Die Porta Nigra (lateinisch für Schwarzes Tor) ist ein ehemaliges römisches Stadttor. Es gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO und ist das Wahrzeichen der Stadt Trier. Der Name Porta Nigra stammt aus dem Mittelalter. Ein anderer Name lautete Porta Martis (das Tor des Mars). Von den Trierer Einwohnern wird die Porta Nigra meist nur als „Porta“ bezeichnet.
Das Stadttor wurde um 180 n. Chr. als nördlicher Zugang zur Stadt Augusta Treverorum (Augustus-Stadt im Land der Treverer), dem heutigen Trier erbaut. Der seit dem Mittelalter bezeugte Name Porta Nigra ist von der dunklen Färbung abgeleitet, die durch die Verwitterung des Sandsteins entstand.
Sowohl der Name Porta Nigra, als auch der Name Porta Martis werden erstmals in einem Werk aus dem 12. Jahrhundert, der Gesta Treverorum, erwähnt. Der übersetzte Abschnitt lautet hier: „Sie (die Treverer) nannten es Marstor nach Mars, den sie als Gott des Krieges ansahen; wenn sie auszogen zum Krieg, marschierten sie zu diesem Tor hinaus. Schwarzes Tor aber wurde es genannt wegen der Trauer, in der sie, wenn sie aus dem Feld flohen, durch es zurückkehrten.“ Hierbei ging man aber davon aus, dass Trier von den Treverern und nicht von den Römern gegründet wurde, und das schon 2003 vor Christus.
Bei genauerem Hinsehen fallen an den verschiedensten Stellen in die Steine eingemeißelte Zeichen auf, von denen etliche auf dem Kopf stehen. Sinnvoll lassen sich diese Zeichen nur als Produktionsmarken der Steinmetze deuten, womit sich dann der Bau des Tores rekonstruieren lässt. In diesem Zusammenhang finden sich die wertvollsten Funde im Westturm, bei denen diese Marken eine Datumsangabe enthalten. Dabei fehlt eine Jahresangabe, so dass eine absolute Datierung der Porta Nigra auf diese Weise nicht möglich ist. Über die Marken lässt sich aber der zeitliche Aufwand zum Bau des Tores gut abschätzen, da hier mehrere durchlaufende und übereinander liegende Quader gekennzeichnet wurden. Rechnet man diese Zeitangaben auf das gesamte Bauwerk hoch, berücksichtigt dabei eine sinnvolle Unterteilung in Baulose und schließt den Winter als Bauzeit aus, so wäre die Porta Nigra innerhalb von zwei bis vier Jahren als Rohbau fertiggestellt worden.
Eine endgültige Fertigstellung hat das Tor allerdings nie erlebt. Beispielsweise sind die Bohrungen zur Aufnahme der Türangeln der Tore schon vorgefertigt worden. In die Drehachse der Tore ragen aber immer noch die Bossen der nicht fertig bearbeiteten Quader, so dass ein bewegliches Tor niemals eingebaut werden konnte.
Auch für das ungeübte Auge macht die Porta einen sehr unfertigen Eindruck, zum Beispiel sind die auf der Fassade der Landseite vorgelagerten Halbsäulen im völlig rohen Zustand belassen worden. Die Löcher, die mittelalterliche Metallräuber hinterließen, als sie die beim Bau verwendeten Eisenklammern und Bleivergüsse zur Wiederverwendung herausbrachen, verstärken diesen Eindruck noch.
Neben der Porta Nigra an der Nordseite der Stadt gab es noch die Porta Alba (Weißes Tor) an der Ostseite, Porta Media (Mitteltor) an der Südseite und die Porta Inclyta (Berühmtes Tor) an der Römerbrücke.
Der griechische Mönch Simeon ließ sich in dem Gebäude nach 1028 als Einsiedler nieder. Angeblich hatte er sich dort einmauern lassen. Nach seinem Tod 1035 wurde er im Erdgeschoss bestattet und heilig gesprochen. Ihm zu Ehren baute man das Simeonstift und nutzte das Tor als Doppelkirche. Hierzu wurden zwei übereinander liegende Kirchenräume angelegt, von denen heute noch eine Apsis zu sehen ist. Da man für die Kirchennutzung nur einen Turm benötigte, wurde der zweite Turmaufbau der Porta Nigra kurzerhand abgerissen. Dies stellt die einzige bis heute sichtbare gravierende Änderung an der Bausubstanz dar.
Die eigentlichen Stadttore der Porta Nigra waren zugeschüttet worden, und man gelangte über eine Freitreppe direkt in das heute erste Stockwerk des Gebäudes. Die Funktion des Stadttores übernahm das Simeontor, was man direkt im Osten an die Porta Nigra anschloss. Dieses im Vergleich zur Porta kleine Tor wurde durch den 1389 erbauten sehr hohen Befestigungsturm, den so genannten Ramsdonkturm, geschützt.
Die Kirche und das Stift ließ Napoleon 1802 aufheben und bei seinem Besuch in Trier im Oktober 1804 verfügte er den Rückbau der kirchlichen Anbauten (1804-1809) so, dass nun wieder das römische Tor zu sehen ist.
1940 erschien die Porta Nigra erstmals auf einer Briefmarke des Deutschen Reiches. 1947 und 1948 gab es je eine Briefmarke mit der Porta Nigra als Motiv in Rheinland-Pfalz. Eine Sonderbriefmarke der Deutschen Bundespost erschien anlässlich der 2000-Jahr-Feier von Trier im Jahre 1984 und hatte einen Wert von 80 Pfennig. 2002 kam dann eine neue 1-Euro-Dauerbriefmarke mit Triers Wahrzeichen heraus.
Am 11. September 1979 wurde die Porta Nigra symbolisch von Atomkraftgegnern besetzt.
1973 wurde das Tor zusammen mit anderen römischen Kulturdenkmälern in Trier und Umgebung von der UNESCO in die Liste des Welterbes aufgenommen.
In das im Jahre 2003 erschienene Computerspiel Deus Ex: Invisible War wurde die Porta Nigra als einer der Handlungsschauplätze integriert.
Seit 2005 wird die Geschichte der Porta Nigra im Rahmen der Römischen Erlebnisführung „Das Geheimnis der Porta Nigra“ durch einen Zenturio in seiner Paraderüstung interpretiert.
Für 2017 ist eine 2-Euro-Gedenkmünze mit der Porta Nigra als Motiv für das Bundesland Rheinland-Pfalz geplant.
Mei, da war ich auch schon mal, ist zwar schon ein paar Jährchen her…
Liebe Grüße nach GAP
Helmut
Hallo liebe Helga,
Trier ist nicht weit von uns entfernt und sehenswert. Und die Geschichte zur Porta Nigra hast Du ja schön rübergebracht. Ich wünsche Dir ein schönes erstes Adventswochenende.
Liebe Grüße aus der verregneten Pfalz
Helga