Unweit der Adelberger Grotten in Postojna gibt es diese schöne Höhlenburg, die wir nur von aussen bewundert haben.
Die Höhlenburg Lueg (Predjamski Grad) befindet sich bei dem Dorf Predjama, neun Kilometer von Postojna (Adelsberg) in Slowenien.
Am Ende des Tales, in dem der Bach Lokva unter einer 123 Meter hohen Felswand versickert, wurde die Burg in einer auf halber Höhe der Felswand befindlichen großen Höhle errichtet.
Archäologische Ausgrabungen in den 1950er Jahren erbrachten den Nachweis, dass diese Höhle bereits zur Altsteinzeit bewohnt war.
Im 12. Jahrhundert wurde in die unzugängliche Felswand eine Burg gebaut. Der Wohntrakt der alten Burg lag an der Stelle der jetzigen Anlage. Als Versteck diente das Loch (Luknja), das nur über einen Felsgrat an einem 60 Meter tiefen Abgrund erreichbar ist und von dem ein geheimer Gang nach 38 m auf dem Berggipfel endete. Die Anlage war im Besitz der Patriarchen von Aquileia und der Habsburger.
Bekanntester Burgherr war der Raubritter Erasmus von Luegg. Während der Kämpfe zwischen Kaiser Friedrich III. und dem ungarischen König Matthias Corvinus diente er dem Ungarn. Nach der Hinrichtung seines Freundes Andreas Baumkircher auf Geheiß des Kaisers tötete Erasmus im Streit einen kaiserlichen Verwandten und flüchtete vor der Todesstrafe auf die Burg Predjama. Wegen mehrfacher Überfälle auf Kaufleute bekam der Hauptmann von Triest, Baron von Rauber, den Auftrag, Luegg festzunehmen. Die Belagerung von Predjama dauerte mehr als ein Jahr und war erfolglos. Der Belagerte trieb seinen Spott mit den Soldaten und bewarf sie mit gebratenem Ochsenfleisch und frischen Kirschen. Über das geheime Höhlensystem in der Grotte soll sich Luegg zur Verwunderung seiner Belagerer versorgt haben. 1484 gelang es den Belagerern unter Mithilfe eines verräterischen Dieners, Erasmus von Luegg zu töten: Während eines Gangs zum Abort wurde er mit Steinkugelgeschossen erschlagen. Es soll sich dabei um eine Legende handeln, die für die Touristen aufrechterhalten wird.
Die neue Burg mit ihrer heutigen drei- bis viergeschossigen Gestalt stammt aus dem Jahre 1570. Der Bau wurde durch den Baron Johannes Kobenzl veranlasst. Weitere Besitzer waren ab 1810 Graf Michael Coronini von Cronberg und 1846 der Fürst Windisch-Graetz.
Nach einem Einbruchdiebstahl wurde der Geheimgang am Anfang des 17. Jahrhunderts vermauert und erst nach dem Zweiten Weltkrieg von Höhlenforschern geöffnet, befahren und wieder verschlossen. Seit etwa 2000 ist der Gang wieder freigelegt.
In der Burg und in Teilen der Höhle befindet sich ein Museum. Ausgestellt werden Waffen, Haushaltsgegenstände, Bilder und Werkzeuge. Seit einigen Jahren ist es auch möglich, die Höhle selbst zu besichtigen.
Die Burg befindet sich in einem Höhlenportal, genannt Erazmova Jama (Erasmushöhle), das keine Fortsetzung besitzt. Es ist das dritte Stockwerk eines vierstöckigen Höhlensystems. Das unterste Stockwerk wird vom Bach Lokva durchflossen, besitzt Siphons und ist nur mit Spezialausrüstung durch Höhlenforscher befahrbar. Bei der Höhlentour betritt man, ausgestattet mit Taschenlampen, das zweite Stockwerk direkt unterhalb der Burg. Durch einen großräumigen Höhlengang, der früher als Pferdestall benutzt wurde und sogar mit elektrischem Licht ausgestattet war, gelangt man in ein sparsam erschlossenes Höhlensystem. Über Metalltreppen steigt man bis in den dritten Stock hinauf und verlässt die Höhle oberhalb der Burg wieder.
Im Ort Predjama befindet sich neben der gotischen Kirche die Erasmus-Linde, die völlig hohl ist und deren Inneres mit zahlreichen Astlöchern einen faszinierenden Ausblick gestattet. Sie wurde auf das Grab des Erasmus von Luegg gepflanzt.
Wenn man in Höhlen rein- oder rundumbaut, braucht man weniger Material, das leuchtet mir ja ein, aber es muss doch in den Höhlen immer feucht und kalt gewesen sein? Im Sommer ok, aber im Winter..??
An den Wänden war’s wahrscheinlich schwierig, Bilder aufzuhängen – :idee: deshalb die Höhlenzeichnungen!! 😆
Ich schau mal lieber ein bisserl in die Sonne, bevor mich noch mehr so überaus geistreiche Einfälle heimsuchen 😉
Schönen SONNtag!!
Huggels, Eveline
Hochinteressant – und amüsant dazu natürlich Evelines Anmerkungen. Das mit den Bildern an den Wänden und so leuchtet ein 😉
Durch Slowenien sind wir eher immer durch durchgefahren auf dem Weg nach Kroatien oder Montenegro. Mir deucht, das ist ein Fehler! Danke für den nächsten Urlaubstipp.
Lieben Gruß
Elke
oach …. schade …. kein Höhlentripp …. Ihr seid doch sonst so abenteuerlustig …. sieht aber auch von außen recht fesch aus …. LG von Eva :))
Mit Essen spielt man nicht, schad ums Ochsenfleisch und die Kirschen 😉
Solche Burgen begeistern mich ja immer vollends. Vor allem immer wieder bewunderswert wie die damals solche Gebäude überhaupt zustande gebracht haben. Hoch dort oben ohne die moderne Gerätschaft von heute!
LG Kerstin