Flysch

Flysch
Foto aus Wikipedia, Urheber: Meteor2017

Flysch [ˈfliːʃ] (eine schweizerische Bezeichnung für Felsmaterial, das zu Bergrutschen und Hangrutschungen neigt) bezeichnet in der Geologie eine in ihrer Gesteinszusammensetzung abwechslungsreiche Wechselfolge von oft kalkhaltigen Sandsteinen und Tonsteinen, die intensiv verformt sein kann. Flysch kommt während und unmittelbar vor gebirgsbildenden Prozessen zur Ablagerung und ist das erodierte Material der sich bildenden Gebirgskette.

Entstehung
Flysch ist ein marines klastisches Sediment, das überwiegend durch das Abgleiten von bereits vorher auf dem Kontinentalschelf abgelagerten Ausgangssedimenten über den Kontinentalhang in die Tiefsee entsteht. Dort lagert sich eine vielfach wiederholte Abfolge von dünnen Tonschichten und bis über einen Meter mächtigen Bänken aus Sandstein ab, wobei letztere oft kalkhaltig, glaukonit- und glimmerführend sind. Die Sandsteinbänke sind durch sich schnell bewegende und lawinenartige Trübe- oder Supensionsströme abgelagerte Turbidite, deren nicht immer erhaltene abschließende Schicht aus Tonlagen Ablagerungen der kontinuierlichen, langsamen Hintergrundsedimentation darstellen. Durch sich langsamer bewegende Schlammrutschungen (Olisthostrome) schalten sich in die Sandstein-Tonstein-Wechselfolge zum Teil chaotische Sedimentmassen mit zum Teil weitgehend aufgelöster Schichtung ein. Eine Flyschabfolge mit einer solchen chaotischen Schichtung und Durchmischung wird als Wildflysch bezeichnet.

Die Ausgangssedimente des Flyschs können unverfestigte Schlämme sein, es können jedoch auch bereits verfestigte Gesteine verlagert und als Fremdgestein (Olistolith) in die Sandstein-Tonstein-Abfolge eingebettet werden. Die in manchen Flyschfolgen zu beobachtenden Fremdgesteinsbrocken können Hausgröße und mehr erreichen (Olisthoplaka), es lassen sich in manchen Gebieten kilometergroße abgerutschte Schollen (Olisthothrymmata) nachweisen. Der Transportweg solcher Fremdgesteine kann selbst bei den Olisthothrymmata mehr als 100 Kilometer lang sein.

Die Zusammensetzung der Flyschgesteine ist sehr unterschiedlich, da das Ausgangsmaterial von den verschiedensten Quellen stammt und stark durchmischt wird. Infolge der Ablagerung im Vorfeld einer aktiven Gebirgsbildung lässt sich in vielen Fällen aus der Zusammensetzung des Flyschs die Abfolge der Deformationsprozesse rekonstruieren, welche in den Ursprungsgebieten der Ausgangsgesteine ablaufen. Dort geraten im Laufe der Zeit immer wieder andere Gesteine unter den Einfluss der gebirgsbildenden Prozesse, werden erodiert und umgelagert, so dass sie in den Flysch eingegliedert werden können. Aufgrund ihrer Position nahe an gebirgsbildenden Prozessen werden Flyschgesteine nach der Ablagerung oft in diese mit einbezogen und sind heute stark tektonisch deformiert.

Flysch ist aufgrund seiner Zusammensetzung und oft geringen Verfestigung wenig witterungswiderständig. Das Material besitzt wegen seiner häufig starken tektonischen Deformation zusätzlich oft wenig inneren Zusammenhalt, so dass es sehr stark zu Rutschungen neigt.

Vorkommen
Flysch findet sich in fast allen Gebirgen der Erde, solche Gesteinsfolgen treten in fast allen Faltengebirgen offen zu Tage. Geologisch relativ junge Vorkommen sind unter anderem:
– der rhenodanubische Flysch der Flyschzone, den Ostalpen als Hügelkette am Nordrand vorgelagert, und ihre östliche Fortsetzung, der karpatische Flysch an der Nord- und Ostseite der Karpaten,
– die Flyschvorkommen im Apennin, in den Pyrenäen, im Kaukasus und im Himalaya
– der Flysch an der Westküste der USA

Quelle Text: Wikipedia

Ein Gedanke zu „Flysch

  1. Traudi

    Ich bewundere schon immer diese Schichten an den Felsen. Aber so ein Vorzeigeobjekt habe ich noch nicht gesehen und die Bezeichnung war mit seither auch fremd. Sehr interessant.

    Grüßle
    Traudi

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