Fassade mit Bossenwerk des Palazzo Medici-Riccardi in Florenz, um 1440
Bossenwerk oder Rustika (von lateinisch ländlich) ist Mauerwerk aus Steinquadern, deren Stirnseite nur grob behauen (bossiert) ist. Beim hochmittelalterlichen Burgenbau, wo die Bossen häufig mit einem Randschlag, einer rundum gleichmäßig bearbeitete Kante, versehen sind, werden diese Steine Buckelquader genannt.
Bossenwerk wurde in der Baukunst des Römischen Reichs sowie im mittelalterlichen Burgenbau benutzt. Als Stilmittel kam es von der Frührenaissance bis zum Barock wieder zu breiter Anwendung, vor allem zur repräsentativ-wehrhaften Gestaltung der Erdgeschoss-Fassaden von Palästen und Schlössern.
Besonderer Beliebtheit erfreute sich das Bossenwerk im Manierismus mit betont derb behauenen, großen Quadern und teilweise auch bossierten Säulen. Bei einigen Palazzi des Manierismus wurde die Rustika auch durch unregelmäßig verputztes Ziegelmauerwerk vorgetäuscht. Diese Art Wandgliederung wird auch mit Rustizierung bezeichnet.
Sonderformen der Bosse sind die Diamantquader mit einer meist glatten, pyramidenartig facettierten Oberfläche und die Polsterquader mit ebenfalls glatter, polsterartiger Oberfläche.
Das erinnert mich jetzt an den Palazzo Pitti in Florenz und damit auch an unseren Königsbau der Residenz in München, aber vom Bossenwerk hab ich noch nie was gehört – nur vom Werk unserer Bosse … 😉
Guat Nacht & schlaf guat!
Renate
Hattest du das nicht erst kürzlich? Vermutlich in einem anderen Zusammenhang. Aber das mit dem Bossenmauerwerk habe ich mir gemerkt.
LG – Elke