Asamhaus – Asamkirche

Schaut mal her, was für unordentliche Steinhaufen da mitten in München rumliegen…
Quizzy hat sie ordentlich fotografiert – Danke 🙂
Es soll übrigens unbehauener Donauschiefer sein. Ja, schief ist das schon…

Asam-Haus
Foto © Quizzy

Das Asamhaus in der Sendlinger Straße, neben der Asamkirche, wurde von den Gebrüdern Egid Quirin und Cosmas Damian Asam 1733 erworben und 1734 mit reicher Fassadenstuckierung versehen. Das Gebäude selbst ist älter und wurde vermutlich im 16. Jahrhundert erbaut.

Asam-Haus
Foto © Quizzy

Die St. Johann Nepomuk-Kirche (mehr bekannt als Asamkirche) wurde von 1733-1746 von den Brüdern Asam (Cosmas Damian Asam und Egid Quirin Asam) errichtet. Sie gilt als eines der bedeutendsten Bauwerke der beiden Hauptvertreter des süddeutschen Spätbarocks.

Die Kirche sollte ursprünglich als Kapelle der inzwischen in München ansässigen Brüder Asam entstehen. Nachdem es Egid Quirin Asam zwischen 1729 und 1733 gelang, mehrere neben seinem Wohnhaus gelegene Grundstücke zu erwerben, errichtete er ab 1733 zusammen mit seinem Bruder Cosmas Damian dort die Kirche St. Johann Nepomuk.

Die Kirche wurde ohne Auftrag und als Privatkirche zur höheren Ehre Gottes und zum Seelenheil der Baumeister errichtet. Das ermöglichte den Brüdern auch, unabhängig von den Vorstellungen von Auftraggebern zu bauen. So konnte Egid Quirin Asam durch ein Fenster aus seinem Privathaus direkt auf den Hochaltar blicken. Obwohl die Kirche eigentlich als Privatkirche geplant war, mussten die Gebrüder sie nach Protesten der Bevölkerung öffentlich zugänglich machen. Egid Quirin Adam konzipierte die Kirche als Beichtkirche für die Jugend. So enthält sie sieben Beichtstühle mit allegorischen Darstellungen.

Die barocke Fassade ist eingebunden in die Häuserflucht der Sendlinger Straße und schwingt sich nur leicht konvex nach außen.

Johann Nepomuk entstand auf engstem Raum, das Grundstück misst nur 22 auf 8 m. Umso erstaunlicher ist die Leistung der beiden Baumeister, denen es gelang, in dem zweistöckigen Innenraum Architektur, Malerei und Plastik harmonisch zu verbinden. Insbesondere auch die indirekte Lichtführung im Chorbereich ist sehr gelungen: hinter dem Hauptgesims versteckte Fenster beleuchten die Dreifaltigkeitsfiguren effektvoll von hinten. Das Hauptgesims selbst scheint durch seine geschwungene Führung auf- und abzuwogen.

Der Innenraum der Kirche ist vertikal in drei Abschnitte gegliedert, die in der Helligkeit von unten nach oben zunehmen. Der unterste Abschnitt mit den Bänken für die Kirchenbesucher ist relativ dunkel gehalten und symbolisiert in der Gestaltung die Leiden der Welt. Der zweite, darüber gelegene Abschnitt ist weiss und bläulich gehalten und dem Kaiser vorbehalten. Der oberste Abschnitt mit der indirekt und verdeckt beleuchteten Deckenmalerei ist Gott und der Ewigkeit gewidmet.

Am Hochalter finden sich vier Säulen als Referenz zu den vier Bernini-Säulen über dem Petrusgrab in St. Peter in Rom. An oberster Stelle steht Gott, der Erlöser. Unterhalb des Tabernakels sind die Gebeine von Johann Nepomuk als Reliquie aufbewahrt.

Gegenüber einer gewöhnlich sehr streng gegliederten barocken Pfarrkirche weist die Asamkirche aufgrund ihrer Eigenschaft als Privatkirche einige Eigentümlichkeiten auf: Die Kirche ist gewestet – und nicht wie üblich geostet. Zudem ist das gegenüber der Kanzel angebrachte Kruzifix zu niedrig aufgehängt. In Barockkirchen soll dieses höher als die Kanzel hängen, so dass auch der Prediger zu Jesus aufschauen muss.

Bei einem Bombenangriff 1944 wurde der Chor stark beschädigt, erst mit der Innenrestaurierung von 1975 bis 1983 wurde nach Quellenstudium ein hypothetisches ursprüngliches Erscheinungsbild des Chors hergestellt.

  • Quelle Foto: Quizzy
  • Quelle Text: www.muenchenwiki.de
  • 9 Gedanken zu „Asamhaus – Asamkirche

    1. Quizzy

      Jetzt bin ich gespannt, wieviele deiner LeserInnen genauso wie ich diese „Steinhaufen“ noch nie bewusst wahrgenommen haben, obwohl sie schon 100 mal an der prachtvollen Fassade in der Sendlinger Straße vorbeigegangen sind.
      Ja, es macht schon Spaß, durch die eigene Stadt plötzlich mit ganz neuen Augen zu gehen …
      Liebe Grüße
      Renate

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    2. Traudi

      Oh ja, die Assam-Kirche. – Es ist schon erstaunlich, was die Brüder Assam hier geschaffen haben. Für mich ist es jedes Mal ein Muss, wenn ich in München bin, sie zu besuchen.

      Viele liebe Grüße
      Traudi

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    3. Helga

      hoppla, die Asamkirche hab ich schon besichtigt, aber die Steine sind mir da nicht aufgefallen. Beim nächsten Besuch in München, in diesem Jahr, werde ich genauer hinschauen.
      Liebe Grüße und danke für die Kühe…
      Helga

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    4. Elke

      Asam klingt irgendwie exotisch-indisch oder so, aber mir fällt gerade ein, dass es in dem einem süddeutschen Shoppingsender ein Ehepaar Asam gibt, die dort ihre Kosmetika und Mode verkaufen. Und die sehen ganz und garnicht exotisch aus. Aber einfach Steinhaufen rumliegen zu lassen – das geht nun wirklich nicht!
      Lieben Gruß
      Elke

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    5. Eva

      also in der Assamkirche war ich auch schon, aber die Steinhaufen hab ich ned gsehen …. gut, dass Du so aufmerksame Leserinnen hast, die Dich mit Bildern versorgen …. dankeschön Renate und Helga, Ihr seid ein gutes Team …. LG von Eva 🙂

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    6. Eveline

      Täglich dran vorbei – damals…..

      Nein, mir ist der Steinhaufen auch nie aufgefallen – aber vielleicht war der ja damals noch gar nicht dort? 😉

      Der Daniel ist auch ein Steinhaufen, da schick ich jetzt Gutnachthuggels drüber 🙂
      Troimt schön!! Eveline

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    7. Kerstin

      Na ich könnt ja jetzt frech behaupten, na logo hab isch den gesehen *gg*
      NÖ, hab isch nicht. Unbewusst? Woas i ned! *gg*

      Das ist eine Ecke in der ich sehr viel und sehr oft mit meinem lieben Papa unterwegs war. Er hatte mir immer viel geschichtliches erzählt. Ob er das erwähnt hat, weiß ich allerdings auch nicht mehr.
      Aber beim nächsten Mal wenn ich dort bin, schau ich mir an ob das hier nicht Fotomontage ist *gg*
      Ein schönes Wochenende
      Alles LIebe
      Kerstin

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