Burg Hohengundelfingen, Buckelquadermauerwerk des Bergfrieds
Buckelquader nennt man die einzelnen Steine eines Bossenwerks.
Der Stein wölbt sich auf der Sichtseite buckelartig nach außen und ist meist nur grob behauen. Die hervorstehenden Enden werden auch Wimpfen oder Bosse genannt. Die Quader sind oft seitlich von einem 36 cm breiten Randschlag eingefasst. Ist die Sichtseite zusätzlich noch glatt überarbeitet und polsterartig gewölbt, so spricht man von einem Polsterquader. Buckelquader mit Randschlag sowie Polsterquader treten im deutschen Sprachraum erst seit dem ausgehenden 12. Jahrhundert in größerem Umfang auf.
Mit dem Ende der Stauferzeit werden Buckelquader wieder seltener und hauptsächlich als Eckquader verwendet, während in der Mauerfläche das Bruchsteinmauerwerk dominierte. Buckelquader erfuhren jedoch eine Renaissance im ausgehenden Mittelalter und der Frühen Neuzeit.
Buckelquader im hochmittelalterlichen Profanbau
Buckelquader fanden zwischen der Mitte des 12. und der Mitte des 13. Jahrhunderts insbesondere im südwestdeutschen Sprachraum (einschließlich Schweiz, Tirol und Ostfrankreich) große Verbreitung an den Ringmauern und Bergfrieden von Burgen sowie an Stadttoren und Türmen. Allerdings sind Buckelquader nur bei größter wissenschaftlicher Sorgfalt für eine engere Datierung geeignet, da sie in einigen Regionen, zum Beispiel in Franken, in der Pfalz und im Elsass, noch bis weit in die nach-staufische Zeit zum Teil bis in das 16./17. Jahrhundert verwendet wurden. Ob das Auftreten der Buckelquader im deutschen Burgenbau in der Mitte des 12. Jahrhunderts anfangs einen ikonographisch-politischen Hintergrund hatte, zum Beispiel als Import aus dem Heiligen Land,[1][2] wurde zwar immer wieder diskutiert, ist aber bislang nicht schlüssig belegt. Die Verwendung von Buckelquadern bei einigen Kreuzritterburgen kann im Gegenteil auch als europäischer Import angesehen werden.
Für die weite Verbreitung des Buckelquaders ab dem 13. Jahrhundert darf man die Verwendung hauptsächlich als Gestaltungselement der großen Mauerflächen bei Burgen und Stadtmauern annehmen. Ältere Erklärungsversuche vor allem des 19. Jahrhunderts, die im Buckelquadermauerwerk eine Methode zur Verhinderung des Hochschiebens von Sturmleitern sahen, können nicht überzeugen, da die Leitern auch anders angelehnt werden können.
Eine regionale Sonderform des Buckelquadermauerwerks ist das so genannte Megalithmauerwerk, das nach neueren Untersuchungen bei Schweizer und Oberschwäbischen Burgen in die Zeit um 11801250 datiert, also nicht wie früher vermutet eine ältere Entwicklungsstufe darstellt.
Außerhalb des südwestdeutschen Sprachraums finden sich hochmittelalterliche Buckelquader auch bei manchen Hohenstaufenburgen in Unteritalien sowie bei einigen Befestigungsanlagen in Südfrankreich.
Ich habe zunächst gedacht, die Burg ist in der Nähe von Freiburg zu finden. Weit gefehlt, steht sie doch im Schwabenländle. Also wieder was gelernt.
Sonnige Grüße nach GAP
Helmut
Buckliges in Stein gehauen. Buckelquader – wieder was dazu gelernt.
Lieben Gruß
Elke
Juchhuuuuuuu, ja, diese herrliche Burgruine besuchen wir oft, wie hier z.B.
http://sunnys.designblog.de/kommentare/freuden….2026/
Da findest du auch ein Foto von der Buckelquaderruine, liebe Helga,
ich grüß dich lieb,
Sunny 🙂
Grad entdeckt, dass der Eintrag fast genau 1 Jahr alt ist. Damals war es also auch heiß, wie ich lesen konnte. Witzig.
Kommt daher vielleicht der Ausdruck „gebuckelt“?
Alles Liebe
Kerstin
Ich meine natürlich „buckeln“ – für hart arbeiten.
Hab zuviel Sonne erwischt 😉