Pipestone National Monument

Pipestone National Monument
Foto aus Wikipedia – Sioux demonstrieren die Schnitzarbeiten am Besucherzentrum

Pipestone National Monument ist eine Gedenkstätte vom Typ eines National Monuments im Südwesten des US-Bundesstaates Minnesota, nahe der Grenze zu South Dakota. Sie bewahrt die Steinbrüche des „Heiligen Tonsteins“, aus dem Prärie-Indianer die Köpfe ihrer Calumets geschnitten haben und bis heute schneiden.

Die Steinbrüche wurden 1928 von den Yankton-Sioux an die Bundesregierung verkauft, 1937 wurde das National Monument eingerichtet. Es steht unter der Verwaltung des National Park Service und gehört nach Größe und Besucherzahl zu den kleinen Einrichtungen des NPS.

Catlinit
Der rote Stein in Pipestone ist Catlinit. Dieser spezielle Tonstein ist nahezu frei von Quarz und wird nur im heutigen Schutzgebiet gefunden. Er liegt in dünnen Schichten unter und zwischen wesentlich dickeren Lagen Quarzits aus dem Statherium, vor etwa 1630–1750 mya. Sowohl der so genannte Sioux-Quarzit, als auch der Catlinit sind ursprünglich aus Sedimenten entstanden, der Quarzit ging in geologisch langer Zeit aus Sanden hervor, deren Quarzanteile sich unter Druck verbanden und so die Härte von Stahl erreichten. Er ist also ein metamorphes Gestein. Der Catlinit besteht aus Pyrophyllit, Diaspore, Muskovit und Kaolinit. Spuren von Hämatit geben dem Stein seine rote Farbe. Er ist wesentlich weicher und konnte daher auch mit Knochenwerkzeugen geschnitzt werden. Es sind nur fünf dünne Schichten von Catlinit in einem schmalen Streifen von rund einem Kilometer Länge bekannt.

Benannt ist Catlinit nach George Catlin, einem Maler und Autor der in den 1830er Jahren in den Westen der Vereinigten Staaten ging und auch über die Mythologie der indianischen Pfeifen berichtete.

Geschichte
Aus Steinen geschnitzte Pfeifenköpfe sind in Nordamerika seit rund 2000 Jahren nachgewiesen. Die Steinbrüche von Pipestone wurden im 17. Jahrhundert erschlossen und seit etwa 1700 von den Dakota-Sioux kontrolliert. Sie gewannen den Tonstein, der von allen Prärieindianern als bestes Material für ihre Pfeifen anerkannt war, und handelten ihn durch die gesamten Great Plains.

Im 19. Jahrhundert entwickelten sich die Formen der Pfeifenköpfe zu künstlerischen Arbeiten, Tier- und Menschenfiguren wurden häufig, runde Scheibenformen und die typische T-Form entstanden. Die Pfeifen waren bei Weißen beliebt und die Schnitzarbeiten bekamen über die zeremonielle Funktion auch wirtschaftliche Bedeutung. 1858 verpflichteten sich die Yankton-Sioux, die Steinbrüche allen Indianern zugänglich zu halten. Als sie 1928 das Gebiet aufgeben mussten, um in ein etwa 250 km entferntes Reservat zu ziehen, verkauften sie die Steinbrüche an die Bundesregierung, die weiterhin den Abbau zu zeremoniellen Zwecken ermöglichen muss.

Das National Monument heute
Der National Park Service reglementiert den Abbau von Catlinit in den 54 Gruben des Gebietes. Jeder nach Bundesrecht anerkannte Indianer in den Vereinigten Staaten kann eine Abbaugenehmigung beantragen. Es gibt einjährige Genehmigungen, die verlängert werden können, und kurzzeitige Genehmigungen für einen Monat, die in der Regel für den Eigenbedarf beantragt werden. Die Wartezeit beträgt etwa vier Jahre (für temporäre Genehmigungen) und sechs oder mehr Jahre für einen ganzjährigen Steinbruch.

Der Pfeifenstein wird ausschließlich in Handarbeit gewonnen. Dazu muss der stahlharte Quarzit ausgeschlagen werden, um an Catlinit heranzukommen. Die Gruben sind zwischen vier und sechs Metern tief.

Besucher finden im Visitor Center eine Ausstellung zur Geschichte und Kultur der Region und sie können indianischen Handwerkern bei Schnitzarbeiten zusehen. Die Gruben liegen in einer der ganz wenigen ursprünglichen und nie landwirtschaftlich genutzten Hochgras-Prärien Nordamerikas, durch das Schutzgebiet fließt ein kleiner Fluss.

Quelle Text: Wikipedia

3 Gedanken zu „Pipestone National Monument

  1. Quizzy

    Der Mittlere Westen Amerikas ist noch ein weißer Fleck auf meiner persönlichen Landkarte, den ich irgendwann auch noch bunt ausmalen will!
    Aber auch in Florida hat mich die Geschichte der Indianer, die man in wunderschönen Naturreservaten kennenlernen kann, sehr berührt.
    Liebe Grüße
    Renate

    Antworten
  2. Elke

    *willhin* – es gäbe für mich noch soviel dort zu entdecken. Der Südwesten war nur soooo ein kleiner Zipfel von Amerika *seufz*. Aber – wie ich neulich erst schrieb – noch habe ich ja noch nicht Hessen entdeckt.
    Lieben Gruß
    Elke

    Antworten
  3. Helga

    ..da fällt mir gerade ein indianisches Sprichwort dazu ein:

    Behandele einen Stein wie eine Pflanze,
    eine Pflanze wie ein Tier
    und ein Tier wie einen Menschen.

    Ich schicke dir liebe Grüße in die Berge
    Helga

    Antworten

Schreibe einen Kommentar zu Helga Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert