Pfalzgrafenstein

Die Burg Pfalzgrafenstein (auch die Pfalz genannt) steht auf einer Felsinsel im Mittelrhein bei Kaub in Rheinland-Pfalz. Sie entstand im Laufe der Jahre aus einem von Ludwig dem Bayern 1326 bis 1327 errichteten Turm.

Nicht nur ihre Lage ist einmalig, Pfalzgrafenstein gehört neben der Marksburg und der Burg Boppard zu den wenigen nie zerstörten Burgen im Oberen Mittelrheintal. Hinzu kommt, dass die Anlage nie stark verändert wurde, und vor allem ist hier durch dendrochronologische Untersuchungen eine exakte zeitliche Datierung möglich. Sie wurde als reine Zollwache errichtet, um ein Überfahren der eigentlichen Zollstelle in Kaub (gegenüber rechtsrheinisch gelegen) zu verhindern. Erst 1867, nachdem beide Rheinseiten preußisch waren, verließen die letzten Zollbeamten die Insel.

1277 kaufte der rheinische Pfalzgraf Ludwig II. aus dem Geschlecht der Wittelsbacher Kaub und Burg Gutenfels mitsamt den Zollrechten. 1324 wurde Pfalzgraf Ludwig der Bayer durch den Papst mit dem Kirchenbann belegt – die Kirche sollte die Zolleinnahmen erhalten – außerdem war Ludwig der Gegenkönig des vom Papst bevorzugten Friedrich der Schöne.

Um die Zolleinnahmen zu sichern, baute er 1327 (Baubeginn eventuell schon 1326) zunächst den Turm auf der Insel. Von 1339-42 wurde die zwölf Meter hohe Ringmauer mit einem überdachten Wehrgang hinzugefügt. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts erfolgte vermutlich eine Aufstockung des Turms mit Fachwerkbau, Ecktürmen und Satteldach. Wegen dauernder Beschädigungen durch Eisgang wurde dem Bau 1606/1607 rheinaufwärts eine massive Spitze angebaut und durch Eisenklammern verstärkt. Diese verleiht der Burg den Eindruck eines im Rhein schwimmenden Schlachtschiffes. Der Umbau wurde genutzt, um auf dieser Spitze eine Geschützplattform zu errichten, die der Waffentechnik der damaligen Zeit entsprach. Unter dem oberen Wehrgang wurde ein zweiter angebaut, der mit Schießscharten für Handfeuerwaffen versehen ist. 1658 kamen noch Auslugerker zur Flankierung der Mauern hinzu.

Ihr heutiges Aussehen erhielt die Burg mit Aufsetzen des barocken Turmhelms 1714. Bis zum Preußisch-Österreichischen Krieg war die Burg Zollstation und wurde anschließend bis in die 1960er Jahre als Signalstation für die Schifffahrt genutzt.

Seit damals ist sie als touristisches Objekt im Besitz des Landes Rheinland-Pfalz und untersteht der Organisation Burgen, Schlösser, Altertümer Rheinland-Pfalz, seit 1998 Nachfolgeorganisation der staatlichen Burgen- und Schlösserverwaltung Rheinland-Pfalz. Sie ist für Besucherverkehr zugänglich und über eine regelmäßig verkehrende Personenfähre erreichbar. Gelegentlich finden kulturelle Veranstaltungen auf der Burg statt. Seit 2007 ist die Burg nach der Restaurierung wieder mit einer historisch belegten Farbfassung versehen.

  • Quelle: Wikipedia

3 Gedanken zu „Pfalzgrafenstein

  1. Ocean

    Guten Morgen, liebe Helga 🙂

    faszinierend … und wieder ein Ausflugstipp 😉 ist zwar nicht ganz „um die Ecke“ bei uns, aber noch erreichbar, wenn man früh startet. In der Rheingegend waren wir schon länger nicht mehr … zuletzt, glaub ich , letzten Sommer, in der Gegend von Speyer bzw. dort am Alten Rhein.

    Ich wünsche dir einen sonnigen Freitag und ein wunderschönes Wochenende 🙂

    ganz liebe Grüsse an dich,
    Ocean 🙂

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  2. Elke

    Siehst du – genau an die Burg Pfalzgrafenstein dachte ich jetzt, aber die hattest du schon 2007. Nichts Neues kann man dir mehr bieten.
    LG – Elke

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