Heligan

Vielen Dank, liebe Angelika für diesen zauberhaft-mystischen Stein 🙂
Ich hab mich auch gleich in diese Erdskulpturen verliebt und grosse Reiselust bekommen.

The Giant's Head
Susan Hills Skulptur The Giant’s Head

The Lost Gardens of Heligan ist einer der bekanntesten botanischen Gärten in Großbritannien. Er liegt acht Kilometer südlich von St Austell bei Mevagissey in Cornwall. Ursprünglich war der Garten ein Teil des 400 Hektar großen Anwesens der Tremayne-Familie. Der alte kornische Name Heligan bedeutet auf Englisch The Willows, also Weidenbaum.

The Mud Maid
Susan Hills Skulptur The Mud Maid

Dem Anwesen wird von vielen Besuchern und auch seinen Betreibern ein mystischer Zauber nachgesagt, Heligan soll der Überlieferung zufolge einmal ein keltischer Kultort gewesen sein. Symbolisiert wird dies kurz hinter dem Eingang Heligans durch zwei bepflanzte und überwachsene Erdskulpturen der Künstlerin Susan Hill. The Mud Maid und The Giants Head nehmen Bezug auf die keltische Mythologie Cornwalls.

Geschichte Heligans
Die Geschichte Heligans reicht zurück bis ins 12. Jahrhundert. Zweimal wechselte das Anwesen den Besitzer, bis es in der Tudorzeit in den Besitz der Familie Tremayne kam, die es über 400 Jahre lang bewirtschaftete. Zwischen 1780 und 1790 ließ Henry Hawkins Tremayne die Gärten so gestalten, wie sie heute wieder zu sehen sind. Im 19. Jahrhundert, als der Garten seine Blütezeit erlebte, arbeiteten zeitweilig 22 Gärtner im Dienst des Gutes.

Im Ersten Weltkrieg begann der Niedergang Heligans. Die Gärtner waren im Krieg, und das Haus wurde von der britischen Armee als Erholungsheim für Offiziere genutzt. Als die Tremaynes das Anwesen 1919 zurück erhielten, waren sie aufgrund geänderter wirtschaftlicher Bedingungen nicht mehr in der Lage, das zum Unterhalt Heligans nötige Personal zu beschäftigen. Das Haus wurde an Freunde der Familie vermietet, die sich aber nicht in der Lage sahen, den Garten instand zu halten – Heligan verwilderte zusehends. Im Zweiten Weltkrieg nahmen die Militärs Heligan erneut in Beschlag, die Amerikaner übten hier für die Landung in der Normandie.

1970 verkauften die Tremaynes das Haus als Wohnungen, das Anwesen selbst blieb im Besitz der Familie. John Willis, ein Nachkomme der Familie Tremayne, erbte Heligan im Jahr 1990. Der 1987 nach Cornwall gezogene Archäologe und Musikproduzent Tim Smit und sein Freund John Nelson lernten Willis und Heligan 1990 zufällig kennen. Zusammen begannen sie 1991 mit einer Gruppe von Gartenbauspezialisten und vielen Helfern, Heligan aus seinem siebzigjährigen Dornröschenschlaf zu wecken und wieder in seinen alten Zustand aus der viktorianischen Zeit zu versetzen. Heligan wurde 1999 in Großbritannien zum Garten des Jahres gewählt. Seit 1998 ist Heligan mit über 300.000 Besuchern im Jahr der meistbesuchte Garten Englands und in einer strukturschwachen Region ein bedeutender Arbeitgeber und Wirtschaftsfaktor.

Der Garten
Heligan ist eine recht große Anlage, die zwischen kornischem Schluchtgarten und englischem Landschaftspark ein abwechslungsreiches Bild bietet. Wie auch das einige Jahre später von Tim Smit gegründete und mit Heligan verbundene Eden Project verfolgt Heligan einen erzieherischen und bewahrenden Ansatz und fördert eine nachhaltige Wirtschaft. Wo vor dem ersten Weltkrieg das Leben eines Gärtners durch die extrem giftigen Spritzmittel kurz war, die Spritzapparaturen wurden widow-maker (engl. für Witwenmacher) genannt, wird heute auf ökologischen Land- und Gartenbau gesetzt.

Der Garten gliedert sich in mehrere Teile.

Der Ziergarten
Pleasure Grounds, über 200 Jahre alt und 1997 wiedereröffnet, ist ein von Hecken und Mauern unterteilter Ziergarten im neuseeländischen und italienischen Stil mit Kristallgrotte, Wunschbrunnen, Pavillons, Teichen und einer gut 30 m langen felsigen Schlucht. Das Flora’s Green, eine zentrale Rasenfläche, ist von einer Sammlung Rhodendendren umgeben, die der britische Botaniker Joseph Dalton Hooker zwischen 1847 und 1849 aus dem Sikkim-Himalaya mitbrachte. Sie zählen heute mit 60 m Durchmesser zu den größten Exemplaren der Welt.

Der Nutzgarten
Productive Gardens ist ein umfangreicher Nutzgarten, der Heligan zu einem Freilichtmuseum des Gartenbaus im 19, Jahrhunderts macht. Heligan erzeugt mit den alten Anbautechniken der viktorianischen Zeit heute über 300 Obst- und Gemüsesorten. Am Rande der restaurierten Gewächshäuser stehen Zitrus- und Pfirsichbäume sowie Wein. Eine Besonderheit sind einige mit Pferdemist beheizte gemauerte Gräben zur Ananaszucht – die letzte erhaltene dieser Anlagen aus georgianischer Zeit.

Der Dschungel
The Jungle entstand vor gut 150 Jahren in einem 300 m langen, tief eingeschnittenen Tal, als im viktorianischen England das Interesse an subtropischen Pflanzen erwachte. Vier durch einen Bach verbundene Teiche wurden im Tal angelegt. An den Hängen schlängeln sich die Wege zwischen üppig wucherndem Bambus, Gunneras, Agaven, Baumfarn, Hanfpalmen und Rhododendron hindurch.

Das verlorene Tal
The Lost Valley schließt sich an den Dschungel an. Mit Alleen aus Eichen und Buchen sowie seinen Kastanienhainen bietet es einen Eindruck der ursprünglichen Landschaft Cornwalls. Alte Holzkohlenmeiler zeugen von der früheren Nutzung, teilweise werden sie heute wieder im Sinne einer schonenden Holzwirtschaft betrieben.

Das Lost Valley geht in die extensiv weidewirtschaftlich genutzten Teile Heligans über. Da die heutigen Betreiber Heligans laut eigener Aussage keine Erfahrung mit Landwirtschaft haben, geschieht die Nutzung in Zusammenarbeit mit benachbarten Landwirten. Klassisch für Cornwall und England ist die Umfriedung der Weiden mit Hecken. Im Jahr 2002 wurde zwischen den Weiden eine Beobachtungsstation eröffnet, die es Besuchern ermöglicht, von einer Hütte aus mit ferngesteuerten Kameras heimische Wildtiere und Brutvögel zu beobachten.

  • Quelle: Wikipedia
  • 9 Gedanken zu „Heligan

    1. Quizzy

      Ja, die Skulpturen sind einfach zauberhaft – da möcht ich auch mal hin! Aber vorher werd ich jetzt diese liegende Figur als Wink mit dem Zaunpfahl auffassen und mich endlich ins Bett begeben … 😉
      Gut Nacht!
      Renate

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    2. Ocean

      🙂 das ist ja superschön … da packt mich auch gleich die Reiselust – diese Skulpturen mal live zu sehen. Widow-maker, wie gemein .. das wußte ich aber auch nicht, daß man die Spritzgeräte auch so nannte – kenn den Begriff nur im Zusammenhang mit gewissen Flugzeugen bzw. Krieg.

      Habt Ihr immer noch keinen Schnee?? das ist ja heftig .. die meisten Gegenden haben „zuviel“ *g* – und ich hätt auch noch welchen abzugeben 😉 aber immerhin – blauer Himmel und Sonne – ich schick sie mal zu dir 🙂 mit vielen lieben Grüssen,

      Ocean

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    3. Kerstin

      Dornröschenschlaf passt gut *gg* DIe Skulpturen schauen toll aus, mal ganz was anderes!! Schön dass dieser Garten wiederauferstehen durfte! Ob ich da irgendwann mal hinkomme?
      LG Kerstin

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    4. Elke

      Jaaa – die sind wunderschön! Ich habe diese Skulpturen schon öfter mal in Gartenblogs gesehen und finde sie einfach toll.
      Lieben Gruß
      Elke

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    5. Die Schlafwandlerin

      Hallo liebe Helga,

      uiii, da muß ich auch mal hin, unbedingt!
      Nur wirklich schade, dass es so weit ist…

      Ich mag solche Skulpturen auch sehr, und ein Lächeln konnte ich mir nun ganz und gar nicht verkneifen. Traum-und zauberhaft sind diese Skulpturen.

      Ich wünsch dir noch eine schöne Restwoche.

      Liebe Grüße,
      die Wandlerin

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