Foto aus Wikipedia, Urheber: Dirk Ingo Franke
Die Dusenddüwelswarf (plattdeutsch für: Tausendteufelswarft) ist eine Warft in Dithmarschen und Standort des zentralen Landesdenkmals.
Das Denkmal, das an die Schlacht von Hemmingstedt (1500) erinnern soll, wurde vom Kieler Architekten Wilhelm Voigt (* 1857; 1916) entworfen und am 17. Februar 1900 eingeweiht, doch stammten erste Pläne schon aus der Zeit des 350. Jubiläums der Schlacht. Die Einwohner Meldorfs, die die Idee aufgebracht hatten, wurden jedoch durch die Wirren der 1848er Revolution an der Durchführung ihrer Pläne gehindert. Wieder aufgegriffen wurde der Gedanke schließlich vom Vorstand des Meldorfer Museums Goos. Sein Komitee erteilte schließlich Voigt, dessen Entwurf sich gegen zwei andere Entwürfe durchsetzen konnte, den Auftrag für das Denkmal.
Voigt stellte einen Findling ins Zentrum seines Werks und ließ auf der Nordseite das Motto der Dithmarscher anbringen:
WAHR DI / GARR / DE BUR DE / KUMT. (= Nimm dich in Acht, Garde, der Bauer, der kommt.).
Auf der Rückseite ist die Inschrift
17. FEBRUAR / 1500 1900
zu lesen. Der Findling, dessen Gewicht auf 25 Tonnen, teils auch auf 35 bis 40 Tonnen geschätzt wird, stammt aus dem rund zwölf Kilometer entfernten Barlter Vierth. Er wird von vier aus Quadern gemauerten Säulen getragen. Dieses Kernstück der Anlage wird von niedrigen Mauern mit Zinnen und schießschartenartigen Öffnungen umgeben und ist über Treppen zu erreichen.
Forschungen haben inzwischen ergeben, dass das Denkmal nicht an der Stelle steht, an der es den Dithmarscher Bauern unter der Führung von Wulf Isebrand am 17. Februar 1500 gelungen war, den Vormarsch der holsteinisch-dänischen Schwarzen Garde aufzuhalten. Wahrscheinlich befindet es sich einige hundert Meter von der richtigen Stelle entfernt. 1949 glaubte man den einstigen Schanzgraben gefunden zu haben, doch wird dieses Grabungsergebnis mittlerweile angezweifelt.
In der Nähe des Denkmals befindet sich ein Pavillon, in dem man sich über die Schlacht von Hemmingstedt anhand von Texten und Dioramen informieren kann.
Sowohl zum 400- als auch zum 500-jährigen Jubiläum des Schlachtsiegs wurden Gedenkmünzen herausgegeben, auf denen jeweils die Dusenddüwelswarf abgebildet ist. Die Dusenddüwelswarf ist auch der Schauplatz der fünften Szene des Theaterstücks Sag dem König Gute Nacht oder Das alte Lied der Freiheit von Heiner Egge.
Das ist ja ein richtig plattdeutsches Stonehenge – gefällt mir sehr gut und schau ich mit sicher mal in echt an, wenn ich irgendwann mal in der Gegend bin!
Herzliche Grüße
Renate
Liebe Helga 🙂
auch ich hab mir das gleich mal vorgemerkt, für unseren nächsten Besuch im Norden. Ein bisschen „platt“ kann ich ja (von meiner Mutter) – also bis Tausendteufel bin ich gekommen beim Übersetzen *g*
An der Burg Altmannstein sind wir schon vorbeigekommen auf dem Weg zum Donaudurchbruch bzw. Kloster Weltenburg ..eine wunderbare Gegend!
Viele liebe Grüsse schickt dir Ocean 🙂
Sehr interessant und das gefällt mir. Nur musste ich erstmal nachlesen, was man unter einer Warf(t) versteht. Den Ausdruck kannte ich bisher nicht. Bevor ich den Text gelesen hatte, hätte ich das ganze Wortungetüm vermutlich mit Tausendteufel-Zwerg übersetzt, weil ich an das englische „dwarf“ für Zwerg dachte. Aber damit hat es ja nun nichts zu tun. Schon wieder was dazu gelernt 😉
Lieben Gruß
Elke
Also für ein Bauernkriegsmonument hätte ich es beim ersten Blick nicht gehalten – aber sehr hübsch 🙂
Viele Grüße
Vinni
Liebe Helga,
das ist ja ein imposantes Monument. alle Achtung!
Ist ja stark – und dann noch dieser Name! Sieht aus wie aus der Zwergenwelt in den Märchen….was ich alles noch nicht wusste… danke, steinreiche Helga!
Das schaut irgendwie schlumpfig aus *gg* Schlumpfhausen fällt mir als erstes dazu ein. Interessant die Geschichte dazu!!
Mit der Übersetzung bin ich auch gut klar gekommen, ich mag das plattdütsch – aber geschrieben tut man sich immer leichter, wie wenn jemand von dort oben mal so richtig loslegt *gg*
LG Kerstin