Foto © helga-ingo.de
Gut, dass in diesem Trabucco am Gargano bei Peschici diese Steine hängen 😆
Trabucco oder auch Trabocco (italienisch; ausgesprochen Trabokko, meist im Plural als Trabucchi oder Trabocchi bezeichnet) ist ein an der abruzzesischen Küste der Adria zum Fischfang errichteter Pfahlbau. Die Costa di Trabocchi, an der noch zahlreiche dieser Fischerbauten zu sehen sind, liegt zwischen den Städten Pescara, Ortona, San Vito Chietino sowie Vasto und San Salvo .
Zweck
Zweck dieser Konstruktion ist es, ein großes rechteckiges Netz gleichmäßig horizontal abzusenken und nach einiger Zeit wieder heraufzuziehen. Je größer diese Senknetze sind, desto größer ist die Chance, zufällig vorbei schwimmende Fische zu fangen. Als Baumaterial diente das Holz von Edelkastanien, das sehr dauerhaft ist, und Robinien, dessen Widerstandsfähigkeit eine Belastung bis zu 250 kg/cm² zulässt. Alle Elemente sind ursprünglich nur mittels Schnüren verbunden, wodurch die notwendige Beweglichkeit und Haltbarkeit der Konstruktion gewährleistet ist. Heutzutage werden die Trabucchi mit Stahlpfählen und Nieten verstärkt. Geld für eine historisch korrekte Restaurierung ist nicht vorhanden. Die Trabucchi sind eine von widrigen Wetter- und Meeresverhältnissen unabhängige Form des Fischfangs.
Geschichte
Im Mittelalter bauten sich Bauer oder Schäfer aus Holz und Seilen an der Küste über dem Wasser kleine Hochstände, um mit Netzen Fische zu fangen. Aus angespülten Materialien entstanden die ersten Bauten, um Wurfnetze gut auswerfen zu können. Auf Pfählen, die im Wasser in den Boden gerammt und mit Seilen am Ufer oder anderen Pfählen fixiert werden, wird eine kleine Platzform gebaut. Auf dieser Platzform wurden weitere Pfähle errichtet, um aus gespannten Seilen eine flexible, aber haltbare Konstruktion zu erschaffen, die große Senknetze und das Gewicht beim Heraufziehen halten und verteilen sollten. Je nach Küstenbeschaffenheit und Wassertiefe wurden verschiedene einfache, auf Versuch und Irrtum beruhende Konstruktionen eingesetzt. Erfahrungen aus Zerstörungen durch Stürme oder Wellenschlag zeigen, das starre Verbindungen, fixiert mit Nägeln oder Schauben, nicht die notwendige Beweglichkeit eines Seilknotens ersetzten konnten.
Das erste Trabocco wurde im 14. Jahrhundert in San Vito Chietino erbaut. Erbauer waren ein Franzose und ein Deutscher.
Gegenwart
Heute gibt es nur noch wenige Trabocchi an der Adriaküste, sie bestehen heute in Pescara zum großen Teil aus Eisenstangen und einem stabilen Eisengerüst als Fundament, auf dem eine Hütte zum Fischen und/oder zum Übernachten gesetzt wurde. Einige der großen Trabocchi dienen heute als Wochenendhaus oder als kleine Fischrestaurants. In Pescara wird immer häufiger beobachtet, dass sie ein Raub der Flammen werden.
Versteckt an der Steilküste bei Ortona und Vasto sind verschiedene filigrane originale Holz-Trabocchi mit langen dünnen Stangen erhalten, die nur über ebenso lange dünne Stege zu erreichen sind.
Das Beste zum Schluss:
Weitere Bilder gibt es auf unserer Homepage
Liebe Helga,
herrliche Bilder hast du uns mitgebracht. Da könnte ich gleich den Koffer packen und losdüsen.
Viele Grüße
Traudi
Toll, dass du diese Steine im Fischernetz gefunden hast – die Pfahlbauten würde ich mir auch gerne mal anschauen!
Liebe Grüße
Renate
So schööön – ich war grad Bilder gucken. Da krieg ich die totale Sehnsucht nach dem Meer.
Lieben Gruß
Elke
…wunderschön, da kommt Fernweh auf.
Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende und
grüß mir die Berge!
Helga
Diese langhaxerten Trabucci wären nix für mich. Der Mensch erfindet schon tolle Sachen. Wunderbar für jemanden, der die Einsamkeit in der Natur sucht und nicht die Möglichkeit hat sich eine Villa am Meer zu bauen. Toll. Schöne Bilder. Liebe Grüße, Vroni