Diese heilige Quelle mussten wir uns am Ende einer schmalen, fast abenteuerlichen Zufahrtsstraße schweißtreibend erwandern.
Foto © helga-ingo.de
Runter geht es über den „Sentiero Floristico“ und der „Sentiero Faunistico“ führt wieder nach oben.
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Su Tempiesu ist das am besten erhaltene Brunnenheiligtum auf Sardinien und eines der wenigen gut erhaltenen Beispiele der Baukunst aus nuraghischer Zeit. Es liegt östlich von Orune in der Provinz Nuoro an einem steilen Hang in einem abgelegenen Tal.
Der kleine Tempel wurde von der Nuraghenkultur für den Wasserkult gebaut und entstand in der Spätzeit. Er blieb dank eines Erdrutsches, der ihn bis zum Jahr 1953 (dem Jahr seiner Entdeckung) überdeckte, auch in seinem oberirdischen Teil weitgehend erhalten.
Die Frontseite des Tempels war zirka 3,5 m hoch. Eine zwei Meter hohe, trapezförmige Nische von lediglich vier Quadratmeter Bodenfläche liegt in einem hausartigen Element mit steilem Dach. Am hinteren Ende führt eine schmaler werdende, ungewöhnlich niedrige Öffnung über Stufen zum runden Wasseraustritt. Der hintere Bereich ist durch eine Schwelle, in die eine Überlaufrinne eingearbeitet ist, von der Nische getrennt. Das Wasser, das sich im hinteren Bereich sammelte, floss (bei entsprechend hohem Wasserstand) durch eine Rinne nach außen. Die Nische stellt das Zentrum des Tempels dar. Hier wurden die Opfergaben auf zwei seitlichen Bankaltären niedergelegt. Vor der Kultnische liegt ein kleiner Vorplatz, der hüfthoch ummauert und durch vier Stufen erhöht ist. Dieser äußere Bereich wird von einer weiteren niedrigen ovalen Mauer eingefasst. Brunnentempel haben eine kompliziertere Form als Nuraghen. Ihre Steine sind zwar von der Art, in der auch die Nuraghen gebaut sind, sie sind aber sehr präzise bearbeitet.
Das ist heute wieder ein besonderer Leckerbissen. Eure abenteuerlilche Anfahrt und Wanderung haben sich gelohnt. Ich wusste bis heute noch gar nichts über die Nuraghenkultur. Bei dir kann man immer dazulernen.
Erfrischende Grüße
Traudi
Wasser und Steine – etwas, das einfach zusammen gehört! In früheren Zeiten muss es oft wie ein Wunder ausgesehen haben, wenn plötzlich eine Quelle aus den Steinen heraus sprudelte – kein Wunder, dass diese Brunnen als Heiligtümer verehrt wurden.
Mit welcher Kraft das Wasser durch Stein bricht, konnte ich erst am Samstag bei der Wanderung durch die Partnach-Klamm erleben, die ja nur einen Steinwurf von dir entfernt ist!
Herzliche Grüße
Renate
Erstaunlich „modern“ sieht das aus. Da hätte ich jetzt nie und nimmer gedacht, dass das ein so altes, im Original erhaltenes Heiligtum ist. Toll, was ihr wieder alles gesehen habt.
Lieben Gruß
Elke
Es freut mich zu lesen, dass ihr auch im Urlaub nicht nur vom Nixtun schwitzt
Reine-Luft-Huggels, das Gewitter ist vorbei 🙂
Eveline
Das sieht wirklich spannend aus. 🙂 Und von dieser Kultur hab ich auch noch nie was gehört. Wieder was gelernt. 🙂
Liebe Grüße
Vinni