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Monte SantAngelo ist eine Stadt mit ca. 13.000 Einwohnern in der italienischen Region Apulien. Monte Sant’Angelo liegt rund 15 km nördlich von Manfredonia an den südlichen Hängen des Gargano.
Zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt zählen die Wallfahrtskirche S.Michele, die Überreste der Kirche San Pietro sowie ein normannisches Kastell.
Am Ort des heutigen Monte Sant’Angelo erschien der Legende nach im Jahr 492 der Erzengel Michael den Hirten.
Geschichte
Monte SantAngelo wurde um das Jahr 1000 gegründet. Von 1086 bis 1105 bildete Monte Sant’Angelo die Hauptstadt eines weitläufigen Besitztums der Normannen, welche sich anfangs des 11. Jahrhunderts in Apulien ausgebreitet und Lehen erhalten hatten (ausführlicher zur Bedeutung der Normannen für die Region: Apulien: Das normannische Reich in Unteritalien).
Im 17. Jahrhundert wurde Monte SantAngelo Teil des Königreiches von Neapel, zu welchem es bis zur Vereinigung Italiens im 19. Jahrhundert gehörte.
San Michele
San Michele – die Hauptkirche von Monte SantAngelo – ist eine Grottenkirche – eine Kirchenform, welche die Normannen in den neu eroberten Gebieten seit dem 7. Jahrhundert besonders bevorzugten. Was oben auf der Bergspitze zu sehen ist, ist nur der achteckige Glockenturm der Kirche (1273/74) und die zweiteilige Eingangshalle (1395). Die Kirche selber liegt im Innern des Berges. San Michele ist eine dem Erzengel Michael geweihte Wallfahrtskirche.
Die Archivolteninschrift des Eingangs besagt, dass demjenigen, der die Grotte betritt, sämtliche Sünden vergeben werden. Vor der Halle befindet sich ein Portal mit einer Bronzetür von 1076 – die älteste dieser Art in Apulien. Charakteristisch für diese frühen Bronzetüren sind die fein eingeritzten Szenen, die erst später zu erhobenen Reliefs werden sollten.
In der unterirdischen Grotte findet eine aus dem Fels gehauene Höhle mit einer Anbetungszelle, in der eine Statue des Erzengels Michael verehrt wird.
San Michele ist einer der ältesten Pilgerorte des Abendlandes. Der abendländische Kult der Erzengel, der ab dem 6. Jahrhundert aus Ostrom übernommen wurde, soll seinen Ausgangspunkt hier in der Erscheinung des Erzengels Michael am 8. Mai 492 gehabt haben – also nur kurz nach dem endgültigen Untergang des Römischen Imperiums im Jahr 476. Nach dem Vorbild dieses ersten Michael-Heiligtums wurde – der Sage nach – im Jahr 708 in Nordfrankreich in der Normandie der dortige Michaelskult gegründet und auf dem Mont-Saint-Michel eine neue Kultstätte gebaut.
San Michele wurde von zahlreichen Päpsten besucht, so auch von Johannes Paul II. am 24. Mai 1987.
San Pietro
Neben San Michele gibt es die Überreste der ehemaligen Kirche S. Pietro, die aber sehr sehenswert sind: Zu sehen ist die Apsis des ehemaligen Baptisteriums und links davon der Eingang zur Tomba di Rotari.
Der Türsturz zeigt eine Kreuzigungsszene aus dem 13. Jahrhundert. Erkennbar und gut erhalten sind auf dem oberen Streifen die Szenen der Kreuzigung, der Kreuzabnahme und die drei Frauen am Grabe. Im Innenraum der Tomba di Rotari geht der Blick in das doppelgeschössige Gewölbe. Bei diesem hoch aufgerichteten Bauwerk über einem quadratischem Grundriss ist die Funktion und die Datierung nach wie vor umstrittenen. Möglicherweise handelt es sich ebenfalls um ein Baptisterium.
Dieser Innenraum dokumentiert eine entscheidende normannische Erfindung in der Architektur in einem späten Beispiel: Die Normannen öffneten die ganze Mauer und begannen, sie plastisch durchzugestalten. Von Wandfläche ist in dieser Kirche nicht mehr viel zu spüren. Die Fenster sind von kräftigen Säulen begleitet, deren Kapitelle gleichzeitig Teile eines plastischen Dekorationsbandes sind, das sich über die ganze Wand hinzieht. Zwischen den Fenstern stehen weitere, diesmal rechteckige Säulen, über denen Überfangbögen liegen, die die Fenster rahmen. Diese starke plastische Durchgliederung der ganzen Mauer, nicht nur der Wand, ist eine typisch normannische Erfindung, die die Architektur des ganzen nördlichen Europas veränderte und in der Gotik ihren höchsten Ausdruck fand.
Die Italiener hatten zuvor die ruhige Fläche der Wand betont, die sie höchstens mit flachen geometrischen Marmordekorationen außen oder mit Fresken innen bedeckten. Auch der lange byzantinische Einfluss im mittelalterlichen Italien hatte die Fläche und die abstrakte, lineare Form, die ruhige, starre Lagerung bevorzugt.
Zum Normannischen Kastell finde ich keine weiteren Informationen,
aber weitere Bilder aus Monte Sant’Angelo könnt Ihr auf unserer Homepage anschauen:
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..habe ich doch gleich gemacht, liebe Helga 🙂
In groß wirkt das noch viel besser. Und die Riesen-Brote sind ja enorm 🙂
Übrigens ist das ein „Zahnpflege-Ball“, und immer noch ihr Lieblingsball.
Liebe sonnige Grüsse zu dir, und ein schönes Wochenende wünscht dir
Ocean
Sieht extrem „trutzig“ aus.
Lieben Gruß
Elke
Damit ich trotz Jet-Lag die letzten zwei Stunden Feiertagsdienst überstehe, lese ich mich grad rückwärts durchs Steinreich … 😉
Bei diesem Monte kann ich so richtig in Erinnerungen schwelgen – ich hab dir glaub ich schon geschrieben, dass ich vor ca. 25 Jahren auch schon mal in Gargano war.
Liebe Grüße
Renate