angebracht, die im 16. Jahrhundert im Zuge des Ausbaus der Stadtbefestigung abgebrochen wurde. Der heute an der Kirche befindliche Stein ist eine Kopie, das Original wird im Historischen Museum Hannover aufbewahrt.
Puhh, „zu Tode geschmaucht“ – die haben damals wirklich nicht lang gefackelt!
Jetzt hab ich schnell mal nachgeschaut, ob du schon einen Frauenstein in deinem Steinreich hast – eh klar, du weisst halt, wo die Prioritäten liegen! 😉
Liebe Grüße
Renate
Jetzt habe ich doch glatt „Döner-Turm“ gelesen.
LG – Elke
Aber um nicht nur rumzublödeln: zu Frauenstein (siehe Quizzy) fällt mir der Ortsteil Frauenstein in Wiesbaden ein. Der heißt nicht nur Frauenstein, nein dort gibt es auch noch einen Goethestein. Guckst du hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Goethestein
Lieben Gruß – Elke