Vom Stadtschloss zum Zuchthaus zum Seniorenheim…
Ende gut, alles gut, kann ich da nur sagen und wünsche Euch fröhliche Ostern!
Foto aus Wikipedia – Schloss Osterstein, Lithografie 1839
Das Schloss Osterstein ist das ehemalige kurfürstliche Stadtschloss von Zwickau.
Erstmals 1292 als Castrum Czwickaw erwähnt, wurde es bei einem Stadtbrand 1403 stark beschädigt, 1404 bis 1407 abgerissen und unter Markgraf Wilhelm I. von Meißen wiedererrichtet. In der Regierungszeit Johann des Beständigen (15251532) wurde die seit 1493 stillgelegte Münzstätte Zwickau vorübergehend im Stadtschloss eingerichtet und zwischen 1530 und 1533 weiter betrieben. Unter Kurfürst Christian I. wurde die Schlossanlage in den Jahren 1587 bis 1590 zu einem prächtigen Renaissanceschloss umgebaut.
Gegen Ende des 18. Jahrhundert wurde das Schloss zu einer Strafanstalt umfunktioniert, das spätere Zuchthaus Zwickau, das mit Unterbrechungen noch nach dem Zweiten Weltkrieg genutzt wurde. Hier saßen zahlreiche prominente Häftlinge ein, darunter Karl May, August Bebel, Rosa Luxemburg und Martin Hoop. In der DDR-Zeit wurden hier u.a. erneut auch wieder Andersdenkende inhaftiert.
Am 31. Dezember 1962 endete nach 187 Jahren die Tradition des Schlosses als Strafanstalt. Fortan beherbergte es u. a. in einem später eingefügten Zwischenflügel am Dr.-Friedrichs-Ring eine Waschanstalt. Das ehemalige Zeug- und das Zellenhaus diente als Archiv eines Steinkohlenunternehmens sowie als Magazin für unterschiedliche Betriebe der Stadt. Teile der Anlage wurden abgerissen.
Ab den 1980er Jahren verfiel das Schloss zusehends. In der Zeit von 1990 bis nach 2000 scheiterten neue Nutzungskonzepte und Restaurierungsvorhaben immer wieder. Die Gebäude verkamen immer mehr und wurden zum Schandfleck der nordöstlichen Innenstadt. Danach mussten Notsicherungsmaßnahmen durchgeführt werden.
Gegen Ende 2004 formierte sich mit städtischer Unterstützung der Förderverein Schloss Osterstein, um mit einer Spendenaktion die Rettung des Komplexes zu unterstützen. Die finanzielle Absicherung des Vorhaben wurde schließlich auch durch die Bereitstellung öffentlicher Bundes- und Landesmittel für den Denkmalschutz erreicht. Damit konnte die restliche historische Bausubstanz vor der Abrissbirne gerettet werden. Am 3. November 2006 erfolgte die Grundsteinlegung zu Restaurierung und Wiederaufbau des Schlosses. Die Arbeiten übernahmen Bau- und Handwerksbetriebe aus der Region, die die oftmals schwierigen Aufgaben engagiert ausführten, um den Gebäudekomplex in eine soziale Einrichtung umzubauen. Seitdem bietet das Schloss Appartements für das betreute Wohnen. Später sollen Teile des Schlosses, wie zum Beispiel die original erhaltenen Kreuzganggewölbe, gastronomisch und museal genutzt werden. Am 9. September 2007 fand das Richtfest statt. Am 7. November 2008 erfolgte die Schlüsselübergabe an die Betreibergesellschaft Senioren- und Seniorenpflegeheim gemeinnützige GmbH Zwickau. Die ersten Bewohner zogen am 11. November 2008 ein.
Liebe Helga,
Dir und Euch auch frohe Ostern und noch ein Steinei ;-):
http://de.wikipedia.org/wiki/Albert_Ehrenstein
Liebe Grüsse von
Hermann Josef
Liebe Helga,
da hast du uns ja ein richtiges Osterei ausgesucht – prima.
Schönes Osterfest weiterhin und liebe Grüße
Elke
Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich zwar 6 Jahre lang in der Nähe von Zwickau gewohnt und gearbeitet habe, aber von dem Schloss Osterstein bisher keine Ahnung hatte. Vielen Dank, liebe Helga, bei Dir lernt man immer wieder auch aus der Ferne was über die eigene Heimat dazu.
Liebe Grüße
Anja
Liebe Helga,
mir geht es wie Anja. Chemnitz liegt ja ganz in der Nähe von Zwickau, aber vom Schloss Osterstein lese ich auch zum ersten Mal. Aber wie ich lese, lag es sicher daran, dass es total heruntergekommen war. Dass es nun restauriert wurde, das freut mich sehr. Schön, wenn solche interessanten Bauwerke erhalten werden. Ganz herzlichen Dank für die Info. Das muss ich gleich meinen Eltern erzählen.
Liebe Abendgrüße zu dir
von der Waldameise