Ein herzlicher Dank an meinen ehemaligen Chef Herrn Dr. D., der zu diesem Steinwurf auch gleich das Foto mitgeliefert hat đ
Der Braune Waldvogel (Aphantopus hyperantus) ist ein Schmetterling (Tagfalter) aus der Familie der Edelfalter (Nymphalidae) und wird auch als Schornsteinfeger bezeichnet.
Beschreibung
Der Braune Waldvogel ist ein hĂ€ufiger, mittelgroĂer Falter mit einer FlĂŒgelspannweite von 35 bis 42 Millimetern. Die FlĂŒgelober- und unterseiten sind einfarbig braun mit kleinen, gelblich umrandeten Augenflecken. Die Anzahl und GröĂe der Augenflecke ist variabel, sie können auf der FlĂŒgeloberseite fehlen, wĂ€hrend auf der Unterseite nur noch die weiĂen Kerne sichtbar sind. Es handelt sich dann um die in Mitteleuropa und SĂŒdengland vorkommende seltene Form arete. Aphantopus hyperantus fliegt zusammen mit dem GroĂen Ochsenauge (Maniola jurtina). In der Regel sind die Augenflecken aber auf der Unterseite der FlĂŒgel, besonders an den HinterflĂŒgeln gut sichtbar.
Die Raupen werden ca. 25 Millimeter lang. Sie sind graubraun oder hellrötlich gefĂ€rbt und haben eine dunkle, gleichfarbige und sehr feine Punktierung. Am RĂŒcken verlĂ€uft eine dunkle LĂ€ngslinie, die an den Segmentgrenzen krĂ€ftiger, punktförmig verbreitert ist. Nach hinten hin ist diese Linie intensiver gefĂ€rbt. Der Kopf ist dunkler gefĂ€rbt und hat mehrere schwach sichtbare LĂ€ngsstreifen.
Verbreitung
Die Tiere sind von Nordspanien (Kantabrisches Gebirge und östliche PyrenĂ€en) ĂŒber fast ganz Europa, im Norden bis nach Irland, GroĂbritannien und Fennoskandinavien, im SĂŒden bis Nord-Griechenland (Mazedonien, Thessalien) verbreitet. Sie kommen jedoch nicht auf den Mittelmeerinseln und der Apenninenhalbinsel vor. Ăstlich erstreckt sich ihre Verbreitung ĂŒber die gemĂ€Ăigten Breiten Asiens bis in den Nordosten Chinas und nach Korea, wobei man sie bis in eine Höhe von 1.600 Metern findet. Sie bewohnen grasige, feuchte oder trockene Waldlichtungen mit GebĂŒschen. Es besteht eine stark ausgeprĂ€gte Bindung an Wald- und GebĂŒschrĂ€nder mit Brombeerhecken sowie an hochstaudenreiche SĂ€ume.
Lebensweise
Die Falter sieht man meist mit zusammengeklappten FlĂŒgeln, so dass man die charakteristische Unterseite gut sehen kann. An kĂŒhlen Tagen versuchen sie aber mit ausgebreiteten FlĂŒgeln SonnenwĂ€rme zu tanken. Die Falter kann man sehr hĂ€ufig an Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense) oder Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre), Dost (Origanum vulgare), Wald-Witwenblume (Knautia sylvatica), BrombeerblĂŒten oder BĂ€renklau (Heracleum sphondylium) beobachten. Die MĂ€nnchen fliegen auf der Suche nach frisch geschlĂŒpften Weibchen in langsamem, ununterbrochenem Flatterflug ĂŒber und zwischen GrasstĂ€ngeln umher.
Flugzeit
Die Falter fliegen in einer Generation von Mitte Juni bis Ende August.
Nahrung der Raupen
Die Raupen fressen an zahlreichen, besonders von Brombeeren gut beschatteten SĂŒĂ- und SauergrĂ€sern. Zu den Futterpflanzen gehören unter anderem:
Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
Fieder-Zwenke (Brachypodium pinnatum)
Wiesen-Lieschgras (Phleum pratense)
Gemeines Knaulgras (Dactylis glomerata)
Roter Schwingel (Festuca rubra)
Aufrechte Trespe (Bromus erectus)
Bromus hordeaceus
Weide-Kammgras (Cynosurus cristatus)
Wiesen-Rispengras (Poa pratensis)
Hain-Rispengras (Poa nemoralis)
Behaarte Segge (Carex hirta)
DĂŒnnĂ€hrige Segge (Carex strigosa)
Wald-Segge (Carex sylvatica)
Zittergras-Segge (Carex brizoides)
Hirsen-Segge (Carex panicea)
Rotes StrauĂgras (Agrostis capillaris)
Wald-Flattergras (Milium effusum)
Gemeine Quecke (Agropyron repens)
Weiches Honiggras (Holcus mollis)
Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
Blaues Pfeifengras (Molinia caerulea)
Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos)
Entwicklung
Das Weibchen wirft die nicht haftenden Eier im langsamen niedrigem Flug ĂŒber Grasland ab. Die Raupen ĂŒberwintern und verpuppen sich zwischen miteinander versponnenen GrĂ€sern. Die Puppe steht dabei in der Regel aufrecht in der Puppenkammer.
Du bist (soweit ich mich grad entsinnen kann *g*) die erste, die ich kenne, die ihren Chef fĂŒr sich arbeiten lĂ€sst
Sonst ist das immer eher umgekehrt đ
Grinsende Huggels đ
Eveline
Deine Fangemeinde ist wirklich unerschöpflich! đ
Meinen Respekt an den Herrn Dr. D. – der Flatterling ist einfach wunderschön und ich kann mich sogar daran erinnern, dass er mir in meiner Kindheit unter dem gleichen Namen bekannt war!
Liebe GrĂŒĂe
Renate (die no ned ganz abgesoffen ist …)
Ein scheener Kerl ist das!!
War mir aber unbekannt, ich kannt nur die zweibeinigen Schornsteinfeger đ
Alles Liebe
Kerstin
Auch kannte bisher nur die zweibeinigen Schornstfeger. Von einem Schmetterling gleichen Namens noch nie gehört. Wieder eine BildungslĂŒcke geschlossen.
Herzliche GrĂŒĂe aus der Kleinstadt nach GAP
Helmut
Hallo Helga,
das war wieder ein schöner und interessanter Beitrag. Und ich habe auch ĂŒberhaupt nicht lange gebraucht *pfeif* um den Stein darin zu entdecken.
Lieben GruĂ
Elke
Hallo du Liebe,
WOW!
Ich liebe Schmetterlinge, dank dir fĂŒr den tollen Beitrag.
Einen wundervollen Donnerstag wĂŒnsch ich dir, mit ganz viel Sonne.
Herzliche GrĂŒĂe,
die Wanderin