Neo-Bechstein

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Foto aus Wikipedia, Urheber: KarlKunde
Tonabnehmer

Zu Beginn der 1930er Jahre wurde am Physikalischen Institut der Humboldt-Universität Berlin (Leitung Professor Walther Nernst) zusammen mit den Unternehmen Bechstein (Mechanik) und Siemens / Telefunken (Elektronik) ein unter den Namen Neo-Bechstein oder Bechstein-Siemens-Nernst-Flügel bekanntes elektro-akustisches Klavier (E-Piano) entwickelt, wobei die Saiten mit Mikrohämmern (Patent: Hans Driescher) angeschlagen wurden und die Schwingungen induktiv mit Tonabnehmern aufgenommen, mit einem Röhrenverstärker verstärkt (und hinsichtlich Klangfarbe über Resonanzkreise beeinflusst) und über Lautsprecher wiedergegeben wurden.

An den Verstärker konnten zusätzlich Schallplattenspieler und Rundfunkempfänger (Radio) angeschlossen werden, was völlig neuartige Spielmöglichkeiten eröffnen sollte (z. B. Orchesterpart eines Klavierkonzerts von der Schallplatte wie heute als music minus-one bekannt) und die aktive Hausmusik gegenüber dem passiven Radiohören fördern sollte.

Aus Platzgründen wurden jeweils fünf Saiten unter einem Tonabnehmer zusammengeführt. Das entsprechende Patent stammte von Hans Driescher.

Bechstein baute dem Vernehmen nach 150 Exemplare, von denen heute zumindest zwei funktionierende existieren, eines in Wien und eines in Berlin. Letzteres kommt gelegentlich bei avantgardistischen Musik-Events zum öffentlichen Einsatz. Derzeit ist der Standort von 22 Exemplaren bekannt.

Das Klavierbauunternehmen Petrof (Hradec Králové) erwarb 1932 die Lizenz zur Produktion des Instruments. Nur 4 „Neo-Petrof“ sind derzeit bekannt, einer ist im Musikinstrumentenmuseum Prag ausgestellt, einer wurde 2007 im Technischen Museum Wien spielfertig restauriert und wird für konzertante Zwecke verwendet. Die Regulierung ist extrem kritisch und muss Spezialisten überlassen werden, die das Konzept des Instruments ausreichend studiert haben.

Quelle Text: Wikipedia

2 Gedanken zu „Neo-Bechstein

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