Foto aus Wikipedia, Urheber: Ich
Schloss Pöckstein ist ein frühklassizistisches Schloss am Eingang des Kärntner Gurktales. Es gilt als bedeutendster klassizistischer Bau Kärntens.
Das Schloss steht in der Gemeinde Straßburg an der Mündung der Metnitz in die Gurk, weshalb die Ortschaft auch Pöckstein-Zwischenwässern heißt.
Geschichte
Das Schloss wurde von 1778 bis 1782 vom Salzburger Architekten Johann Georg von Hagenauer (17461835) erbaut. Die Ausstattung stammt von seinem Bruder, dem Bildhauer Johann Baptist von Hagenauer, von dem Maler Franz Wagner und dem Stuckateur Martin Karl Keller. Es ersetzte ein Hammerwerk und das dazugehörige Herrenhaus. Bauherr war der Bischof von Gurk, Josef II. Franz Anton von Auersperg, der 1783 die Residenz der Bischöfe von Gurk hierher verlegte, nachdem die Straßburg durch ein Erdbeben 1767 beschädigt worden war. Bereits 1787 wurde die Residenz von Bischof Franz II. Xaver von Salm-Reifferscheidt-Krautheim nach Klagenfurt verlegt. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss durch Bombentreffer beschädigt, danach wieder originalgetreu instandgesetzt.
Pöckstein war noch bis vor kurzem im Besitz des Bistums Gurk, bis 2002 Sitz der bischöflichen Forstverwaltung und diente zeitweise als Sommersitz der Bischöfe. Im August 2007 wurde das Gebäude vom Bistum an eine Firma des Geschäftsmannes Dante Buzzi verkauft.
Das Gebäude
Das Schloss ist ein großer, viergeschoßiger Kastenbau über einem rechteckigen Grundriss (7- bzw. 8-achsig). Die formale Gestalt ist die eines Stöckls (d. h. es hat nur ein Dach, keinen Innenhof, was bei einem Gebäude dieser Größe selten ist). Das vierte Geschoß ist als Zwerggeschoß durch eine Putzfasche optisch abgetrennt. Im Mansarddach befindet sich ein zusätzliches Geschoß, das durch Dachgaupen belichtet wird. Über dem Dach erhebt sich die turmartige Laterne, die wiederum von einem Dachreiter mit Uhr und Zwiebelhelm bekrönt ist. Die Laterne belichtet die Halle und das Stiegenhaus. An den Ecken der zweiten Mansardenstufe befinden sich turmartige Kamine.
Im Erdgeschoß liegen die Räume für die Bediensteten sowie der Eingang zur Kapelle, die sich über zwei Geschoße erstreckt. Die Flachdecke hat eine gemalte Scheinkuppel. Die Wände sind reich mit plastischen und gemalten klassizistischen und Zopfstilelementen gegliedert. Das Altarbild ist eine Kreuzigung im Stil des Kremser Schmidt.
Bemerkenswert sind die Prunkräume im zweiten Geschoß. Besonders der Speisesaal ist mit Illusionsmalerei exotischer Tiere und Pflanzen von Franz Wagner ausgestattet, noch durchaus im barocken Stil. Ebenfalls reich mit Stuck und Malerei ausgestattet sind das Eintrittszimmer, das Nobelantichambre und der Empfangssaal.
Von den ausgedehnten Gartenanlagen, die im Stil eines französischen Parks angelegt waren, sind nur noch Reste erhalten, wie die Geräteschuppen und die Kegelbahn. Hervorzuheben ist der klassizistische tempelartige Pavillon (Monopteros) über polygonalem Grundriss mit Säulen, im Inneren mit Stuckornamenten im Zopfstil.
Auch technisch war das Schloss schon zur Bauzeit modern ausgestattet. Das Heizsystem war so angelegt, dass auf dem Dach nur noch die vier erwähnten Kamine nötig waren. Ebenso wurde das Regenwasser des Daches aufgefangen und in Behälter auf dem Dachboden geleitet. Von diesen Behältern aus wurden die Aborte gespült.
Das Foto von dem klassizistischen Bau, den ich auf den ersten Blick für einen Barockbau gehalten hab, ist einfach Klasse! 🙂
Und jetzt verrat mir doch bitte mal, wie man/frau Urheberin von Fotos bei Wikipedia wird? Kann man die einfach hinschicken oder verfasst du dort selbst Einträge?
Liebe Grüße
Renate
Hallo liebe Helga,
hach, ich mag Schlösser, stelle mir da immer vor, wie sie da wohl früher gelebt haben, und verliere mich in romantischen Träumereien. Sicher war damals nicht alles so schön romantisch, wie ich mir das dann vorstelle, aber die Fantasie ist ja frei. 🙂
Hab einen schönen Start in die neue Woche.
Liebe Grüße,
die Wanderin