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Nachtrag: Hier findet man Infos zu den Symbolen auf den Dächern
Alberobello ist eine Stadt in Apulien (Italien) mit 11.002 Einwohnern in der Provinz Bari.
Die Stadt ist vor allem durch ihre Kegelbauten (Trulli) (Einzahl Trullo) berühmt, die nach der Bauweise der Hirten in dieser Gegend gehäuft entstanden, weil sie nicht als richtige Häuser angesehen wurden und darum steuerfrei waren. In Alberobello bestehen ganze Stadtteile aus Trulli. Darum gehört der Ort heute zum UNESCO-Weltkulturerbe, hat aber durch den Touristenansturm viel von seinem ursprünglichen Reiz verloren.
Diese Trulli gibt es nicht nur in Alberobello selber, sondern auch schon im Umfeld, aber hier konzentrieren sie sich. Trulli sind zumeist runde, aber auch viereckige weiß gestrichenen Bauten mit sehr charakteristischen Kegeldächern aus Kalksteinplatten, die ohne jeden Mörtel aufeinander geschichtet sind. Diese Bauweise gleicht in gewisser Weise den urtümlichen Wohnbauten der Menschheit, die überall auf der Welt so ähnlich aussehen.
Es ist nicht eindeutig zu belegen, seit wann es in Apulien diese Trulli gibt. Jedenfalls gibt es einen besonderen Grund, warum diese Häuserform hier so verbreitet ist. Dafür zeichnet Girolamo II., Herzog von Acquaviva verantwortlich, der auf eine raffinierte Idee kam, um dem Kaiser kein Geld zahlen zu müssen. Es war zu Ende des 13. Jhs. auf kaiserliches Geheiß nämlich verboten, neue Ortschaften ohne Erlaubnis zu gründen, und diese Erlaubnis kostete Geld.
Nun siedelten sich aber um Alberobello herum immer mehr neue Siedler an. Girolamo machte ihnen allen zur Pflicht, bei der Bauweise dieser Trulli zu bleiben. Das tat er aus einem einfachen Grund: Diese Trulli-Gebäude waren ebenso schnell zu demontieren wie wieder aufzubauen. Und wenn sich eine kaiserliche Kontrollkommission ankündigte, dann wurden mal schnell die Dächer auseinandergenommen, um den Geldeintreibern zu demonstrieren, dass man diese armselige Ansammlung von halben Wänden ja wohl nicht als neue Siedlung bezeichnen könne. Und mithin musste keine Gebühr bezahlt werden. Der Erfolg dieser Maßnahme führte zu der Anordnung, in Alberobello überhaupt keinen Mörtel zu verwenden, und so wurde diese Bauform zur Tradition.
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Wunderschön und einzigartig, dieses Städtchen. Wie’s wohl drinnen in den Häusern aussieht? Da möchte ich auch mit meinem Fotoapparat durch die Straßen ziehen.
Viele Grüße und einen schönen 1. Advent
Traudi
Na das ist ja raffiniert mit der Steuerumgehung *gg*
Vielen Dank für diese Beschreibung und die tollen Fotos!!!
Das ist wirklich einzigartig und schaut traumhaft aus!!
Ganz reizend und absolut zu Recht Weltkulturerbe, sowas muss erhalten werden!!
Toll!!!!
LG Kerstin
Wow, solche Trullis habe ich noch nie gesehen, liebe Helga. Nichtmal im TV. Mich würde interessieren, was diese Symbole auf den Dächtern zu bedeuten haben. Ist da jemand gestorben, wo das Kreuz auf dem Dach ist? Und daneben das Herz … vielleicht Hochzeit? Jedenfalls sehen die Häuser schnucklig aus und das Städtchen auch.
Bin eigentlich schon in der Pause, aber dazu musste ich jetzt was „sagen“.
Ich wünsch dir eine gemütliche Adventszeit, liebe Helga,
liebe Grüße, Andrea
Ganz, ganz toll deine Urlaubsfoto aus Apulien. Ich frage mich gerade, ob die Symbole auf den Trullis die Hausnummern ersetzen. Da kommen dann vielleicht Briefe an: Familie XY im Haus der Sonne . . . oder im Haus des gebrochenen Herzens?
Lieben Gruß
Elke
Danke für den zusätzlichen Link, da gibt es ja alles an Erklärungen, was man sich wünschen kann.
Lieben Gruß
Elke