Burg Veldenstein

Burg Veldenstein
Da winke ich heute mal heftig in Richtung Franken Gruß nach Franken

Die Burg Veldenstein ist eine große, gut erhaltene mittelalterliche Wehranlage oberhalb von Neuhaus an der Pegnitz am südlichen Ende des Naturparks Veldensteiner Forst, ca. 30 km nordöstlich von Nürnberg in Franken, Bundesland Bayern.

Das Jahr der Erbauung der Burg Veldenstein sowie der Name des Erbauers sind nicht bestätigt. Jedoch deutet vieles auf den Bischof von Eichstätt hin, der im Jahr 1008 im Auftrag Konrads II. Grenzbefestigungen an der Nordgrenze seines Bistums erbauen ließ.

1269 wird die Burg erstmals als ’novum castrum‘ (das neue Haus) urkundlich erwähnt. Damals gehörte die Burg bereits zum Bistum Bamberg und war Amtsburg, also Verwaltungssitz, der Bamberger Bischöfe für die umgebenden Ländereien. 1323 wurde die Burg erstmals Veldenstein genannt.

Zuerst waren einfache Bauern Amtmänner auf der Burg, denen auch die Bauernhöfe am Burgberg, die sogenannten Burghutungen, gehörten. Die Burg war zu diesem Zeitpunkt kaum größer als der Bereich des Bergfriedes. Ab dem 14. Jh. kamen dann erstmals Adelige als Vertreter des Bischofs nach Veldenstein. Die weltlichen Herren von Stör, von Egloffstein und später von Wiesenthau erhielten die Verwaltungsburg des Bischofs und das Amt zu Lehen. Hans von Egloffstein erbaute daraufhin Anfang des 15. Jhs. die Innere Burg.

Nachdem Bischof Georg I. von Schaumberg (1449-1475) die Burg von den Egloffsteinern einlöste, nahm sein Nachfolger Philipp Graf von Henneberg (1475-1487) für damalige Zeit gewaltige Erweiterungen vor und erbaute die Äußere Burg und den Wehrgang-Zwinger. Er machte die Burg erstmalig zur Residenzburg des Bischofs, und in der Folge kam jeder Bischof mindestens einmal nach Veldenstein, um die Erbhuldigung seiner Untertanen entgegenzunehmen.

Zwar war die Burg stark befestigt und hielt manchen Angriffen stand, doch im 16. und 17. Jhd. wechselte durch Abtretungen und (Zurück-)Eroberungen mehrmals der Besitzer, so dass die Burg zwischenzeitlich von Brandenburgern, Nürnbergern und schließlich im 30jährigen Krieg 1632 von den Schweden besetzt wurde, denen drei Jahre später die Bayern folgten.

Schließlich residierten wieder die Bamberger Bischöfe auf Veldenstein, bis die Burg 1708 durch einen Blitzeinschlag in den Pulverturm zum großen Teil zerstört wurde. Das Interesse der Bischöfe schwand und die Ruine verfiel mehr und mehr.

1807 wurde das Oberamt Veldenstein aufgelöst. Neuhaus fiel infolge der Säkularisation laut dem Friedensvertrag von Lunéville mit Napoléon Bonaparte an Bayern, wobei das Amtsgebiet zwischen Preußen und Bayern aufgeteilt wurde, deren Grenze bis 1972 mitten durch die heutige Marktgemeinde ging.

Da die verfallene Burg für Bayern nicht von Interesse war, wurde sie an Privatleute verkauft und wechselte mehrmals den Besitzer.

Wolfgang Brunnhuber verkaufte am 8. Oktober 1861 seinen gesamten Besitz auf der Burg Veldenstein um 1300 Gulden und 44 Gulden Leikauf an den pensionierten Landgerichtsfunktionär Carl Heinrich Friedrich August May, der vom 8. Oktober 1853-1862 als Landrichter dort tätig gewesen war. Wegen bzw. trotz Streitigkeiten mit May verkaufte Anna Sturm ihm den Turm, die einstige Oberamtswohnung, das Hauptportal und alle Mauern am 15. September 1863 für 300 Gulden, damit die Burg wieder in einer Hand war. 1863 Ausbau eines geeigneten Wohngebäudes auf der Burg. Der Getreidekasten wurde ersetzt und an seiner Stelle ein Herrenhaus im Stil des 19. Jahrhunderts errichtet. Nicht allzu lange konnte sich der Landrichter May ungestörten Besitzes erfreuen bevor er am 8. Juni 1873 auf der Burg verstarb. Seine Witwe Anna Regina May trat gemeinsam mit ihren 5 Kindern die Erbschaft der Burg an. Eine Bausektion von 1871-1878 unter Ingenieur G.C.Hennch führte Renovierungen durch, wollte die Burg erhalten und verschaffte so der Witwe May einen Bauzuschuss zur Restaurierung des Turms, die 1875 vollendet war. Sie ließ dann noch den Bauring 1890 renovieren.

Die Besitzerin verkaufte die Burg am 29. November 1897 dem jüdischen Stabsarzt Dr. med. Hermann von Epenstein, Gutsbesitzer in Berlin, für 20.000 Mark. Epenstein bemühte sich, der Burg ihr ehemaliges Aussehen wiederzugeben und wendete bis 1914 eine Million Mark für die Instandsetzung auf. Der Nürnberger Steinmetzmeister Johann Gröschel wurde von ihm mit dem Ausbau der Burg beauftragt; in einer fast 10-jähriger Bauzeit werden die Mauern, Türme und Tore wieder instandgesetzt.

In dieser Zeit wohnte auch die befreundete Familie Heinrich Göring im Herrenhaus der Burg Veldenstein. Deren Sohn Hermann Göring, dessen Taufpate Hermann von Epenstein war, ging in Neuhaus und Velden zur Schule.

Nach dem Tod ihres Mannes verkaufte die Witwe Elisabeth von Epenstein (geb. Schdrowicz) die Burg 1939 an den damaligen ‚zweiten Mann‘ des nationalsozialistischen Regimes, Hermann Göring. Dieser hatte ihr zuvor im Zuge der „Arisierung“ jüdischer Betriebe das marktführende Kondomunternehmen von Julius Fromm zu einem Spottpreis verschafft. Göring ließ die Burg ebenfalls laufend renovieren und 1942 unter dem Herrenhaus einen bombensicheren Bunker mit eigener Strom-, Luft- und Wasserversorgung bauen. Der selbsternannte ‚Reichsjagdführer‘ kam regelmäßig zur Jagd nach Veldenstein und ließ die Pegnitztalstraße asphaltieren. Den Wunsch der Neuhauser nach einer Badeanstalt wies er allerdings mit den überlieferten Worten „Wenn ich meinen Arsch in die Pegnitz halten konnte, können die Neuhauser das auch“ zurück.

1945 wurden Neuhaus und die Burg nach kurzen Gefecht von den Amerikanern erobert, die in der Burg Quartier nahmen und die Burg mit Presslufthammern umgruben. Der ‚Goldrausch‘ war durch das Gerücht ausgebrochen, Göring habe die in den letzten Kriegstagen von seinem Anwesen außer Gefahr gebrachten Kunstschätze nach Veldenstein geschickt. Gefunden wurde schließlich aber nur eine Kiste mit 36 – immerhin sehr alten- Tischleuchtern und Wein, Sekt und Cognac.

Als die Amerikaner abzogen, kamen bis zu 100 Flüchtlinge in der Burg unter. Aus dieser Zeit stammt auch die deutlich im Parkett erkennbare Spur einer Trennwand durch den Nordost-Turm.

1950 wurde der Freistaat Bayern Eigentümer der Burg und stellte diese unter Denkmalschutz.

Ab 1968 wurde die Anlage von einer Falknerei genutzt, ehe 1972 die örtliche Kaiser Bräu Pächterin der Burg wurde. Das einstige Herrenhaus wurde zum Hotel-Restaurant umgebaut und die Burganlage 1974 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht; außerdem befinden sich einige Privatwohnungen auf dem Gelände.

  • Quelle: Wikipedia
  • Foto: Burg Veldenstein in Neuhaus an der Pegnitz, Fotograf/Zeichner: Mike.fabian
  • 5 Gedanken zu „Burg Veldenstein

    1. Ocean

      Hallo liebe Helga 🙂 🙂

      ein sehr romantisches Bild .. schön .. und wieder mal ein Ausflugstipp einigermaßen in Reichweite von uns 🙂

      Interessant ist ja die Geschichte von den wilden Fräulein, und ein bisschen traurig 😉 ob sie dann wohl wirklich gegangen ist?

      ganz liebe Grüße an dich 🙂 habt Ihr Schnee?

      *winke*
      Ocean

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    2. Eva

      Liebe Helga … danke für den Frankenstein …. allerdings das mit dem Bundesland Bayern, das musste wohl sein 😉 …. ich war auch schon droben auf der schönen Burg …. und unten gibts prima Kniekiechla …. fränkischeheitere Burgfräuleingrüße von Eva :), die mal kräftig zurückwinkt 🙂
      Weihnachtsgrusch triffts wunderbar …man könnt auch Graffel dazu sagen 😉

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