Hier kann man den Steinpicker-Fisch bewundern.
Foto aus Wikipedia, Urheber: Robert Nordsieck
Der Steinpicker (Helicigona lapicida) ist eine Art der Schnirkelschnecken (Helicidae), die sich durch ein flaches, linsenförmiges und charakteristisch gekieltes Gehäuse auszeichnet, das es ihr ermöglicht, sich bei Trockenheit in Baumritzen und Felsspalten zurückzuziehen.
Merkmale
Das Gehäuse des Steinpickers (Helicigona lapicida) unterscheidet sich in seiner Form deutlich von dem kugeligen Gehäuse anderer Schnirkelschnecken (Helicidae). Es ist linsenförmig mit einem niedrigen Gewinde. Die äußerste Windung weist eine deutlich abgezeichnete Kante (Kiel) auf. Die Gehäuseoberfläche ist fein gestreift und recht grob gekörnelt. Bei graubrauner Grundfarbe zeigen sich verschwommene rotbraune Flecken. Albinotische Gehäuse sind fast durchsichtig. Der Mundsaum ist abgelöst und zu einer starken weißen Lippe erweitert. Der Nabel ist weit und offen, deutlich sichtbar. Das Gehäuse erreicht eine Breite von 12 bis 20 Millimeter, eine Höhe von 7 bis 9 Millimeter und weist circa 5½ Umgänge auf.
Lebensraum
Der Steinpicker bewohnt schattige, gerne von Vegetation überwachsene Felsen und Mauern. Trotz ihres Namens ist die Schnecke nicht nur an Gestein, sondern auch an Bäumen, vorwiegend Laubbäumen wie Buche, Hainbuche und Bergahorn anzutreffen. Bei Regenwetter kriechen sie den Stamm hinauf, um die auf der Rinde wachsenden Algen zu verzehren.
Die charakteristische Gehäuseform des Steinpickers lässt sich als Anpassung an die Überdauerung von Trockenperioden erklären: Das linsenförmige flache Gehäuse ermöglicht es dem Steinpicker, sich in Rindenspalten und Felsritzen zurückzuziehen.
Verbreitung
Steinpicker kommen vor allem im Hügelland und in Bergwäldern West- und Mitteleuropas vor. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Mittelportugal bis ins mittlere Skandinavien. Auf Großbritannien ist die Art bis ins südliche Schottland zu finden. In Südirland wurde der Steinpicker, wo er als Relikt der nacheiszeitlichen Wärmezeit (Atlantikum) auftrat, zuletzt im Jahre 1968 nachgewiesen und gilt dort aufgrund von Lebensraumverlust als vermutlich ausgestorben. In den Alpen ist die Art, mit Ausnahme im Tauferer Ahrntal, nur nördlich des Hauptkamms verbreitet, im Osten bis in den Polnischen Jura und in die Westkarpaten.
Interessant! Unter einem „Steinpicker“ hätte ich mir nie und nimmer eine Schnecke vorgestellt.
Lieben Gruß
Elke
Schnirkelschnecke gefällt mir aber besser als Steinpicker :D, aber sehr lehrreich wieder bei Dir!
Liebe Grüße in die Berge
Helga
Ich hab jetzt dauernd „Schinkelschnecke“ statt „Schnirkelschnecke“ gelesen … das ist ja wirklich ein Zungenbrecher! 🙂
Steinpicker heißt sie wahrscheinlich, weil sie an den Steinen pickt (für alle nördlich der Donau: das ist bayrisch für „kleben“) 😀
Liebe Grüße
Renate
Steinpicker,das habe ich noch nie in Zusammenhang mit einer Schnecke gehört. Bei „wer wird Millionär?“ würde ich bei dieser Frage scheitern. Es sei denn du wärst mein Telefonjoker.
🙂 Liebe Grüße Kerstin
Dieses Schneckenhaus sieht sehr schön aus.
Hatte noch nie etwas von dieser Schneckenart gehört oder gelesen, sehr interessant.
Sei herzlich gegrüßt von:
Beate
Die ist so hübsch, so etwas kann ich mir immer wieder anschauen.
LG Mathilda 😉
Sozusagen ein plattes Schneckenhaus.
Interessant, wie sie sich das Leben ermöglichen muss.