Mono Lake

Hier sind wir auch auf unserer Amerikareise vorbeigekommen – Papierfotos müssten irgendwo am Speicher friedlich vor sich hingilben 😆

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Mono Lake
Foto aus Wikipedia, Urheber: Octagon

Der Mono Lake ist ein alkalischer Salzsee in Mono County im zentral-östlichen Teil von Kalifornien.

Er liegt in einem abflusslosen Becken am Westrand des Großen Beckens unter der Ostflanke der Sierra Nevada. Im Südosten liegen die kalifornischen White Mountains. Im See und an dem Ufer stehen zahlreiche Kalktuff-Formationen. Die kleine Siedlung Lee Vining liegt am westlichen Ufer des Sees. Der See ist Lebensraum für viele Vogelarten und ist eines der produktivsten Ökosysteme in Nordamerika.

Das Mono-Becken ist eine der westlichsten Strukturen der Basin and Range-Region, die durch eine Krustendehnung entstand. Dabei entstanden überwiegend parallele Horst-und-Graben-Strukturen oder einzelne Becken wie am Mono Lake. Am Ende der letzten Eiszeit (in Nordamerika als Wisconsin glaciation bezeichnet) füllte sich das Becken vollständig und lief sogar nach Osten über. Der damalige Lake Russell hatte eine Fläche von knapp 900 km² und eine Tiefe von rund 100 m. Er trocknete in der Folge durch das Abschmelzen der ihn speisenden Gletscher und einen Klimawandel mit stark reduzierten Niederschlägen weitgehend aus. Die prähistorische Uferlinie kann an den Hängen im Westen als Terrassen-Struktur gefunden werden.

Das heutige Erscheinungsbild des Mono Lakes wird stark durch Vulkanismus geprägt. Die dunkle Negit-Insel im See ist vulkanisch und knapp 2.000 Jahre alt. Die Pahoa-Insel ist eine größere, hellere Insel im See. Sie wurde durch aufsteigendes Magma geschaffen. Black Point am Nordwestufer ist das Überbleibsel eines basaltischen Schlackenkegelvulkans, der vor etwa 13.300 Jahren unter Wasser ausbrach. Die Mono-Krater südlich des Sees sind rhyolithische Lavadome und mit einem Alter von 2000–600 Jahren die jüngste Hügelkette Nordamerikas.

Die charakteristischen Kalktuff-Gebilde an den Seeufern entstehen unter Wasser, die heute sichtbaren wurden erst durch die Absenkung des Wasserspiegels freigelegt. Quellen transportieren Wasser mit gelöstem Calciumcarbonat aus den umliegenden Bergen und traten im See aus. Der See ist durch eine Vielzahl an gelösten Mineralien mit einem pH-Wert von 10 alkalisch und durch die unterschiedlichen Säurewerte kommt es zur Ausfällung der Carbonate als Kalktuff.

Ein weiteres Mineral am Mono Lake ist Hazenit, das biogene Phosphat wird in Algen des Sees gebildet, die an den Kalktuff-Säulen wachsen. Es wurde 2007 erstmals beschrieben und bisher an keinem anderen Ort gefunden.

Ökologische Herausforderungen
Um die schnell wachsende Stadt Los Angeles mit Wasser zu versorgen, leitete man in den späten 1920er Jahren vom Owens River im südlich an das Mono-Becken anschließenden Owens Valley Wasser ab (siehe Los Angeles Aqueduct, California Water Wars und William Mulholland). 1941 verlängerte Los Angeles sein Aquäduktsystem bis direkt in das Mono-Becken und leitete wertvolles Oberflächenwasser ab. Schon bald überstieg die natürliche Verdunstung den reduzierten Wasserzufluss in den Mono Lake, so dass der Pegel des Sees dramatisch sank. Alkalischer Sand und die im See entstandenen Kalktufftürme fielen trocken. Die Negit-Insel in der Mitte des Sees wurde zur Halbinsel, so dass Koyoten die Nester der Möwen plündern konnten.

1976 beobachtete David Gains, ein Doktorand der University of California, Davis, das Ökosystem des Sees. Er schrieb eine Arbeit über die Krise des bedrohten Ökosystems und spielte eine ausschlaggebende Rolle in der Kampagne, die kalifornische Öffentlichkeit von den Wirkungen des gesunkenen Pegels zu informieren. 1941, vor der Ableitung der Zuflüsse, lag der Wasserspiegel des Sees auf 1956 m über dem Meer. Der niedrigste Wert wurde 1982 mit 1933 m erreicht. Seitdem hat man sich bemüht, weniger Wasser aus den Zuflüssen des Sees abzuleiten. Allerdings bleibt der Pegel, historisch betrachtet, noch zu niedrig; das ungeschützte Ufer erzeugt bei starkem Wind weiterhin gefährlichen alkalischen Staub.

Wegen der Wasserableitungen trocknete der rund 150 km südlich gelegene See Owens Lake, in dem früher ein ähnliches Ökosystem existierte, vollständig aus. Der Mono Lake entkam solchen verhängnisvollen Konsequenzen nur, weil die kalifornische Behörde für Wasserressourcen („California State Water Resources Control Board“) nach einer Reihe langwieriger Prozesse am 28. September 1994 eine Verordnung zum Schutz des Mono Lake und seiner Nebenflüsse erließ und die Wasserableitung begrenzte. Seitdem ist der Pegel langsam gestiegen; vom als wieder herzustellendes Ziel definierten Pegelstand von 1948 Metern über NN war er im Jahr 2010 noch knapp 3 Höhenmeter entfernt.

Der Mono Lake gehört mit einem pH-Wert von 10 zu den alkalischen Sodaseen. Der hohe Salzgehalt verhindert, dass Fische darin leben können. Der See enthält ungefähr 254 Millionen Tonnen an im Wasser gelösten Salzen. Der Salzgehalt variiert entsprechend dem schwankenden Wasservolumen. Vor 1941 betrug der Salzgehalt 50 Gramm pro Liter (die Ozeane der Welt haben einen durchschnittlichen Wert von 31,5 Gramm pro Liter). Als der See 1982 auf seinen niedrigsten Pegel sank, hatte der Salzgehalt sich auf 99 Gramm pro Liter verdoppelt. 2002 waren es 78 Gramm Salz pro Liter. Man erwartet, dass sich mit steigendem Wasserstand der Salzgehalt in den nächsten 20 Jahren auf einem durchschnittlichen Niveau von 69 Gramm Salz pro Liter stabilisieren wird.

Bedeutung
Der Mono Lake ist berühmt für seine Salzwasserkrebse der Art Artemia monica. Die Art ist kleiner als ein Fingernagel und in diesem Gebiet endemisch. In den warmen Sommermonaten beträgt die Zahl dieser Krebse schätzungsweise vier bis sechs Billionen. Die Krebse sind eine wichtige Nahrungsquelle für die dort lebenden Vögel. Die ganze Nahrungskette des Sees basiert auf den einzelligen Algen, die in den warmen, seichten Gewässern gedeihen.

Der See ist ein wichtiger Zufluchts- und Nahrungsort für Zugvögel. Fast zwei Millionen Wasservögel, darunter 35 Gattungen von Ufervögeln, benutzen den See mehrere Monate im Jahr, um nach Nahrung zu suchen und sich auszuruhen. Zu den Ufervögeln, die auf den See angewiesen sind, gehören der Amerikanische Säbelschnäbler, der Keilschwanz-Regenpfeifer und der Drosseluferläufer. Mehr als 1,5 Millionen Schwarzhalstaucher und Wilson-Wassertreter benutzen während ihrer langen Migrationen den See. Im Spätsommer kommen Tausende von Wilson-Wassertretern und Odinshühnchen aus ihren Brutgebieten an. Sie fressen und setzen ihren Vogelzug nach Südamerika oder in die Tropen fort. An den Ufern sind Salzfliegen (Ephydra hians) zahlreich und bilden ebenso die Nahrungsgrundlage vieler Vögel.

Der See ist als Mono Lake Tufa State Reserve als Naturschutzgebiet des Staates Kalifornien ausgewiesen. Bei Lee Vining informiert ein kleines Besucherzentrum über die Problematik der Wasserableitung und die ökologische Bedeutung des Sees.

Am 2. Dezember 2010 gab die NASA bekannt, dass aus Sedimenten des Sees ein Bakterienstamm mit der Bezeichnung GFAJ-1 isoliert wurde, der Arsenat an Stelle von Phosphat in Biomoleküle einbauen können soll. Dies erweitert das bisherige Verständnis der biochemischen Möglichkeiten für Lebewesen.

Quelle Text: Wikipedia

3 Gedanken zu „Mono Lake

  1. Elke

    Den haben wir irgendwie gar nicht registriert. Aber die Gegend um Los Angeles war für uns auch nur Ankunfts- und Abreisepunkt. Danke für die Information, hab ich nochmal was dazugelernt.
    Lieben Gruß
    Elke

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