Karlu Karlu

Karlu Karlu

Karlu Karlu auch bekannt als Karlwekarlwe oder Devil’s Marbles (Murmeln des Teufels) ist eine heilige Stätte der Aborigines (genauer der Kaytetye, der Warumungu, der Anmatyerr und der Alyawarr) in der australischen Wüste. Sie liegt etwa 100 Kilometer südlich des Ortes Tennant Creek im Northern Territory in Zentralaustralien (Red Centre). Die Stätte umfasst einige tausend runde Granitfelsen.

Etymologie
Die Bedeutung des Begriffs Karlu Karlu ist rundes Objekt. Für die Aborigines umfasst der Name aber mehr als eine einfache Beschreibung der Sachlage. Nach ihrer Überlieferung, handelt es sich bei den Felsen um die Eier der Regenbogenschlange aus der Traumzeit. Die Stätte spielt daher in den Zeremonien und Legenden der Ureinwohner eine sehr große Rolle. Bei den meisten damit in Verbindung stehenden Ritualen und Geschichten handelt es sich um geheimes Wissen, welches Außenstehenden nicht zugänglich gemacht wird. Bekannt ist jedoch, dass die Ureinwohner davon überzeugt sind, dass Wesen aus der Traumzeit in den Höhlen unter Steinen wohnen.

Geologie und Entstehung
Die von der Witterung rundgeformten Felsen (vergleiche Wollsackverwitterung und Desquamation) sind die Spitze eines Granitmassivs, einem Teil der Davenport Range, welches größtenteils unterirdisch, unterhalb der Gesteinsbrocken verläuft.

Zeitgenössisches
Weltweites Echo in der Presse fand 1999 die Geschichte um die Rückkehr eines der Felsen nach Karlu Karlu. Der mehr als acht Tonnen schwere Granitbrocken war im November 1952 über 480 Kilometer weit nach Alice Springs verbracht worden, um dort das Grab des am 5. Mai 1951 verstorbenen Reverend John Flynn zu schmücken. Der 1912 geborene John Flynn gründete 1939 den Royal Flying Doctor Service of Australia, der für die medizinische Versorgung im Outback Australiens nach wie vor unverzichtbar ist. Der Fels über dem Grab wurde auf Wunsch seiner Witwe errichtet, angeblich inspiriert durch die Geschichten um jenen Fels, welcher das Grab Jesu Christi versiegeln soll. Nachdem man in den umliegenden MacDonnell Ranges keinen entsprechenden Feldbrocken finden konnte, verfrachtete man kurzerhand einen der Devil’s Marbles nach Alice Springs – ohne allerdings die Hüter des Heiligtums Karlu Karlu, die Kaytetye- und Warumungu-Aborigines zu fragen.

Da für die Aborigines jeder der Felsen von spiritueller Bedeutung ist, datierten die Bemühungen, den Felsen nach Karlu Karlu zurückzubringen, bis in die frühen 50er Jahre zurück. Es dauerte trotzdem 45 Jahre voller mühesamer Gespräche und zäher Verhandlungen, bis der Fels schließlich an seinen Ursprungsplatz zurückgebracht werden konnte. Als Geste des Respekts gegenüber Reverend Flynn wurde der Fels aus Karlu Karlu durch einen anderen heiligen Stein, diesmal vom Land der Arrente ersetzt, gestiftet von den Arrente-Aborigines aus Alice Springs.

  • Quelle: Wikipedia
  • 5 Gedanken zu „Karlu Karlu

    1. Eveline

      Passt mal auf, geht da weg, der rollt gleich runter!!! 😉

      Ich will übrigens alles sehen – UND Blogger 😀
      Habt einen schönen Sonntag, erholt euch gut 😉
      Huggels, Eveline

    2. Elke

      Uiii – der sieht aber auch sehr wackelig aus! Solche Felsansammlungen haben die Menschen schon immer fasziniert. Letzte Woche sah ich im TV eine Sendung über die Kultur der „Schwarzen Königinnen“ im Herzen Afrikas. Dort gibt es auch mitten in der Wüste eine Felsformation, die einer heiligen Schlangengöttin geweiht war. Die Bilder dort haben mich an den australischen Ayers Rock erinnert. Das fällt mir jetzt hierzu gerade wieder ein. Hast du die Sendunge gesehen? Hier mal ein Link: http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/ard/sendung/119660/index.html

      Liebe Grüße
      Elke

    3. Ocean

      faszinierend … da könnt man echt denken, daß diese „Teufelsmurmel“ plötzlich anfangen könnte zu rollen 🙂 🙂

      Regenbogenschlange aus der Traumzeit .. das klingt einfach schön …

      Ganz liebe Abendgrüße an dich, und einen guten Start in die neue Woche 🙂 🙂
      Ocean

    4. Eva

      solche schönen Steinderl wieder …. glaub ich muss auch mal nach Australien Steine fotografieren …. aber es gibt hier so viel zu tun …. Gutes Nächtle wünscht Eva 🙂

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