Einen riesigen Brocken hat Engelbert gefunden – steinreichen Dank đ
Foto aus Wikipedia, Urheber: Coaxial
Big Rock oder Okotoks Erratic ist ein erratischer Block nahe Calgary in der kanadischen Provinz Alberta. Er gilt als einer der gröĂten Findlinge der Welt.
Lage und Geologie
Der Geologe James Hector, der den Felsen 1863 untersuchte, hielt ihn aufgrund seiner GröĂe fĂŒr den Teil eines unterirdischen Gebirgszuges. Der Big Rock ist ein erratischer Block im Foothills Erratics Train, einer Gruppe Tausender lose hintereinander liegender Felsen. Von erratischen Blöcken wird gesprochen, wenn sie als Findlinge ĂŒberaus groĂ sind. Die Findlinge erstrecken sich in einem schmalen, etwa 580 Kilometer langen Band vom Athabasca Valley bis zum östlichen Ende der Foothills bei Montana. Big Rock befindet sich am Highway 7 zwischen den StĂ€dten Okotoks und Black Diamond, etwa 18 Kilometer sĂŒdlich der GroĂstadt Calgary.
Der Okotoks Erratic bestand ursprĂŒnglich aus einem Sedimentgestein, einem Quarzsandstein aus kleinen, miteinander verkitteten Quarzkörnern. Dieses Gestein hatte seinen Ursprung im Kambrium, namentlich einem Zeitraum von vor 542 bis 488,3 Millionen Jahren. Die Verfestigung des Sandes entstand durch den Druck neuer Sedimentschichten in dem Gebiet des spĂ€teren Flachmeeres Western Interior Seaway. Durch den Druck auflagernder Schichten und Hitze verfestigte sich der Sandstein zu einem neuen Gestein, einem Quarzit. Quarzite sind Umwandlungsgesteine und zĂ€hlen zu den hĂ€rtesten Gesteinen, da sie nahezu nur aus Quarz bestehen. Der Big Rock ist stark zerklĂŒftet und bietet daher Verwitterungsprozessen AngriffsflĂ€chen.
Geschichte
Durch einen Erdrutsch vor etwa 18.000 Jahren brachen einige tausend unterschiedlich groĂe Felsteile der Rocky Mountains in der Gegend des heutigen Jasper-Nationalparks ab und fielen auf die OberflĂ€che des darunter liegenden Gletschers herab. Bei diesem riesigen Gletscher handelte es sich um den Kordilleren-Eisschild, der groĂe Teile Nordamerikas bedeckte. Der Gletscher transportierte die Felsteile auf seinem RĂŒcken Hunderte Kilometer entlang den Rocky Mountains in sĂŒdöstliche Richtung. Nach dem Abschmelzen des Eisschildes blieb der Big Rock schlieĂlich an seinem heutigen Standort in flacher PrĂ€rie als Findling liegen. Die nahe gelegene Stadt Okotoks ist nach ihm benannt. In der Sprache der in dieser Region beheimateten Ureinwohner, der SchwarzfuĂindianer, bedeutet Okotoks (o’kotok) GroĂer Felsen. Er diente ihnen als Wegmarke fĂŒr die Querungsstelle durch den nahen Sheep River. In den 1970er Jahren wurde der Okotoks Erratic offizielle historische StĂ€tte der Provinz Alberta. Der Felsen lag lange auf privatem Grund, bis die Provinz das Land, auf dem er liegt, schlieĂlich 1987 aufkaufte.
Das Gewicht des Big Rock wird auf rund 15.000 bis 16.000 Tonnen geschĂ€tzt. Er misst eine LĂ€nge von 41 Metern, eine Breite von 18 Metern und ist 9 Meter hoch. Im Laufe der Zeit zerfiel er infolge Erosion verbunden mit Frost in zwei groĂe und einige kleinere Teile.
Big Rock gilt als Ausflugsziel und als Touristenattraktion. Entgegen den Bitten der zustÀndigen Behörden, wird er trotz der Gefahr von weiterem Zerfall hÀufig als Kletterfelsen benutzt. ZusÀtzlich werden durch das Besteigen historische indianische Felsritzungen in ihrem Bestand bedroht.
Sage
Um den Steinblock rankt sich eine Legende um eine Begegnung mit Napi. Napi (auch Napa oder Old-man) vereint Eigenschaften einer Gottheit (Schöpfer der Welt, mit allen ihren ÂFehlernÂ) aber auch viel Menschliches in sich; er tritt teils helfend, aber auch schadend, als BetrĂŒger oder Schalk in Erscheinung. So legte Napi bei groĂer Hitze seinen Mantel auf den Big Rock und versprach dem Findling, bevor er weiter wanderte, dass er ihn behalten könne. Kurz darauf begann es zu regnen und Napi kehrte zurĂŒck um sich den Mantel auszuleihen. Als der Fels sich weigerte wurde Napi Ă€rgerlich, nahm einfach den Mantel und ging. Da hörte er ein lautes Gerumpel hinter sich und sah, dass der Felsen ihn verfolgte. Er rannte davon und seine Freunde, Bison, Hirsch und Gabelbock, wurden zerquetscht als sie ihm helfen wollten. Da bat Napi einige FledermĂ€use um Hilfe. Sie attackierten den rollenden Felsen und eine traf ihn in der Mitte und spaltete ihn in zwei Teile.
Sonstiges
Die Big Rock Brewery in Calgary verwendet seit ihrer GrĂŒndung 1985 den Big Rock als Markenname und SympathietrĂ€ger.
Ebenfalls groĂe erratische Blöcke sind der schwedische Botsmarks flyttblock mit geschĂ€tzten 25.000 Tonnen, einer LĂ€nge von 35 Metern und einer Höhe von 15 Metern. In Deutschland sind vergleichbare, aber kleinere Findlinge bekannt, einschlieĂlich des Buskams mit geschĂ€tzten 540 oder 1.600 Tonnen und des Dengelsteins mit etwa 1.250 Tonnen.
Das Foto ist ja schon mal der Hammer. Und wenn ich mich mit der Geschichte beschÀftige, dann bin ich wieder erstaunt was die Natur so alles im Petto hat.
Schön dieses Wissen vermittelt zu bekommen.
Herzlichen GruĂ aus dem Kraichgau
Helmut
Gewaltig, beeindruckend. Was der Engelbert so alles findet…:-)
LIebe GrĂŒĂe von: Beate
Dieser Findling ist wirklich gigantisch, wobei ich annehme, dass es nicht schwer ist, ihn zu finden đ Wenn ich den Text so durchlese, dann gruselt es mich schon, wenn ich darĂŒber nachdenke, welche gewaltigen KrĂ€fte in unserer Erde immer wieder am Werk sind.
Lieben GruĂ
Elke
Den Riesen-Findling haben’s aber fotografisch angemessen abgebildet!
So ein Riesending und FledermĂ€us‘ machen ihn hin!! đŻ
Darauf trink ich erst mal ’n Schluck Starkenberger – passt auch irgendwie
Gut’s NĂ€chtle und heftige Huggels đ
Eveline