Wär ja wirklich nicht schlecht gewesen, wenn er sich mal gezeigt hätte, der höchste aller schottischen und großbritannischen Berge 🙄
Foto © helga-ingo.de
Der Ben Nevis (gäl. Beinn Nibheis [ˈbɐiːɲ ˈniːviʃ]) ist mit einer Höhe von 1344 Metern der höchste Berg Schottlands und Großbritanniens. Er liegt im Westen Schottlands nahe der Stadt Fort William und zählt zu den 283 Munros.
Aufstieg
Die meistgenutzte Route ist der Mountain Track oder Pony Track, die sogenannte Tourist Route. Sie beginnt am Pub Ben Nevis Inn nahe Achintee, bzw. mit einem steileren Anstieg bei der nahegelegenen Jugendherberge und ist etwa sieben Kilometer lang. Von Fort William ist der Beginn des Weges ca. zwei Kilometer entfernt. Der Aufstieg beginnt bei etwa 20 Meter über dem Meer und steigt auf den ersten drei Kilometern steil am Südhang des Nachbarbergs Meall an t-Suidhe an. Am sogenannten Half Way Loch (Lochan Meall an t-Suidhe) führt er über einen Sattel zum Ben Nevis hinüber und steigt in acht Kehren steil bis zum Gipfel hinauf. Auf den ersten drei Kilometern dominieren grobe Felsstufen den Wanderweg, danach folgt ein kleines Stück ausgebauter Kies- bzw. Schotterweg. Mit Beginn der Kehren besteht der Weg immer stärker aus losen Steinen, bis er auf dem letzten Kilometer nur noch durch eine Geröllwüste führt.
Zur Touristen-Route gibt es einige Alternativen: Auf halber Strecke, am Half Way Loch, zweigt von dieser ein Weg nach Norden ab und führt unterhalb der Nordwand des Ben Nevis über den Grat des Nachbarbergs Càrn Mòr Dearg auf den Gipfel. Zusätzlich dazu ist ein kompletter Aufstieg über das Massiv des Càrn Mòr Dearg von Norden aus möglich. Die Route beginnt hier bei Torlundy. Auch von Süden ist ein kürzerer und steilerer Aufstieg über den Càrn Dearg möglich. Die Alternativen sind deutlich anspruchsvoller, aber auch viel weniger überlaufen. An Tagen mit gutem Wetter können sich auf der Touristen-Route regelrechte Staus bilden. Im Winter ist der Ben Nevis vor allem bei Eiskletterern ein beliebtes Wintersportgebiet. Die erste überlieferte Besteigung fand am 17. August 1771 durch den Botaniker James Robertson statt.
Gefahren
Der Aufstieg über die Touristen-Route ist mit entsprechender Grundkondition und Erfahrung verhältnismäßig einfach. Dennoch geschehen am Ben Nevis gemessen an der Höhe des Berges sehr viele und teilweise tödliche Unfälle. Oftmals verschlechtert plötzlich auftauchender Nebel und Schnee die Sicht und Orientierung und führt immer wieder zu Abstürzen und anderen Unfällen. An 300 Tagen im Jahr ist der Gipfel nebelverhangen. Weiterhin wird der Ben Nevis von sehr vielen unerfahrenen Wanderern bestiegen, die oftmals ungeeignet ausgerüstet sind. Turnschuhe und entsprechende Verletzte am Wegesrand gehören zum üblichen Anblick an klaren Tagen. Auch das Wetter auf dem Gipfel wird oftmals unterschätzt. Dort liegt in der Regel bis in den Sommer hinein Schnee und die Temperaturen steigen kaum über den Gefrierpunkt.
Etymologie
Ben ist der gälische Name für Gipfel, Berg. Der Name Nevis ist eine Anglifizierung des gälischen Nibheis, was etymologisch nicht eindeutig zuzuordnen ist. Es kann entweder als schlecht bzw. schlimm oder in der Form neamh-bhathais als Kopf in den Wolken (von: neamh = Himmel bzw. Wolken; bhathais = Spitze des Kopfes) übersetzt werden. Die zweite Variante ist wahrscheinlicher, da das Massiv des Ben Nevis ein beträchtliches Hindernis für Luftmassen aus Westen (Atlantik) darstellt, sich daher vermehrt feuchte Luftmassen abregnen und so an rund 300 Tagen im Jahr Nebel bzw. Regen herrschen.
Geschichte
Der Berg besteht aus rund 400 Millionen Jahre altem magmatischem Gestein aus der Devon-Periode. Die 300 Meter hohe Nordwand ist die höchste Felswand in Großbritannien. Bis 1847 dachte man, der Ben MacDhui ca. 150 km weiter östlich sei der höchste Berg in Großbritannien, erst eine genaue Vermessung der Highlands durch die britische Ordnance Survey ergab, dass der Ben Nevis höher ist. 1883 wurde eine Wetterwarte auf dem Gipfel gebaut, die 21 Jahre lang täglich das Wetter auf dem Gipfel dokumentierte. Noch heute sind ihre Ruinen zu sehen. Die heutige Tourist Route stammt aus dieser Zeit und wurde als befestigter Pfad für Packpferde gebaut. Außerdem gab es kurz unter dem Gipfel ein Hotel, das noch bis zum Ersten Weltkrieg in Betrieb blieb.
Three Peaks Challenge und Ben Nevis Race
Der Ben Nevis ist einer von drei Bergen, die beim National Three Peaks Challenge bestiegen werden. Dabei handelt es sich um ein Rennen, bei dem es gilt, innerhalb von 24 Stunden den jeweils höchsten Berg von Schottland, Wales (Snowdon) und England (Scafell Pike) zu besteigen. Außerdem findet hier seit 1951 jedes Jahr das Ben Nevis Race statt, bei dem hunderte Läufer den Berg hinauf- und hinunterrennen. Dieses Rennen geht auf den einheimischen Friseur William Swan zurück, der die Strecke 1895 in 2 Stunden und 41 Minuten bewältigte.
Da habt Ihr einen von den 300 nebligen Tagen erwischt, liebe Helga. 🙁
Trotzdem ein schönes Foto.
Grüßle
Traudi
Hallo Helga,
Andrea hat mich in ihrem Kommentar bei mir auf deinen Blog aufmerksam gemacht, weil ich etwas über Steine geschrieben habe. Dein Blog ist sehr interessant, hm, man sollte einfach mehr Zeit haben. Viele Grüsse Ernst
Hier in Bayern lächelt man normalerweise über einen „Berg“ mit 1.344 Meter Höhe, aber wenn man bei 20 Metern Meereshöhe loslaufen muss, dann ist das schon ein ordentlicher Buckel.
Schade, dass er so „gschammig“ ist und seinen Gipfel in einer Nebelwolke versteckt … 😉
Liebe Grüße
Renate
Hapuhhh, schön sieht das schon aus, aber niemals würde ich da einen Aufstieg schaffen, da muß ich 5 Jahre trainieren 😀
LG Mathilda 🙂
So hoch is der ja nicht, würd ich sicher in ein paar Stund schaffen aber…
300 Tage Nebel 😳
Gruß
Werner
Ach, Fort Williams ist doch auch schön. 😉 Nicht zu vergessen Neptuns staircase 😉
Liebe Grüße
Vinni
Liebe Helga,
jetzt wollte ich nachsehen, ob Ernst schon bei dir war und stelle entsetzt fest, dass es meinen Kommentar geschluckt hat. Na sowas. Also nochmal: Ich wusste gar nicht, dass es in Schottland solche Berge hat, und kann mir von daher gut vorstellen, dass es zum Touristen-Stau kommen kann, wenn all die Besucher darauf rumwuseln wie die Lemminge. Das ist ja in den Allgäuer Alpen an manchen Tagen schon schlimm genug. 😉
Ein lieber Gruß in dein Steinreich
von der Waldameise
Jetzt steht er da, der Kommentar. Hatte ich am Ende falsch addiert? Wird wohl so gewesen sein … peinlich.
Diesen grandiosen Berg haben wir nur vom Auto aus gesehen, d. h. nur Teile von ihm, denn seine Spitze war in den Wolken verschwunden.
Wann warst Du in Schottland, jetzt kürzlich?
Ist doch ein phantastisches Land.
LG
Agnes
Ja, da kommen bei mir Erinnerungen auf, den Ben Nevis habe ich auch gesehen, bei unserer damaligen Klassenfahrt Schottlandrundreise. Es war ganz wundervoll, dieses Land zu bereisen.
Liebe Grüße von:
Beate
hach …. der ist aber schön …. geheimnisvoll und wunderschön grün :-))
LG von Eva