Foto aus Wikipedia, Urheber: Jean-Marc Rosier – In einem Borie, Blick unter das Dach
Als Borie wird eine hauptsächlich in der Provence in Süd-Frankreich anzutreffende, aus trockenem Stein errichtete Hütte bezeichnet.
Ursprung des Begriffs
Der Begriff ist eine französisierte und feminisierte Ableitung des maskulinen provenzalischen Ausdrucks bôrie (siehe auch okzitanisch, weiblich: bôria), der im 19. Jahrhundert pejorativ im Sinne von Bruchbude (masure), armselige Hütte (cahute, z. B. bei Frédéric Mistral in seinem Wörterbuch Tresor doû Felibrige) gebraucht wurde, später einen Bauernhof, eine Meierei oder ein Landgut des 17. oder 18. Jahrhunderts bezeichnete (gemäß der Ortsnamenkunde und Dokumentenarchiven).
Das Wort Borie in der Bedeutung von Hütte aus trockenem Stein wurde durch provenzalische Gelehrte in der zweiten Hälfte des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts populär gemacht, um einem allzu zeitgenössischen Studienobjekt von rein völkerkundlicher Bedeutung einen archäologischen Aspekt zu verleihen.
Die Überreste zeitweiliger oder provisorischer Unterkünfte, die für ihre dörflichen Eigentümer bis dahin Hütten waren, wurden mit einem Namen bedacht, der in der Provence vorher ausschließlich für einen Typus permanenter Behausungen verwendet wurde, der schon damals selten war. Der Begriff wurde in den 1960er Jahren von Pierre Desaulle in seinem Buch Les Bories de Provence aufgegriffen, in den 1970ern von Pierre Viala, dem Begründer des Village des Bories (Dorf der Steinhütten, bei Gordes) verwendet und schließlich 1990 vom Regionalen Naturpark Luberon (französisch Parc naturel régional du Luberon) mit der Veröffentlichung des Buches Bories etabliert.
Die Bezeichnung hat in den 1970er Jahren den Périgord erreicht, wo es auf die Bedeutung von Aussiedlerhof (ferme isolée) beschränkt wurde und den einheimischen Bezeichnungen chabano und chebano Konkurrenz macht.
Schaut ganz fantastisch aus 😆
GLG Marianne ♥
Stein auf Stein, Stein auf Stein,
das Häuschen wird bald fertig sein.
Das fällt mir gerade dazu ein.
Das muss ja Maßarbeit vom Feinsten sein…..
Interessant! Diesen Begriff kannte ich noch gar nicht.
Lieben Gruß
Elke
Das erinnert mich an ein Taubenhaus, daß wir bei einem walisischen Kloster gefunden haben. Diese runde Form hat was 🙂
Danke fürs zeigen!
Liebe Grüße
Vinni