Speckstein

Speckstein
Specksteinskulptur Der Denkende von Ruth Kopp

Speckstein (Talkschiefer, Steatit, Seifenstein) ist eine Gruppe von Natursteinen, die hauptsächlich aus dem Magnesium-Silikat Talk in massig-dichter Ausbildung bestehen. Es wird auch Lavez (ital.: pietra ollare; franz.: pierre d’ollaire; engl.: soapstone) genannt, vor allem in der Schweiz und im Veltlin. Die mittelalterliche Bezeichnung für diesen Stein lautete Talcus. Das Gestein wird fast weltweit abgebaut. Je nach der Zusammensetzung unterscheiden sich die Steine regional in ihrer Härte und Brüchigkeit. Nebenbestandteile sind die Minerale Magnesit, Serpentin und verschiedene Chlorite.

Vorkommen
Bedeutende Vorkommen finden sich in Ägypten, Afrika (Kisi), Brasilien, China, Frankreich, Finnland (besonders in der Gegend um Nunnanlahti), Indien, Italien, Kanada, Norwegen, Österreich (größte Talk-Lagerstätte Mitteleuropas), Russland, Schweiz, der Ukraine und Südafrika. In Deutschland wurde Speckstein bis vor wenigen Jahren in der Johanneszeche bei Wunsiedel in Oberfranken abgebaut. Der zum Ofenbau genutzte Speckstein wird hauptsächlich in Finnland und Brasilien abgebaut.

Viele Lagerstätten in einigen südlichen Alpenregionen wurden in den vergangenen Jahrhunderten für den traditionellen Ofenbau und die Topfherstellung ausgebeutet. Manchmal musste die Gewinnung unter abenteuerlichen Umständen an gefährlichen Hängen oder in riskant abgesicherten kleinen Stollen bewerkstelligt werden. Zahlreiche kleine Lagerstätten sind völlig erschöpft oder kaum noch auffindbar. Nur wenige Vorkommen sind noch aktiv.

Verwendung
Industrie
Industriell wird Speckstein als Talkum in der Glas-, Farben- und Papierindustrie, als Schmiermittel, Grundstoff für Kosmetika, Pharmaka, Babypuder, Körperpuder, in der Lebensmittelindustrie sowie in der Kunststoff-, Keramik-, Porzellan- und Autoindustrie verwendet. Aus Speckstein werden auch Isolatoren für hohe mechanische Belastbarkeit, wie Fußpunktisolatoren für selbststrahlende Sendemasten gefertigt.

Handwerk
Aus finnischem und brasilianischen Speckstein werden bevorzugt Specksteinöfen gefertigt, die sich durch eine außerordentlich lange Wärmespeicherfähigkeit auszeichnen. Diese Specksteine sind hart und zum plastischen Gestalten ungeeignet. Wegen seiner Wärmebeständigkeit wird Speckstein seit der Antike auch für Kochgeschirr verwendet. Auch deutsche Hersteller bieten mittlerweile eine große Auswahl an Specksteinöfen. Im Südalpenraum gibt es einige kleine handwerkliche Firmen, die jenseits der Kamin-Filialisten eigene Ofen-Kreationen von gutem Design und mit regionalem Material herstellen.

Kunst und Kunsthandwerk
In der Bildhauerei sowie für die Herstellung von Skulpturen werden kompakte farbige Steine bevorzugt. Sie sind leicht bearbeitbar und gut polierbar. Für die grobe Formgebung werden meist die gleichen Werkzeuge wie für die Holzbearbeitung (Schnitzmesser, Säge, Raspel, Feile etc.) benutzt, und auch der Feinschliff ist mit handelsüblichen Mitteln wie Schleifpapier, Stahlwolle und Polierpaste möglich. Um einen dauerhaften Glanz zu erhalten, werden die fertigen Werkstücke meist abschließend mit Wachs oder Öl poliert, was gleichzeitig die Oberfläche versiegelt. Eine Bilder-Historie zeigt die Entstehung einer Speckstein-Skulptur.

Da der Stein sehr weich ist, lässt er sich gut formen. Er ist somit sehr gut einsetzbar in der Kunsttherapie. Speckstein vermittelt trotz seiner Weichheit Beständigkeit und Widerstand. Der Patient kann sich neu finden und Kontinuität in seinen Willen bringen. Das Ergebnis überrascht und gibt neuen Mut.

  • Quelle: Wikipedia
  • 4 Gedanken zu „Speckstein

    1. Elke

      Hallo liebe Helga,
      nicht dass du denkst, ich hätte dich vergessen, aber ich komme derzeit kaum noch zu meinen Bloggerrunden. Mit Speckstein wollte ich immer schon mal arbeiten, habe es aber bisher doch noch nicht ausprobiert. Ich bezweifle auch, dass ich die notwendigen Steinmetzfähigkeiten besitze. Ich denke immer noch mit Grausen an mein Studium zurück, als wir gleich zu Beginn aus Gips überdimensionale aber trotzdem anatomisch korrekte Zähne schnitzen sollten 😉

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    2. Ingrid/ile

      Der Speckstein ist wunderschön!
      Man kann dem Körper so richtig die Verzweiflung ansehen. Es könnte aber auch ausstrahlende Ruhe, „Insichgekehrtsein“ oder wie beschrieben ein Nachdenker sein. Ich glaube, da ist auch die eigene Verfassung und Stimmung ein wenig beteiligt.
      Oh jeh, da habe ich als erstes Verzweiflung genannt, aber bin ich doch gar nicht!!!
      Vielen Dank an Helga und Ruth Kopp
      LG Ingrid7ile

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