Schwarzer Stein

Die Kaaba (arabisch: الكعبة, „Kubus, Würfel“) ist das zentrale Heiligtum des Islam. Sie ist ein etwa 12 m × 10 m × 15 m großes Gebäude und befindet sich im Innenhof der großen Moschee in Mekka im heutigen Saudi-Arabien. Für gläubige Muslime ist die Kaaba das Bayt Allâh / بيت الله /„Haus Gottes“.

Umhüllt ist die Kaaba von der Kiswah, dabei handelt es sich um einen schwarzen Brokat, der jährlich erneuert wird. In ihrer südlichen Ecke sind die Bruchstücke des al-Hadschar al-Aswad / الحجر الأسود /„der Schwarze Stein“ etwa auf Augenhöhe eingemauert. Häufig wird gesagt, beim „Schwarzen Stein“ handele es sich um einen Meteoriten. Das ist jedoch nur eine Vermutung. Der Stein wurde nie wissenschaftlich untersucht. Die muslimische Überlieferung besagt, dass Abraham den Stein beim Erbauen der Kaaba als Geschenk vom Erzengel Gabriel empfing, er somit aus dem Paradies stamme. Der Stein wurde im Mittelalter beschädigt.

Auf ihrer Pilgerfahrt (Haddsch) gehen die Pilger siebenmal gegen den Uhrzeigersinn um die Kaaba und preisen dabei Allah; diese Umrundung wird Tawaf genannt. Durch die Kaaba wird auch die Gebetsrichtung (Qibla) für jeden Ort der Erde festgelegt: die Richtung auf Mekka, genauer: auf die Kaaba.

Im Islam gilt die Kaaba als erstes Gotteshaus. Es heißt, dass sie vom ersten Propheten Adam (آدم) erbaut wurde, dann aber in Vergessenheit geraten und zu einer Ruine verkommen sei. Der Patriarch Abraham ( إبراهيم / Ibrahîm) und sein Sohn Isma’îl (إسماعيل) hätten sie durch göttliche Fügung wiederentdeckt und wiederaufgebaut. Beide Gestalten, die auch im Christen- und Judentum eine Rolle spielen, gelten im Islam als Propheten.

Bereits in vorislamischer Zeit wurde das Gebäude von den arabischen Stämmen als Heiligtum des Gottes Hubal verehrt (zum vorislamischen Kaaba-Kult: s. a. Manat). 598 wurde der spätere Kalif Ali ibn Abi Talib in der Kaaba geboren. Seit 632 ist die Kaaba ein rein islamisches Heiligtum. Dennoch wurde sie bei Kämpfen innerhalb des Kalifats 692 (Zubairiden) mit Brandmitteln beschossen und 931 der „Schwarze Stein“ von Sektierern (ismailitisch-schiitische Qarmaten) nach Bahrain verschleppt; erst 951 kehrte der Stein (auf Vermittlung der ebenfalls ismailitischen Fatimiden) nach Mekka zurück.

Der türkische Sultan Murad IV. veranlasste 1630 einen Neubau.

Um den „Schwarzen Stein“ ranken sich im Volksislam einige Legenden:

  • Er soll ursprünglich strahlend weiß gewesen sein, habe sich aber aus Trauer um die vielen Sünder unter den Menschen schwarz gefärbt.
  • Er soll ursprünglich strahlend weiß gewesen sein, habe sich aber schwarz gefärbt, weil ihn so viele berührt und geküsst haben sollen.

Quelle: Wikipedia

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