Michail Ossipowitsch Eisenstein

Michail Ossipowitsch Eisenstein
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Michail Ossipowitsch Eisenstein (russ. Михаил Осипович Эйзенштейн, lett. Mihails Eizenšteins, * 5. September 1867 in Sankt Petersburg; † 1921 in Berlin) war Architekt des Jugendstils und Bauingenieur. Eisenstein war ein jüdischer Deutschbalte, der den russisch-orthodoxen Glauben angenommen hatte.

Im Jahre 1893 begann Eisensteins Rigaer Tätigkeit. Er arbeitete als Leiter der Rigaer Bauverwaltung und im Baltischen Amt für staatliches Eigentum. Zu Beginn seiner Architektenlaufbahn wurde Eisenstein als „verrückter Zuckerbäcker“ verspottet; als „Architekt des Jugendstils“ wurden ihm später jedoch viele Ehrungen und Auszeichnungen zuteil. Eisenstein entwarf seine Häuser beginnend mit der reichverzierten Fassade, deren Details er peinlich genau zeichnete. Erst dann plante er den Rest „hinter der Fassade“. Im Jahre 1915 wurde er zum Staatsrat ernannt, wodurch ihm nach der Rangtabelle der russischen Laufbahntitel die Anrede „Euer Hochgeboren“ zustand.

Eisenstein widersetzte sich mit seiner Jugendstilarchitektur der seinerzeit in Riga vorherrschenden klassizistischen Bauweise nach Sankt Petersburger Vorbild. Mit mehr als fünfzig von ihm entworfenen Häusern prägte er das Rigaer Stadtbild entscheidend.

Von seiner russischen Frau Julia Konezkaja, der Tochter eines Kaufmanns der „Ersten Gilde“, trennte sich Eisenstein 1909, wobei ihm das Sorgerecht für den gemeinsamen, 1898 geborenen Sohn Sergei zugesprochen wurde. Bis zum Abschluss der städtischen Mittelschule lebte Sergei bei seinem Vater, danach ging er zum Studieren nach Petrograd.

Michail Eisenstein konnte sich – im Gegensatz zu seinem Sohn – nicht mit den Ideen der Oktoberrevolution identifizieren und wanderte nach Berlin aus, wo er 1921 starb. Er wurde auf dem Friedhof der Russisch-Orthodoxen Gemeinde Berlin-Tegel beerdigt.

Quelle Text: Wikipedia

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