Megalodonten

Megalodonten
„Kuhtritt“ auf dem Fundamentstein einer ehemaligen Almhütte an der Laindl-Alm bei Jachenau in den bayerischen Voralpen.

Megalodonten (Überfamilie Megalodontoidea) sind meist große Muscheln (Bivalvia), die zur Ordnung Hippuritoida innerhalb der Superordnung Heterodonta gerechnet werden. Die bekanntesten Vertreter dieser Gruppe sind die sog. Kuhtrittmuscheln aus der Trias, die heute als Fossilien z.B. im Dachsteinkalk und ähnlichen Gesteinen der nördlichen Kalkalpen zu finden sind. Die ältesten Vertreter der Gruppe erschienen im Ordovizium. Die Überfamilie starb in der Oberkreide aus.

Merkmale
Die Gehäuse sind in der Regel gleichklappig mit stark entwickeltem und eingedrehtem Wirbel. Besonders auffällig ist bei einigen Arten die Tatsache dass sich die „Wirbel“ der Muschel, also ihre älteren Schalenteile, nicht nebeneinander zusammengerollt sind, sondern sich korkenzieherartig winden und daher von der Mittelebene wegzeigen wie Bockhörner. Das ist allerdings nur in Präparaten sichtbar, denn an der Gesteinsoberfläche sind die Muscheln in zufälligen Querschnitten erhalten, jedenfalls wo die Oberfläche nicht schichtparallel ist. Der Schlossrand ist zu einer breiten Schlossplatte umgebildet, die nur wenige große Zähne enthält. Typisch für Megalodonten ist auch eine relativ dicke bis sehr dicke Schale. Das Ligament befindet sich extern. Die Schließmuskeln sind meist ungleichförmig. Die Megalodonten besiedelten flache, warme Meere, oft am Rande von Riffen oder in den Hinterriffbereichen. Sie lebten wohl halb eingegraben im Sediment. Daher sind die Muscheln sehr häufig in Lebensstellung im Gestein eingebettet. Es wird vermutet, dass die Megalodonten ähnlich wie die heutigen Riesenmuscheln des Indischen Ozeans in Symbiose mit Algen lebten, also an ihren Kiemen Grünalgen beherbergten, die die Muschel mit Nährstoffen versorgten.

Die Megalodonten im Volkstum
Die Megalodonten der Obertrias werden im Volksmund als „Hirsch“- oder „Kuhtritt“ bezeichnet. Sie wurden als Spuren der „Wilden Jagd“ oder als Fußspuren der „Wildfrauen“ gedeutet; in Franken bezeichnete man sie als „Geißenfüßle“. Dies hängt mit der Vorstellung zusammen, dass Waldgeister, Alben und Druden keine Menschen-, sondern Tierfüße hatten. Diese Versteinerungen galten aber auch als Abwehrzauber gegen das Böse. Deshalb ist ihre Verwendung als Fundamentsteine für Almhütten wie auf den beiden nebenstehenden Fotos von der Laindl-Alm sicher kein Zufall.

Erhaltung und Schutz
Die Megalodonten kommen fast immer in reinem Kalkgestein vor, welches zu Lebzeiten schlammig bis feinsandig war und später zu Stein wurde. Man kann sie nicht durch Klopfen aus dem Gestein lösen, ohne sie zu zerstören. Aus Naturschutzgründen darf man im Hochgebirge nicht die gewachsenen Felsen beschädigen. Besser ist daher die Fossilsuche in Steinbrüchen, etwa am Ofenauer Berg bei Golling.

  • Quelle: Wikipedia
  • 6 Gedanken zu „Megalodonten

    1. katinka

      Oooh, das muss ich mir morgen noch mal mit wachen Geist durchlesen. Heute bin ich damit echt überfordert … zumindest isses nich gruselig. Oder?

      schlaf schöön 😉
      lg katinka

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    2. Quizzy

      Wenn du das Foto auf den Kopf stellst, wird der „Kuhtritt“ zum Herzerl … 🙂
      Mei, wär das schön, wenn wir immer noch den Ozean hier in den Alpen hätten! Dann müsst ich nicht so weit fahren, wenn ich ans Meer will …
      Ich wünsch dir einen sonnigen Altweibersommertag!
      Griaßle aus der Weltstadt mit Herz
      schickt die Quizzy

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    3. katinka

      Jetzt hab ich nochmal : Also Hufpaarertritte sind Muscheln. Diese Muscheln möchte ich gern ma in echt ind 3D, unverkalkt und unversteinert sehen … hoch interessant. Ich geh dann mal suchen …

      ;-))))

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    4. Eva

      Ich knuddel Dich für die Geißenfüßle …. wo findest Du nur die ganzen schönen Steinderl ???
      LG und ganz viel Knuddelgrüße vom Everl aus Franken :))

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    5. Ocean

      🙂 wieder ein faszinierender Stein .. für Versteinerungen hab ich ja ein „Faible“ 🙂 Und dieses Bild mit dem Blümchen vorne dran gefällt mir sehr.

      ich wünsch dir ein schönes Wochenende, liebe Helga 🙂

      *winke* und liebe Grüße an dich,
      Ocean

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