Gudrun war mal schnell auf Rügen, um uns einen Opferstein zu zeigen.
Herzlichen Dank 🙂
Quoltitz war eine Ortschaft auf der Insel Rügen am westlichen Rand des heutigen Nationalparks Jasmund im Gemeindegebiet von Sagard. Das kleine Dorf lag auf halbem Weg zwischen Gummanz und Nardevitz, westwärts führte ein Weg nach Bobbin.
Der Name Quoltitz entstammt wie die meisten Ortsnamen auf Rügen der polabischen Sprache aus der Zeit der slawischen Besiedlung (Ranen) und bezeichnete den damals hier ansässigen Familienverband der Kolata.
Die Ortschaft existierte bis in die 1950er Jahre und wurde dann im Zusammenhang mit der Schließung des Quoltitzer Kreidebruchs, in dem einige der Bewohner arbeiteten, aufgegeben. Der ehemalige Kreidebruch wurde schnell zu einem Pionierstandort für zum Teil seltene Pflanzen und Tiere. Er wurde deshalb 1986 zu einem 42 Hektar großen Naturschutzgebiet erklärt, das seit 1990 Bestandteil des Nationalparks Jasmund ist.
Die Wüstung Quoltitz ist noch gut zu erkennen. Mauerreste, Treppen und Fundamente von Wohnhäusern und Stallungen findet man heute in einem jungen Waldstück direkt an der Wegkreuzung, die einst die Mitte des Dorfes war. Von Gummanz (Kreidemuseum) kommend erkennt man den Standort zuerst an dem links des Weges liegenden Wasserwerk Quoltitz.
Der „Opferstein“ zu Quoltitz
Nördlich des Ortes Neddesitz (Jasmund), in der Gemarkung Quoltitz nahe der Krattberge, liegt ein auffälliger Findling skandinavischen Ursprungs, an und auf dem sich Spuren früher menschlicher Bearbeitungen befinden. Er wird im Sprachgebrauch der Inselbewohner als Opferstein bezeichnet. Erstmals beschrieben wird er 1797 und wenig später gezeichnet von Caspar David Friedrich (1806). Die jedoch weitaus älteren Spuren an und auf ihm, beschäftigte die Menschen der Insel schon seit früheren Zeiten. Zahlreiche Sagen und Legenden (Alfred Haas) berichten über ihn.
Auf der Oberfläche des etwa 73 Tonnen schweren Granitfindlings lassen sich zahlreiche Vertiefungen erkennen, die als „Schälchen“ oder auch „Näpfchen“ bezeichnet werden (auf Rügen „Blutgrapen“ genannt). Die den Findling umlaufenden Rillen verdeutlichen den Versuch, aus diesem Stein „Trogmühlen“ (frühe handgetriebene steinerne Mühlen zum Schroten und Mahlen von Körnerfrüchten mit Hilfe von Mahlsteinen) zu gewinnen. Versuche, solche Mühlen herzustellen, gehen (hier Quoltitz) vermutlich auf die ausgehende Bronzezeit (1000600 v. Chr.) zurück, lassen sich aber noch in die slawische Epoche Rügens übertragen. Der „kultische“ Stein Quoltitz ist mit Sicherheit als Mühlenbruch zu interpretieren. Die Näpfchen / Schälchen dagegen sind weitaus früheren Ursprungs und sollten (kritisch!) als „kultisch rituelles Geschehnis“ einzuordnen sein, da sie wissenschaftlich noch nicht eindeutig erklärbar sind.
Da hab ich bei meinem Rügenbesuch was verpasst….ich glaube, ich muß da nochmal hin,
das Opfer könnt ich noch bringen….;-)
Schön ins Bild gesetzt!
Unvermooste Grüße 🙂
So viele Reiseziele und so wenig Urlaub! 🙁
Ja, da möcht ich auch mal wieder hin … solche kultischen (keltischen?) Dinge interessieren mich ungemein!
Liebe Grüße
Renate
Wenn sie Rügen doch nicht gar so entlegen gebaut hätten….
😉
Da zeigt uns Gudrun fast das ganze Rügen, aber den Stein haben wir nicht gesehen … dafür ganz viel und noch viel schönere andere 🙂
Gutes Nächtle wünscht Euch Eva 🙂