Säulenbasalt am Hummelsberg

Säulenbasalt am Hummelsberg
Foto aus Wikipedia, Urheber: Dom2508
Säulenbasalt am Hummelsberg

Der Hummelsberg ist ein erloschener Vulkan und liegt 6 km östlich der Stadt Linz am Rhein, zu deren Gemeindegebiet der Berg teilweise gehört. Der andere Teil gehört zu der Ortsgemeinde St. Katharinen und liegt im Ortsteil Hargarten.

Auf dem Hummelsberg befand sich ein Ringwall, der auf die Zeit von 600 bis 400 v. Chr. datiert wird. Es ist die einzige bekannte und untersuchte Wehranlage ihrer Art im Landkreis Neuwied. Durch Basaltabbau hat der Berg 56 m an Höhe verloren und der Ringwall ist zerstört worden.

Geografie
Der Hummelsberg liegt im Landkreis Neuwied in Rheinland-Pfalz auf einem Höhenrücken am westlichen Rand des Westerwalds. Der Höhenrücken bildet die Wasserscheide zwischen Rhein und Wied. Der heute 389 m ü. NN hohe Hummelsberg hatte vor dem Basaltabbau eine Höhe von 445 m und war damit der höchste Berg in der Region südlich des Siebengebirges. In der Nähe des Hummelsberges stehen eine Anzahl weiterer Basaltkuppen.

Geologie und Geschichte
Die Basaltkuppen im östlichen Teil des Westerwaldes sind vor etwa 25 Millionen Jahren durch vulkanische Tätigkeiten entstanden. Sie überragen die Hochfläche des Rheinischen Schiefergebirges. Bei dem in der Region vorkommenden Basalt handelt es sich überwiegend um fünf- bis siebeneckigen, teils mehrere Meter langen Säulenbasalt.

Mit dem systematischen und manuellen Basaltabbau auf dem Hummelsberg wurde wahrscheinlich im Jahr 1865 begonnen. Hauptabnehmer waren die Niederlande, die den Basalt zur Schleusen- und Küstenbefestigung sowie zur Trockenlegung der Zuidersee verwendeten. Im Jahr 1888 wurde in Köln von holländischen und rheinischen Steinbruchbesitzern die Basalt AG gegründet. Deren Sitz wurde 1892 nach Linz am Rhein verlegt. Zu den 16 Steinbrüchen zählte auch der Hummelsberg. Der Transport zum Rhein erfolgte anfangs mit Ochsenkarren und Pferdefuhrwerken, später über eine Seilbahn. Der Abbau am Hummelsberg wurde in den 1960er Jahren eingestellt. Der zurückgelassene Steinbruch ist inzwischen wieder ein Stück Natur geworden, aus der tief ausgebauten Grube ist ein mit Oberflächenwasser gefüllter See entstanden. Der See ist nicht zugänglich.

Ringwall
Von der rheinischen Provinzialverwaltung in Bonn wurde im Herbst 1936 und im Frühjahr 1937 Untersuchungen an einer auf dem Berg befindlichen Wehranlage durchgeführt. Zu dieser Zeit waren bereits schätzungsweise fünf Sechstel des früheren Ringwalls durch den Basaltabbau zerstört. Sicher dürfte sein, dass der Ringwall mit einem Durchmesser von etwa 150 m die ganze Bergspitze umzogen hat, er lag in einer Höhe von 430 m. Die Ausgräber fanden einen flachen Steinwall vor, der aus dem anstehenden Hartbasalt bestand und den Versturz einer ehemaligen Mauer bildete. Von der aus mittelgroßen Steinblöcken bestehenden Vorderfront waren noch bis zu fünf Steinlagen erhalten. Verschiedene Anzeichen lassen darauf schließen, dass die Mauer von senkrecht stehenden sowie quer und längs zur Mauerflucht verlaufenden Hölzern durchzogen war. Außerdem wurde Lehmmörtel zur Festigung des Mauerkörpers gefunden. Bauwerke dieser Konstruktion werden als Gallische Mauern bezeichnet. Es waren Mauerstärken von 3,5 bis 5 m, am Tor sogar 7,5 m noch festzustellen. Aus der Menge des Steinmaterials sind die Forscher zu dem Schluss gekommen, dass die Mauer eine Höhe von rund 2,5 m hatte. Ein besonderer Glücksfall war, dass sich in dem zum Zeitpunkt der Untersuchung noch vorhandenen Teilstück die Toranlage des Ringwalls befand. Der Tordurchgang war 3 bis 3,5 m breit.

Einzelne Funde lassen darauf schließen, dass der Ringwall nicht nur als Fluchtburg, sondern auch als Wohnplatz gedient hat. Aus Gefäßformen und Verzierungen ist zu schliessen, dass der Ringwall auf dem Hummelsberg der Hunsrück-Eifel-Kultur zuzuordnen ist und in der Zeit von 600 bis 400 v. Chr. als befestigte Höhensiedlung gedient hat.

Hier ist noch anzumerken, dass die um das Jahr 1350 gebaute Stadtmauer von Linz am Rhein aus „Steinen vom Hummelsberg“ gebaut wurde. Es dürften Steine vom Ringwall sein, die heute noch an den Stadttoren von Linz zu sehen sind.

Folgeschäden
Am 2. Dezember 1978 stürzte an dem bereits stillgelegten Steinbruch eine hundert Meter hohe und zweihundert Meter breite Felswand in den darunter liegenden See. Der Wasserspiegel stieg um zwanzig Meter an und löste eine fünf Meter hohe Geröll- und Schlammlawine aus, die in dem darunter liegenden Wohnplatz „Schmitzhöfe“ zwei Häuser zerstörte. Vier Menschen starben dabei.

  • Quelle: Wikipedia
  • 4 Gedanken zu „Säulenbasalt am Hummelsberg

    1. Elke / Mainzauber

      Sieht interessant aus. Ich glaube „dieses“ Linz hast du schonmal in einem Beitrag erwähnt. Ich verbinde Linz immer mit Österreich. Ich muss doch mal gucken, wie weit das von Frankfurt weg ist.
      Schönes Wochenende weiterhin und lieben Gruß
      Elke

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    2. Hermann Josef

      Liebe Helga,
      heute bin ich nach 14 Tagen Urlaub und 1 1/2 Tagen bei meiner Mama, die in Hargarten lebt, wieder zu Hause angekommen. Ich habe bis 1981 auch in Hargarten gelegt, meine gesamte Kindheit von 6 – 21 dort verbracht und kenne den Hummelsberg. Alles was drin steht, berührt mich sehr. Ich habe damals auch den Unfall mitbekommen. Zudem wurde mein Vater auf den „Schmitzhöfe“ geboren.
      Und gestern war ich mit Annemarie zum erstenmal dort und wir haben uns noch darüber unterhalten, ich habe einige Erinnerungen daran. Zudem wohnt ein Freund aus damaliger Zeit am Rande dieses Berges.
      Ja, es ist ganz schön, das heute zu lesen und ich danke Dir da besonders dafür. Und auch weil es ja die Verbindung zu Linz (wir waren heute an beiden Stadttoren, die Du damals auf Deiner Seite hattest) aufgezeigt wird.
      Ganz vielen Dank nochmal und von Herzen eine gute Woche wünscht

      Hermann Josef

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