Burg Werfenstein

Burg Werfenstein
Foto aus Wikipedia, Kupferstich von Georg Matthäus Vischer, Ansicht der Ruine Werfenstein und der Insel Wörth, Oberösterreich
Werfenstein ist die Ruine einer Niederungsburg im oberösterreichischen Mühlviertel. Sie steht an der Donau in der Ortschaft Struden auf dem Gemeindegebiet von St. Nikola an der Donau. Bei Belagerung der Burg sollen sich die Belagerten durch das Werfen von Steinen verteidigt haben und der Burg so den Namen gegeben haben.
Lage und Baulichkeiten
Die Burg wurde an einer strategisch wichtigen Stelle errichtet. Zu ihr gehörten auch Befestigungsanlagen auf der gegenüber liegenden Insel Wörth. Bei Bedarf ließ sich die Donau für die Schifffahrt sperren, indem zwischen beiden Anlagen Ketten gespannt wurden. Stromabwärts gab es weitere, ähnlich geartete Anlagen.
Die ehemalige Vorburg wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts beim Bau der Donauuferbahn abgetragen. Teile der Ringmauer und der Turm sind erhalten geblieben. Die turmartige Ecke der Hauptburg besteht aus Schichtenmauerwerk, die anderen aus Bruchsteinmauerwerk. Die West- und Südseite wurden vermutlich in der Spätgotik angebaut. Der Bergfried wurde 1907 restauriert. Die alte Eingangstür liegt sieben Meter über dem Hofgelände. Vor dem heutigen Eingang stand einst ein größerer Anbau. Das heutige Flächenausmaß der Burg beträgt 716 m².
Geschichte
Die Burg wurde 1234 erstmals urkundlich erwähnt. von 1272 bis 1293 wird ein Herwicus von Werfenstein, als Anhänger des Deutschen Ritterordens, hier genannt. 1294 belagerte Herzog Albrecht II. die Burg. Drei Wochen lang wurden Werfenstein sowie die Burgen Freienstein und Pain belagert. Diese ließen die Burg durch Burggrafen verwalten. König Rudolf überließ Werfenstein dem Konrad von Sumerau. 1314 verpfändete Herzog Friedrich die Burgen Werfenstein, Hausstein und Pain dem Albert von Volkenstorf. Zwischen 1319 und 1320 war Heinrich Payr Burggraf. Die Rückgabe der Herrschaften erfolgte 1334. 1416 folgte als Besitzer Herzog Albrecht, der 1422 von Erhard Volkra abgelöst wurde. 1461 fiel Werfenstein an den Herzog Siegmund von Tirol. Unter Kaiser Friedrich III. wurde Werfenstein 1488 an die Gebrüder Sigmund und Heinrich Prueschenk (die späteren Grafen Hardegg) verkauft.
Ende des 15. Jahrhunderts wurde die Burg aufgegeben, nachdem die Prueschenks in die neu errichtete Greinburg übergesiedelt waren. Bereits 1531 war Werfenstein ohne Dach. 1645 brannte die bereits verfallene Burg aus. 1780 wurde der Palas wegen Einsturzgefahr und der Gefährdung einer nahen Straße abgerissen. Bis Ende des 19. Jahrhunderts gehörte Werfenstein zur Herrschaft Grein und war im Besitz der Herzoge von Sachsen-Coburg und Gotha. Als Königin Viktoria von England Besitzerin der Herrschaft Greinburg war, residierte in Werfenstein der englische Hofkurier Julius Vanne. Werfenstein war also keine vollständige Ruine, sondern wurde immer wieder für Wohnzwecke genutzt.
1907 erwarb Jörg Lanz von Liebenfels von den Nachfolgern Vannes die Ruine und baute sie zur „Ordensburg“ seines völkisch-esoterischen Neutempler-Ordens aus. 1963 wurde die Burg neuerlich verkauft und von einem Linzer Arzt zum privaten Alterswohnsitz ausgebaut. Nach seinem Tod Ende der 1990er Jahre wechselte die Liegenschaft neuerlich den Besitzer.
Tourismus
Die Burg ist von der Donau und vom Donauradweg gut sichtbar, seit 2010 führt der Donausteig mit der Donaurunde Burg Werfenstein daran vorbei.
Quelle Text: Wikipedia

5 Gedanken zu „Burg Werfenstein

  1. Kathy

    Was ich an solchen Artikeln immer bemerkenswert finde, ist zu erfahren dass meine ollen thüringischen und sächsischen Vorfahren über die ollen Landesgrenzen hinaus bei ziemlich vielen Burgen ihre Hände mit im Spiel hatten.
    Als ob wir nicht selbst genug Burgen gehabt haben , :mrgreen:, man stolpert geradezu drüber.

    Interessant 🙂
    liebe Grüße Kathy

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  2. minibar

    Liebe Helga, wieder so ein interessanter Bericht.
    Die Burgherren hatten es wohl nie leicht.
    Aber diese Burg besteht ja zu großen Teilen noch, was recht erfreulich ist.
    Der Name ist einfach knuffig, sie verteidigten sich mit dem Werfen von Steinen, also stand der Name fest, grins.
    Echt mal was Lustiges.
    Ganz liebe Grüße
    Bärbel

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  3. werner

    Also diese Burg Werfenstein hat ja eine ganz schöne Geschichte, wie oft die da in den Jahren beworfen und übernommen wurde…
    Fehlt eigentlich nur noch eine Türkenbelagerung 😉
    Gruß
    Werner

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