Heute gibt es das Wasser zur Klosterruine Tönisstein
Der Tönissteiner Privatbrunnen ist ein in vierter Generation geführtes Familienunternehmen in der deutschen Mineralbrunnenbranche und größte deutsche Mineralbrunnen-Exportmarke. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Brohl-Lützing im Landkreis Ahrweiler (Rheinland-Pfalz).
Geschichte
Namensgeber
Nahe dem Quellgebiet von Tönissteiner Mineralwasser stand bis 1830 ein Karmeliter-Kloster (siehe auch: Klosterruine Tönisstein), das dem Heiligen Antonius von der Sau geweiht war. Aus Antonius-Stein entwickelte sich Tönis-Stein“. Die heute noch gebräuchliche Zusatzbezeichnung Heilbrunnen für die Quellen des Tönissteiner Mineralwassers ist historisch verwurzelt und geht auf Jakobus Theodorus tabernaemontanus balneologisches Werk „Neuer Wasserschatz“ aus dem 16. Jahrhundert zurück. In der Volkssprache wurde die Quelle zu damaliger Zeit auch Helpert genannt.
Quellgebiet
Tönissteiner Mineralwasser entspringt in der Vulkaneifel, einem Teil des Rheinischen Schiefergebirges, mit seiner typischen, von Vulkankegeln geprägten Berglandschaft. Der Privatbrunnen Tönissteiner liegt unweit des Laacher Sees und des Nürburgrings. Dort wird das natürliche Tönissteiner Mineralwasser aus unterirdischen Wasservorkommen von ursprünglicher Reinheit direkt am Quellort abgefüllt.
Ursprünge
Römerzeit
Archäologische Funde konnten belegen, dass die Nutzung der Tönissteiner Quellen bis in die Römerzeit zurückgeht. Bereits im Jahr 48 v. Chr. schöpften die Römer ihr Wasser aus der Tönissteiner Quelle und nutzten diese bis zum Ende der Kaiserzeit im Jahr 408. Im Jahre 1862 fand man bei Wartungsarbeiten an einer Quellfassung fast hundert römische Münzen, darunter Silbermünzen mit Kaiserportraits von Caesar bis Konstantin. 1887 entdeckte man in unmittelbarer Nähe dieser Quelle eine im Laufe der Jahrhunderte völlig verschüttete, altertümliche Quelle mit einer Fassung aus Brohltal-Tuffstein. Dort lagen ebenfalls 238 meist bronzene Römermünzen aus der Zeit 48 v. Chr. bis 408 n. Chr. Der Tönissteiner Privatbrunnen ist somit die älteste Römerquelle Deutschlands.
19. Jahrhundert
Ab 1814 begann für die Tönissteiner Quelle ein neues Zeitalter. Die Quelle war damals unter Hoheit und im Besitz des preußischen Königshauses und wurde zeitweilig verpachtet. Der in Burgbrohl ansässige Arzt Karl Otto Jakob Ewich erkannte früh die heilsame Wirkung des Mineralwassers aus der Tönissteiner Quelle. Im Jahr 1850 regte Ewich die damaligen Pächter der Tönissteiner Quelle an, den Versand von Brunnenwasser wieder aufzunehmen. Sodann wurden im Jahr 1852 bereits 24.000 Krüge versandt. Ewich verfolgte intensiv die Gründung eines „Kurbad Heilbronn bei Brohl“. Seine Bemühungen sollten für ihn aber nie zum Erfolg führen. Mit Ablauf des Pachtvertages tat sich Ewich im Jahr 1854 mit dem Brohler Stein- und Trasshändler Dominicus Zervas zusammen, um für eine neue Pachtzeit zu bieten. Zervas kündigte Ewich kurz vor dem Versteigerungstermin die Vereinbarung und ersteigerte die Pacht alleine für sich. Unermüdlich setzte sich Ewich nach seinem Fortzug aus Burgbrohl nach Köln auch in den Jahren 1854 bis 1859 weiterhin für die Gründung eines „Kurort Tönisstein“ ein. Dominicus Zervas und sein Schwiegersohn Baron Roderich von Mengershausen zogen aus einer letzten Denkschrift Ewichs etliche Anregungen für einen Kurort und bauten 1861 das baufällige Kurhaus in Tönisstein wieder auf. In den darauffolgenden 20 Jahren wurde der Kurort Tönisstein dann vorwiegend von holländischen Kurgästen besucht. 1884 (mit Ablauf des Pachtvertrages) wurde der Kurbetrieb aufgrund von mangelndem Gewinn eingestellt. 1886 wurden die Liegenschaften durch den Unternehmer August Thyssen gekauft. 1891 wiederum wurde der Mineralwasserbetrieb an die Familie Kerstiens verkauft, die bis heute im Besitz des Betriebes ist.
20. Jahrhundert bis heute
Zu Anfang des 20. Jahrhunderts wird die Brohltalbahn zwischen Brohl und Engeln in Betrieb genommen. Der Tönissteiner Privatbrunnen wurde einer der ersten Großnutzer der neuen Bahn.
1903 erhielt das Werk nach etlichen Erweiterungen und Ausbauten zusätzlich noch ein Kohlensäurewerk. 1929/1930 wurde durch Neubohrung eine weitere Quelle in 652 m Tiefe erschlossen.
1936 wurde Bad Tönisstein mit dem dazugehörigen großen Gelände erworben. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges ist zwar das Firmengelände ohne große Beschädigungen erhalten geblieben, aber Probleme gab es nur aufgrund von mangelndem Leergut, welches in den Kriegswirren im gesamten Kriegsgebiet verstreut war.
Bis heute erfolgten weitere Gebäudeausbauten und technische Neuerungen, um auf dem Stand der Zeit zu bleiben.
Quelle Text: Wikipedia – dort noch weitere Informationen
Was für ein Glück, dass sie vom zweiten Krieg verschont blieben. So konnten sie verhältnismäßig schnell wieder Tritt fassen.
Ist ja schon erstaunlich, dass schon soooo lange dort Wasser geschöpft wird.