Stari most

Stari Most

Die Alte Brücke (bosnisch, kroatisch und serbisch Stari most) ist das namensgebende Wahrzeichen der Stadt Mostar in Bosnien-Herzegowina. Sie überspannt die Neretva und verbindet den mehr bosniakisch geprägten Ostteil mit dem stärker kroatisch geprägten Westteil der Stadt. Mit einer lichten Weite von 28,7 Meter und 19 m Höhe (im Scheitelpunkt über der Neretva) war sie zur Zeit ihrer Erbauung ein Meisterwerk der Ingenieurbaukunst.

Bau
Die Brücke wurde 1556 bis 1566 vom osmanischen Architekten Mimar Hajrudin (auch Hayreddin) im Auftrag des osmanischen Sultans Süleyman I. als Einbogenbrücke erbaut. Er war Schüler des bedeutendsten osmanischen Architekten Sinan. Bevor der Bau der eigentlichen „Stari Most“ begann, testete Hajrudin das völlig neue Konzept des Brückenbaus in kleinerem Maßstab. Dazu wurde in der Nähe des eigentlichen Standortes eine baugleiche Miniatur errichtet, die heute noch existiert. Bis dahin war der Architekt nur im Bau von den Moscheen bekannt geworden. Diese Miniatur trägt den Namen „Kriva Cuprija“ und überspannt den Fluss Radobolja.

Legende
Hajrudin hatte die fertig gestellte Brücke nie gesehen. Alten Legenden zufolge wäre Hajrudin nach einem Einsturz der Brücke zur Strafe der Kopf abgeschlagen worden. Zuvor war die Brücke bereits zweimal in den Fluss gefallen, weshalb die Bevölkerung sagte: „Der Fluss lässt sich nicht überspringen.“ Hajrudin zog sich zurück unweit der Stadt Mostar, in das Gebiet Bijelo Polje (Weißes Feld), und wartete auf die Nachricht von seinen Emissaren, welche den Abbau des Gerüstes überwachten. Nachdem ihm die Nachricht überbracht wurde, dass mit der Brücke alles in Ordnung ist, ritt er über das Bergmassiv Velez Richtung Türkei. Während der Reise erkrankte er an Gelbsucht und starb an der Krankheit in Jedrenè (im heutigen Bulgarien).

Laut einer weiteren Legende wurde für den Bau der Brücke ungewaschene Schafwolle, Eiweiß und Honig als Bindemittel (Mörtel) benutzt, weshalb im gesamten Gebiet Eierverzehr absolut verboten war. Angeblich wurden 300.000 Eier verwendet.

Konstruktion
Der Bogen mit der Form einer Ellipse hat eine lichte Weite von 28,7 Meter und eine Pfeilhöhe von 12,0 Meter. Im Scheitel betrug die Dicke 0,77 Meter bei einer Bauwerksbreite von 4,0 Meter. Zwei Hohlräume im Bogen verminderten das Eigengewicht der Brücke und ermöglichten so die schlanke Bogenkonstruktion. Der Bogen endet in Stützpfeilern aus Kalkstein, die über Flügelmauerwerk mit den Ufermauern verbunden sind, was zu einem monolithischen Eindruck führt. Die Steinblöcke der Brücke sind so mit Klammern und Zapfen aus Metall verbunden, dass diese von außen nicht sichtbar sind.

Symbolik und Zerstörung
Die Brücke galt seit Jahrhunderten als die symbolische Brücke zwischen Ost und West, nicht nur zwischen der Welt des Christentums und der islamischen Welt, sondern auch zwischen den katholischen Kroaten und orthodoxen Serben – die in den kriegerischen Auseinandersetzungen 1993 vertriebene serbische Bevölkerung ist jedoch heute aus der Stadt Mostar praktisch verschwunden. Im Laufe des Krieges in Bosnien und Herzegowina wurde die Brücke am 9. November 1993 nach mehrstündigem Beschuss durch die kroatische Armee, den eine Kamera des österreichischen Fernsehens ORF dokumentierte, gezielt zerstört.

Wiederaufbau
Nach dem Ende des jugoslawischen Bürgerkrieges wurde zunächst eine Behelfsbrücke in Form einer Drahtseilhängekonstruktion errichtet. Sie blieb bis zum eigentlichen Beginn des originalgetreuen Wiederaufbaus der „Stari Most“ bestehen. Dieser begann bereits im Jahre 1995 mit Unterstützung der UNESCO und der Weltbank. Er kostete etwa 15 Millionen Euro. Dabei wurden, soweit noch vorhanden und nutzbar, die alten Steine wiederverwendet und fehlende aus dem gleichen Steinbruch wie 1566 ersetzt. Insgesamt sollen 1088 Steinquader verbaut worden sein. Die offizielle Wiedereröffnung der Brücke fand unter Anwesenheit von Vertretern aus sechzig Staaten am 23. Juli 2004 statt.

Weltkulturerbe
Nicht nur wegen ihrer architektonischen Einmaligkeit, sondern auch aufgrund der großen Symbolkraft der Brücke wurde das Bauwerk und seine historische Umgebung am 15. Juli 2005 in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen und ist damit die erste Welterbestätte in Bosnien-Herzegowina. Die UNESCO würdigte die Brücke als „Symbol der Versöhnung und internationalen Zusammenarbeit […] und […] Symbol für das Zusammenleben von verschiedenen religiösen, kulturellen und ethnischen Gemeinden“.

Aufgrund des Wiederaufbaus und der Aufstockung des benachbarten Hotels Ruza war der Status als Welterbe von der UNESCO in Frage gestellt worden. Auf einer Sonderkonferenz, die Ende Januar 2008 in Sarajevo stattfand, kündigten bosnische Vertreter den Rückbau der obersten Etage des Hotels an, um den Titel zu retten.

  • Quelle: Wikipedia
  • 6 Gedanken zu „Stari most

    1. Helmut

      Ja, diese wunderschöne Brücke ist mir auch bekannt.

      Was Kriege nicht alles zerstören. Schön, daß dieses
      Bauwerk aufgebaut wieder aufgebaut wurde.

      Schöne Grüße nach GAP

      Helmut

      Sonnenbrillenwetter wünsche

    2. Eveline

      Lieber würde ich da jetzt ins Wasser hüpfen als über die Brücke gehen – ich schau sie mir also von unten an 🙂

      Sonnenbrillenwetter hab ich, allerdings finde ich schon seit dem Winter meine Sonnenbrille nimmer….

      Huggels, Eveline

    3. Lothar

      Sehr Schön – brücken habe ihren eigenen Reiz!
      Das herrlich frische Wasser unter der Brücke
      hat bei der Hitze derzeit auch einen großen Reiz 😉
      Viele Grüße, Lothar

    4. katinka

      Ob das, was da einfließt, wirklich frisches Wasser ist?

      Schöne Architektur, in die Landschaft eingepasst, gefällt mir auch immer wieder.

      Ich war am verdursten 😉

      lg katinka

    5. Elke

      Schön, dass die Brücke wieder aufgebaut wurde. Ich habe sie Anfang der Siebziger noch im Urzustand erlebt, als das ganze Land noch Jugoslawien hieß. Wir haben damals in Bosnien und Montenegro Urlaub gemacht.
      Liebe Grüße
      Elke

    6. Anne

      Ja, die Brücke von Mostar … über die bin als jugendliche mal mit meinen Eltern spaziert. Ich war damals mächtig beeindruckt.
      Umso schockierter und traurig war ich, als ich von der Zerstörung während des Krieges hörte.
      Aber nun ist sie wieder aufgebaut und wird in Zukunft besonders geschützt werden … und das ist gut so!

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