Foto aus Wikipedia, Urheber: Karl Gruber
Die Blockheide ist ein Naturpark bei Gmünd im nordwestlichen Waldviertel in Niederösterreich.
Bereits der jungsteinzeitliche Mensch der Bemaltkeramik hinterließ hier Spuren. Weitere Hinweise auf menschliche Anwesenheit gibt es dann aber erst für das Mittelalter, die Zeit der slawischen und deutschen Landnahme. Die Restlinge (Steinformationen), die der Anlass für die Opfersteintheorie des Franz Xaver Kießling und dessen Anhänger (die es auch heute noch gibt) waren, wurden allerdings in ur- und frühgeschichtlicher Zeit in keiner Weise in kultischem Sinne verwendet. Diese Theorie entspricht nicht dem Stand des heutigen Wissens und hat ihre Wurzeln im romantischen und nationalen Historismus des späten 19. Jahrhunderts.
Natürliche Sehenswürdigkeiten
Die Blockheide stellt eine Heidelandschaft mit einer kleinteiligen bäuerlichen Kulturlandschaft dar. Man kann hier eine Mischung aus kleinteiligen Ackerfeldern, extensiv genutzten Wiesen und Mischwäldern antreffen. Die Landschaft ist mit Granitblöcken durchsetzt. Es handelt sich dabei um eine Ansammlung von oft bizarr geformten Restlingen, Blockburgen und Findlingen (manche auch als Wackelsteine ausgebildet), ein Überbleibsel des einstigen Hochgebirges der Böhmischen Masse, durch Wollsackverwitterung entstanden. Einige davon haben die Fantasie der Menschen zu Namensgebungen wie Pyramide, Pilzstein, Opferschale oder Brotlaib angeregt.
Auch zahlreiche Märchen ranken sich um die Steine. So besagt eine Legende, dass Gott nach der Erschaffung der Welt vom Manhartsberg nach Westen gewandert sei und dabei die umliegenden Steine in einem Tuch aufgesammelt habe. In der Gegend der Blockheide sei dieses Tuch so schwer geworden, dass es riss und die Steine überall durch die Gegend auseinanderrollten. Da Gott schon müde war, beschloss er, nach Hause zu gehen und die Steine liegen zu lassen.
Die Gründung des Naturparks erfolgte 1964 auf Anregung des österreichischen Bildhauers Carl Hermann, als es Pläne gab, die landwirtschaftliche Arbeit durch Sprengung der Granitblöcke zu erleichtern. Die Aufrechterhaltung der Kulturlandschaft zählt zu den großen Schwierigkeiten des Naturparks, da die Bewirtschaftung sehr arbeitsintensiv und wenig rentabel ist.
Errichtete Sehenswürdigkeiten
Im Naturpark gibt es einen Aussichtsturm mit einer Ausstellung über die Entstehung der Wackelsteine sowie einem angeschlossenen Informationszentrum. Zur Erkundung des Gebietes wurden Themenwege wie die GranitkulTOUR, MythologieTOUR, oder die LandschaftskulTOUR eingerichtet. Der Meridianweg folgt dem 15. östlichen Meridian. Es gibt ein geologisches Freilichtmuseum und einen Natur-Kinderspielplatz mit Steinlabyrinth und einen Picknickplatz und es werden auch geführte Erlebniswanderungen angeboten.
Ja, da hatte der liebe Gott wirklich schwer zu tragen. Schön, dass er sie da gelassen hat, sonst hättest du, liebe Helga, heute wahrscheinlich nicht gewusst, was du uns zeigen sollst. 🙂
Von den Wackelsteinen hab ich ja schon so viel gehört und gelesen Helga 🙂
Doch so weit rauf nach Gmünd kam ich noch nie 😉
Lieben Gruß
Werner